Lebkuchen Schmidt: Weihnachtsleckerei auf Bestellung
Lebkuchen gehören ebenso zur Weihnachtszeit wie Glühwein und Kerzenschein. Die Erinnerung an die Leckerei bleibt vielen Genießern noch lange nach den Feiertagen in Form von Hüftgold erhalten. Wer trotzdem auch ganzjährig nicht auf den Geschmack von Mandeln, Nüssen und Gewürzen verzichten will, kann seine Extraration Kalorien direkt in der Lebkuchen-Metropole Nürnberg bei der Firma Lebkuchen-Schmidt bestellen.
Wer in diesen Tagen in deutschen Innenstädten oder Einkaufszentren unterwegs ist, um Besorgungen für die Feiertage zu erledigen, der dürfte vermutlich vom Anblick neuer Lebkuchen-Läden überrascht werden, die es vor wenigen Wochen noch nicht gab. Nicht selten handelt es sich dabei um Eisdielen, in denen im Sommer italienisches Eis verkauft wird.
Alle Jahre wieder bereichert nämlich die Nürnberger Firma Lebkuchen- Schmidt mit temporären Geschäften die Fußgängerzonen und Einkaufsmeilen, damit auch wirklich niemand in der Adventszeit auf das süße Gebäck verzichten muss. Denn in regulären Supermärkten sind Produkte von Lebkuchen-Schmidt nämlich nicht zu bekommen – einzige Ausnahme sind Lebkuchen der Firma Wicklein, die seit 1988 zu Lebkuchen-Schmidt gehört. Für Schmidt-Lebkuchen muss man indes schon einer der Saison- Filialen der Firma einen Besuch abstatten.
Oder man nimmt den Umweg auf sich, eins der dauerhaft geöffneten Geschäfte aufzusuchen, die es ganzjährig in München, Stuttgart, Frankfurt und natürlich im heimischen Nürnberg gibt. Der weitaus bequemste Weg, an aromatische Schoko-Lebkuchen oder edle Elisen-Lebkuchen zu kommen, ist allerdings die Bestellung. Denn wer weit weg von Deutschland lebt und sich eine Adventszeit ohne Lebkuchen nicht vorstellen kann, kann auch per Katalog oder über den Onlineshop seine Lebkuchenorder aufgeben und sich das Gebäck in alle Welt liefern lassen. Sogar der Vatikan soll zu den Kunden gehören. Aber auch viele Firmen nutzen die Möglichkeit, ihre Kunden mit Lebkuchenpräsenten zu überraschen.
Zwischen Tradition und Moderne
Gleichgültig, ob für die eigene Familie oder als Geschenk, das Angebot an verschiedenen Sorten ist groß. Da bekanntlich auch das Auge mit isst, stehen attraktive Schmuckdosen und Truhen zur Auswahl, bedruckt mit Motiven bekannter Maler, der Nürnberger Burg oder anderen Sehenswürdigkeiten. Einige dieser Dosen sind bei Sammlern sehr begehrt. Die Idee, Lebkuchen auf Bestellung zu verschicken, hatte der Firmengründer E. Otto Schmidt bereits im Jahr 1927. Seine große Bekanntheit hat der Nürnberger Lebkuchen daher auch zu großen Teilen ihm zu verdanken, da er mit seinem Lebkuchen-Versand den Grundstein dafür legte, das fränkische Weihnachtsgebäck zur überregional bekannten Marke zu machen.
Der Bestellservice kam sehr gut an, nach wenigen Jahren reichte die kleine Backstube in der Nürnberger Südstadt nicht mehr aus. Die Zeiten, in denen der Lebkuchenteig von Hand aufs Backblech gestrichen wurde, sind zwar nicht vorbei, doch bei Lebkuchen-Schmidt produzieren heute rund 250 feste Mitarbeiter – in der Hochsaison sind es bis zu 900 – in einer modernen Fabrik.
Diese steht natürlich im Stadtgebiet, denn der Begriff Nürnberger Lebkuchen ist gesetzlich geschützt: Nur Gebäck, das innerhalb der Stadtgrenze hergestellt wird, darf sich so nennen. Strenge Regeln gibt es natürlich auch, damit die Qualität des Produkts stimmt. Seit 1983 leitet Henriette Burkhardt-Schmidt, die Schwiegertochter des Firmengründers, das Familienunternehmen. Eigentlich Lehrerin, kümmert sie sich seit vielen Jahren darum, Tradition und Neuerungen miteinander in Einklang zu bringen. Und die Geschichte des Lebkuchens ist lang: Schon im Mittelalter wurde er in deutschen Klöstern hergestellt. Wichtige Zutaten sind Nüsse, Mandeln, Honig, und auch viele Gewürze aus dem Orient, wie Zimt, Anis oder Kardamom, Orangeat sind nötig. So ist es wohl auch zu erklären, dass gerade in der Handelsstadt Nürnberg fleißig Lebkuchen gebacken wurden, denn hier bekam man alles Nötige ohne größere Probleme. Nicht zuletzt dank Lebkuchen-Schmidt dürfte die Lebkuchen-Tradition für die Weihnachtsfeste vieler Jahre noch erhalten bleiben.