Lufthansa-Papier im Sturzflug
Die Kranich-Aktie ächzt ohnehin schon unter einer langen Liste an Problemen. Die beinharte internationale Konkurrenz, vor allem mit den in ihren Heimatländern ohne jedes Maß subventionierten arabischen Airlines, ist nur eines davon. Und ausgerechnet jetzt – zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt – steht neuer Ärger mit den Piloten ins Haus. Die Aktie sackt auf rund 10,50 Euro durch, und das ist, glaubt man einigen Analysten, erst der Anfang des Luftlochs.
Die Kranich-Aktie ächzt ohnehin schon unter einer langen Liste an Problemen. Die beinharte internationale Konkurrenz, vor allem mit den in ihren Heimatländern ohne jedes Maß subventionierten arabischen Airlines, ist nur eines davon. Und ausgerechnet jetzt – zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt – steht neuer Ärger mit den Piloten ins Haus. Die Aktie sackt auf rund 10,50 Euro durch, und das ist, glaubt man einigen Analysten, erst der Anfang des Luftlochs.
Von Leerverkäufen größerer Pakete der Lufthansa-Aktie war schon seit Wochen zu hören und zu lesen. Das schien zunächst etwas verwunderlich, ware doch etwa davon zu hören, das die Lufthansa Teile des Streckennetzes von Air Berlin übernehmen wolle. Doch die Aktie der deutschen Lufthansa zählt am heutigen Tag zusammen mit der Deutschen Bank und EON schon wieder zu den großen Verlierern im Dax. Neben einem rückläufigen Preisumfeld, anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten und einem immer weiter steigenden Preisdruck auf Langstreckenflüge kommen aktuell noch erhebliche Personalprobleme hinzu.
Wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) heute erklärte, sind die seit Jahresbeginn laufenden Sondierungsgespräche mit dem Lufthansa-Vorstand offiziell gescheitert. Damit gilt die entsprechende Gesprächsvereinbarung als aufgekündigt. „Diese Gespräche sind trotz intensivster Bemühungen der VC nun ergebnislos beendet", stellt ein VC-Sprecher fest. Aus seiner Sicht „scheint der Lufthansa-Vorstand offensichtlich kein Interesse an einer Lösung mit seinen Konzerntarifvertrags-Piloten zu haben". Die jüngsten Verhandlungen verfolgten das Ziel, „nachhaltige Arbeitsplatzperspektiven" für das Cockpitpersonal bei Lufthansa, seiner Frachtsparte Lufthansa Cargo und Germanwings zu vereinbaren. Lufthansa hingegen kann die Position der VC nicht nachvollziehen und bietet „die Fortsetzung der Gespräche an“, wie ein Sprecher der Kranich-Airline verlauten lässt.
Wenngleich bisher nicht gesichert ist, dass eine heftige Streikwelle auf Lufthansa zukommt, so belastet dieser Vorgang eine mögliche Erholung des ohnehin arg gebeutelten Aktienkurses. Für noch weniger Hoffnung auf ein Comeback des Kranich-Papiers sorgt zudem ein negatives Rating der Agentur S&P, das die Kreditwürdigkeit von Lufthansa von „stabil“ auf „negativ“ herunterstuft. Die Risiken für die Lufthansa nähmen zu, heißt es außerdem von den Analysten von Liberum. Ihr Kursziel liegt bei 7,50 Euro - rund drei Euro unter dem aktuellen Lufthansa-Kurs. Es wird also ganz offen und ungewöhnlich deutlich zum Verkauf geraten. Nun ist auch klar, weswegen in den letzten wochen von so vielen Leerverkäufen bei der Lufthansa-Aktie zu hören war. Die Aktie der Kranich-Linie ist im Sinkflug, und eine Trendwende ist nicht in Sicht.