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Meyer Werft: Kreuzfahrtschiffe vom Feinsten

Kreuzfahrten sind teuer und vor allem etwas für ältere Herrschaften – das war einmal. Inzwischen freundet sich auch ein jüngeres Publikum mit Schiffsreisen an, das mit diesem Klischee nicht viel gemein hat. Kürzlich amüsierten sich tätowierte langhaarige Metalfans auf einer Metal-Kreuzfahrt von Florida nach Mexiko. Kreuzfahrten liegen zunehmend im Trend. Für die Meyer-Neptun-Gruppe dürften das gute Nachrichten sein: Das Schiffbauunternehmen mit Werften in Papenburg und Rostock baut unter anderem Luxusliner für Reisen zu den schönsten Häfen der Welt.

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Von wegen Landgang im Kostüm und steifes Dinner mit dem Kapitän in Abendrobe und Smoking: Kletterwände, Spa-Landschaften, Karaoke, 3D-Kinos oder Fußballtraining für die Kids: Urlaub auf „schwimmenden Hotels“ hat für junge Leute oder Familien mit Kindern viel zu bieten. Kreuzfahrten werden immer beliebter: Laut dem World Travel Monitor verzeichneten Schiffsreisen in Europa während der ersten acht Monate 2010 ein Plus von 10%. Damit sich auch die jüngere Generation von Kreuzfahrern unterwegs wohlfühlt und alle Wünsche erfüllt werden können, braucht man passende Schiffe. Bei der Meyer-Neptun-Gruppe kann man sich über mangelnde Aufträge derzeit kaum beschweren, auch wenn im Schiffbau die Konkurrenz zunimmt, vor allem aus Asien. Bei der Meyer-Werft in Papenburg arbeiten 2.500 Mitarbeiter. Daneben beschäftigt die 1997 von Meyer übernommene Neptun-Werft in Rostock 450 Menschen. Hier entstehen überwiegend Flusskreuzfahrtschiffe sowie Bauteile für Gastanker und andere Schiffe. Die Arbeitsplätze der Werft-Gruppe scheinen vorerst gesichert: Aufträge über acht Kreuzfahrtschiffe, sechs Flusskreuzfahrtschiffe und eine Fähre im Wert von 4 Mrd. Euro für die Meyer-Neptun-Gruppe meldete das Unternehmen Ende Dezember. Drei Großaufträge für die Meyer-Werft und sieben Schiffbauaufträge für die Neptun-Werft seien 2010 eingegangen. Bis 2013 seien die beiden Werften ausgelastet, hieß es. Mitte Februar unterzeichnete die amerikanische Reederei Royal Caribbean Cruises einen Vorvertrag zum Bau eines neuen Kreuzfahrtschiffes mit den Papenburgern. Demnach werden die Niedersachsen bis Herbst 2014 ein Schiff für die Amerikaner bauen, auf dem bis zu 4.100 Gäste Platz haben sollen. Außerdem beinhaltet der Vorvertrag die Option auf den Bau eines zweiten Schiffs im Frühling 2015.

Wildwasserbahn an Bord

Kürzlich verließ unterdessen das Clubschiff AIDAsol das Baudock der Werft in Papenburg. Es soll Ende März an den Auftraggeber AIDA Cruises übergeben werden. Nach der feierlichen Schiffstaufe im April in Kiel startet das Kreuzfahrtschiff dann zur Premierenfahrt Richtung Nordeuropa. Derzeit wird in Papenburg unter anderem an dem Schiff Disney Fantasy mit Platz für 4.000 Passagiere gearbeitet. Es ist nach der Disney Dream bereits das zweite Schiff, das die Niedersachsen für Disney Cruise Line bauen. Das Schwesternschiff ist mit einer Länge von 340 Metern und einer Breite von 37 Metern das größte Passagierschiff, das jemals in Deutschland gebaut wurde und wartet unter anderem mit einer spektakulären Wildwasserbahn an Bord auf. Im Dezember 2010 wurde das Familienkreuzfahrtschiff ausgeliefert. Bereits seit 1795 gibt es die Meyer-Werft, die seit sechs Generationen der Familie Meyer gehört. Seit der Chef Bernard Meyer Mitte der 1980er Jahre vor allem auf die „schwimmenden Hotels“ setzte, ist die Meyer-Werft insbesondere bekannt für ihre luxuriösen Kreuzfahrtschiffe. Daneben baut sie aber auch Fährschiffe, Tanker für Flüssiggase und Chemikalien sowie Schiffe für den Transport lebender Tiere und Containerschiffe. Die Werft mit ihren zwei überdachten Baudockhallen gilt als hochmodern. Computertechnik hilft dabei, die Großprojekte mit ihren technischen und logistischen Herausforderungen zu bewältigen. Bereits in den vergangenen Jahren investierte das Unternehmen kräftig zum Beispiel in Laserschweißanlagen, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein. Auch im laufenden Jahr soll Geld für die Produktionsanlagen in die Hand genommen werden.

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