STADA plant weitere Zukäufe
Der Pharmakonzern STADA will sein Geschäft mit rezeptfreien Markenprodukten weiterhin durch Übernahmen stärken. In Osteuropa und Großbritannien plant der Konzern Zukäufe, erste Abschlüsse werden in Kürze erwartet.
Der Pharmakonzern STADA will sein Geschäft mit rezeptfreien Markenprodukten weiterhin durch Übernahmen stärken. In Osteuropa und Großbritannien plant der Konzern Zukäufe, erste Abschlüsse werden in Kürze erwartet.
Der Arzneimittelhersteller STADA will sein Geschäft mit rezeptfreien Markenprodukten auch künftig durch Übernahmen stärken. In Großbritannien stehe das Unternehmen augenblicklich vor zwei Produktzukäufen, sagte Konzernchef Hartmut Retzlaff in einem am Mittwoch veröffentlichten Gespräch mit Journalisten. Beide seien schnell unter Dach und Fach zu bringen. „Bei einem könnte schon in zwei bis drei Wochen etwas zu verkünden sein“, sagte der Manager. Dabei gehe es um ein Geschäft im Bereich Dermatologie, sagte Retzlaff. In Osteuropa schaue sich STADA ebenfalls nach weiteren Marken um. „Wir sind da auch in Verhandlungen.“ Nahrungsergänzungsmittel seien dort das Thema.
STADA ist in Osteuropa stark vertreten. Russland war für das Unternehmen, dessen Firmengeschichte bis ins Jahr 1895 zurückreicht, zuletzt der wichtigste Auslandsmarkt. In Großbritannien hatte der Konzern im vergangenen Jahr für umgerechnet rund 260 Millionen Euro die Pharmafirma Thornton & Ross übernommen, die unter anderem verschreibungsfreie Mittel gegen Erkältung und Schmerz herstellt.
STADA ist schon einigen Jahren dabei, seine Abhängigkeit vom staatlich stark regulierten Generikageschäft in Deutschland zu verringern. Dabei setzt der Konzern aus Bad Vilbel bei Frankfurt auf bekannte rezeptfreie Marken wie das Erkältungsmittel Grippostad oder Mobilat gegen Muskelschmerzen. Dazu kommt die Expansion in Osteuropa, wo die Pharmamärkte noch wenig durch staatliche Eingriffe geprägt sind. Dort wird ein Großteil der Medikamente noch aus eigener Tasche gezahlt. 2013 stammten noch 61 Prozent der Konzernumsätze aus dem angestammten Generika-Geschäft, 2012 waren es 66. Der Anteil der Markenprodukte am Umsatz nahm gleichzeitig stetig auf 35,2 Prozent zu, 2012 waren es noch 32,5 Prozent. Seit rund einem Jahr baut sich STADA außerdem ein neues Geschäftsfeld mit Diagnose-Produkten auf. Dazu zählen etwa Selbsttests auf Lebensmittel-Unverträglichkeiten und DNA-Tests.
In seinem Russland-Geschäft bekommt Stada derzeit allerdings die Kaufzurückhaltung der Verbraucher zu spüren. Nicht nur der schwache Rubel, auch die Ukraine-Krise trübt die Kauflaune, die Nachfrage nach rezeptfreien Gesundheitspräparaten schwächelt. „Wir erwarten eine Verbesserung im zweiten Halbjahr“, sagte Retzlaff. Wie groß sie ausfallen werde, lasse sich aber aktuell nicht abschätzen. Je schneller sich Russland erhole, desto eher könne STADA auch positive Signale nach außen geben.
Der Selbstzahler-Anteil an STADAs Erlösen in Russland liegt derzeit bei etwa 93 Prozent. Die vor einigen Monaten gesenkte Geschäftsprognose bekräftigte der Manager, der Stada seit 1993 als Vorstandschef leitet: „Wir fühlen uns gut im Plan für unseren Jahresausblick.“ Das MDax-Unternehmen rechnet 2014 mit einem leichten Plus beim Umsatz, beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) und beim bereinigten Konzerngewinn.