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Trotz iPhone-Flaute: Apple-Aktie macht Freudensprünge

Die Apple-Zahlen fallen enttäuschend aus, aber doch nicht ganz so schlimm, wie erwartet. Der Konzern hat zwar Probleme mit iPhone-Verkäufen und Billigkonkurrenz – doch dass es nicht ganz so schlimm kam, wie erwartet, reicht in diesem Fall schon: Anleger jubeln über ihren Apple und ihre Aktien.

BÖRSE am Sonntag

Die Apple-Zahlen fallen enttäuschend aus, aber doch nicht ganz so schlimm, wie erwartet. Der Konzern hat zwar Probleme mit iPhone-Verkäufen und Billigkonkurrenz – doch dass es nicht ganz so schlimm kam, wie erwartet, reicht in diesem Fall schon: Anleger gewinnen das Papier wieder lieb. Jubelstimmung bei Apple!

Der iPhone-Hersteller Apple wartete am Dienstagabend nicht gerade mit erfreulichen Zahlen auf: Der US-Technologiekonzern verkaufte das zweite Quartal infolge weniger iPhones. Der Absatz des Smartphones brach um 15 Prozent ein – doch die Aktionäre jubilierten. Die Aktie gewann bei der Eröffnung des US-Handels am Mittwoch mehr als sieben Prozent und lagen wenig später noch gut 6,4 Prozent höher bei 102,87 US-Dollar.

Die Einbußen im Geschäft waren nicht so drastisch ausgefallen, wie befürchtet. Positiv auch: Die Service-Sparte, zu der etwa der App Store gehört, legte kräftig zu. Auch laufe das Geschäft mit dem neuen und kleineren iPhone SE laut Apple-Finanzchef Luca Maestri gut. Die Hoffnung: Durch das kleiner Telefon könnten sich neue Kundengruppen angesprochen fühlen. Die Konzernergebnisse bleiben auf hohem Niveau – mit einem Quartalsumsatz von über 42 Milliarden Dollar ist Apple noch immer einer der größten und mächtigsten Technologiekonzerne weltweit.

Allerdings ging der Umsatz um 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zurück, nachdem die Erlöse im Quartal zuvor erstmals seit 13 Jahren geschrumpft waren. Und schon im Vorquartal hatte das Unternehmen 16 Prozent weniger iPhones als im Vorjahr verkauft – das erste Mal seit der Markteinführung der Touchscreen-Telefone im Jahr 2007. Der Gewinn schrumpfte um fast ein Drittel auf 7,8 Milliarden US-Dollar.

Herausforderungen gibt es in der Sparte mit iPads und Mac-Computern. Auch das Geschäft in China – eigentlich ein Wachstumsmarkt für Apple – verzeichnete zuletzt Einbußen. Hier schwächelt die Konjunktur und außerdem kaufen viele Chinesen lieber Handys von einheimischen Billigherstellern wie Xiaomi, anstatt viel Geld für hochklassige Apple-Produkte auszugeben.

Trotz dieser Entwicklungen fallen die Analysteneinschätzungen positiv aus. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie auf „Buy"” mit einem Kursziel von 124 US-Dollar belassen. Analystin Simona Jankowski schrieb in einer Studie, die Firma habe Markterwartungen übertroffen und dürfte die Talsohle bald hinter sich gelassen haben. Ähnlich sehen das auch die Experten des Analystenhauses Independent Research. Diese sehen die Aktie momentan bei 125 US-Dollar. Analyst Markus Friebel schreibt in einer Studie, dass die Aktie unterbewertet sei, das Unternehmen eine loyale Kundenbasis und Wachstumsperspektiven habe.

Eine negative Einschätzung der Aktie gibt dagegen die amerikanische Investmentbank BGC. Diese hat die Apple Aktie von „Halten” auf „Verkaufen” gestuft und verweist auf die ihrer Meinung nach schwache Fundamentaldaten und die Überbewertung der Papiere. Eine Herabstufung auf „Verkaufen” bedeutet bei BCG, dass die Apple-Aktie um bis zu 15 Prozent fallen könnte. Die Bank sieht das Kursziel der Apple-Aktie bei 85 US-Dollar. Handelsblatt / Julia Rotenberger