Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Unternehmen > vbw-Studie

Trotz vieler Weltklassepatente: deutsche Forschungsdynamik hängt globaler Entwicklung hinterher

(Foto: Jenson / Shutterstock)

Mit 16.700 Top-Patenten bei den wichtigsten Prozesstechnologien landet Deutschland international auf Rang vier. Das ist EU-Spitze, China allerdings kommt auf fünfmal mehr.

Noch immer kommen viele Weltklassepatente in der Prozesstechnologie aus Deutschland. 16.700 an der Zahl waren es einer Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) zufolge im vergangenen Jahr. In der EU reicht das locker für Platz eins. International jedoch enteilt China. Die Volksrepublik führt das Ranking mit 84.800 Weltklassepatenten vor den USA (58.300) und Japan (45.200) an. „Erstmalig liegt China bei einer unserer Patentanalyse vorne. Die enorme Dynamik der chinesischen Spitzenforschung beobachten wir bereits seit Jahren“, kommentiert vbw-Präsident Wolfram Hatz die Studienergebnisse.

Die von EconSight erstellte Studie wird auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel, der vom 07. bis 09. Mai am Tegernsee stattfindet, vorgestellt. Die Verbände bayme vbm vbw sind Co-Veranstalter des ersten Gipfeltages. Die Studie analysiert anhand einer Patentanalyse die weltweiten Forschungsaktivitäten in den wichtigsten Prozesstechnologien sowie deren Bedeutung für die großen technologischen Anwendungsfelder.

Deutschland bei Gesundheit und Biotechnologie stark

Prozesstechnologien wachsen seit 2010 um über sechs Prozent jährlich, der Gesamtbestand ist auf 227.000 Weltklassepatente im Jahr 2024 gestiegen. Deutschland verfügt insbesondere mit Blick auf Separations-, Metallverarbeitungs-, chemische, thermische und biologisch Prozesse über umfangreiche Spitzenforschungsaktivitäten. „Das liegt vornehmlich an unserer forschungsstarken Automobil-, Chemie- und Maschinenbauindustrie“, erklärt Hatz. „Die Weiterentwicklung, Optimierung und Erneuerung einzelner Produktionsschritte hat bei der Verarbeitung neuer Ausgangsstoffe, dem Einsatz alternativer Energieträger und der Entwicklung neuer Funktionalitäten eine überragende Bedeutung.“  

Die Analyse wichtiger technologischer Anwendungsbereiche zeigt, dass Prozesse eine besonders große Rolle in der Industrie spielen. „Mit einem Weltanteil von jeweils über elf Prozent aller Weltklassepatente ist Deutschland besonders stark im Gesundheitswesen und in Biotechnologien“ Das gilt der vbw-Studie nach auch für Bayern. Der Freistaat kommt auf 4,2 Prozent bei Biotechnologien und 3,9 Prozent im Gesundheitswesen.  

Weltanteil sinkt seit 2019

Deutschland und Bayern seien insgesamt gut aufgestellt, urteilt Hatz. Doch nun gelte es an Dynamik zuzulegen, um international nicht den Anschluss zu verlieren. „Seit 2019 ist unser Weltanteil gesunken, die deutsche Forschungsdynamik kann mit der globalen Entwicklung nicht Schritt halten.“

Die Studienvorstellung auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel findet am Mittwoch, 7. Mai, um 18.55 Uhr statt und wird auch via Livestream übertragen. Die vollständige Studie finden Sie hier zum Download.

Ähnliche Artikel