Trumpf - Weltmarktführer bei Lasern
In Science-Fiction-Filmen sind Laserstrahlen das Symbol der modernen Technik schlechthin. Ob Lasergewehre und -kanonen oder gar Laserschwerter, die Fantasie der Regisseure kennt keine Grenzen, wenn es um den Einsatz der gebündelten Lichtstrahlen in diversen Waffensystemen geht. In industriellen Anwendungen sind Laserstrahlen zur Normalität geworden. Anders als im Film ist der Einsatzschwerpunkt aber meist friedlicher Natur. Dabei ist die Lasertechnik keineswegs weniger faszinierend als die Klassiker des Films, wie die Trumpf GmbH eindrucksvoll zeigt.
Die Einsatzgebiete des Lasers sind vielfältig. Ob Schneiden, Schweißen, Bohren oder Beschriften – überall, wo größtmögliche Genauigkeit verlangt wird, kommt die Technik zum Einsatz. Trumpf ist als Weltmarktführer für industrielle Laser mit seiner Tochter Trumpf Lasertechnik auf all diesen Feldern aktiv. Mit den sogenannten Tru disk Scheibenlasern deckt das Unternehmen die unterschiedlichsten Anwendungen im Automobilbau und der Zulieferindustrie, in der Luft- und Raumfahrt und der Schwerindustrie ab. Dank Leistungen von bis zu 16.000 Watt sind sie die weltweit leistungsstärksten Festkörperlaser.
Sogenannte Faserlaser ermöglichen wiederum besonders schlanke Schweißnähte und schmale Schnittfugen. Sie sind daher für filigrane Anwendungen prädestiniert. Typisch sind Einsatzgebiete wie Medizin-, Feinwerk- und Elektrotechnik oder aber Photovoltaik. Produkte wie Herzschrittmacher sind mittlerweile auf die exakte Lasertechnologie angewiesen. Durch Laser können die heute verwendeten Titangehäuse absolut dicht und porenfrei geschweißt werden, ohne dass eine Nachbearbeitung notwendig wäre.
Ein weiteres Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten von Lasern sind Beschriftungen. Trumpf Markierlaser kommen überall dort zum Einsatz, wo es um die schnelle und sparsame Markierung geht. Das können so unterschiedliche Produkte wie Äpfel, Handys, Uhren, Parfümflakons oder Sonnenbrillen sein. Im Automobil- und Flugzeugbau ist die Kennzeichnung diverser Bauteile notwendig, um ihre Rückverfolgbarkeit zu ermöglichen. Dabei sind die Laser ebenso in der Lage, technische Kennzeichnungen aufzubringen, wie feine gestalterische Ornamente auf Oberflächen zu erzeugen.
Um Abstimmungsprobleme zu vermeiden, bietet Trumpf auch die Software für die Anlagen an. So kann das Unternehmen Komplettlösungen für die jeweiligen Anwendungen seiner Kunden zur Verfügung stellen.
Lasertechnologie ist aber nur ein Teil der Trumpf GmbH. Sie stellt außerdem Werkzeugmaschinen, Medizintechnik und elektronische Komponenten her. Die Tochter Hüttinger Elektronik ist unter anderem im Bereich der Plasmatechnik aktiv. Dank der Generatoren, die das Unternehmen produziert, zündet und brennt das Plasma stabil. Anwendungsgebiete sind Mikrochips, Solarzellen und – wohl am bekanntesten – Flachbildschirme. Aktiv ist Hüttinger auch in der Induktionserwärmung, die in der Wärmebehandlung eingesetzt wird. Damit lassen sich Objekte berührungslos erwärmen, was als das effizienteste aller Erwärmungsverfahren gilt.
Die Trumpf Werkzeugmaschinen werden zum Stanzen, zum Biegen und zur Rohbearbeitung eingesetzt, während Trumpf Medizin Systeme unter anderem Tische für Operationssäle, Untersuchungsleuchten und Videolösungen produziert.
Gegründet wurde das Unternehmen von Christian Trumpf und zwei Partnern 1923 in Stuttgart. Es stellte zunächst Produkte für Druckereien und den zahnärztlichen Bereich her. 1934 brachte die Firma die erste motorbetriebene Handschere zum Schneiden von Blech auf den Markt. Hieraus entstand ein immer größeres Programm von Elektro- und Druckluftwerkzeugen. Dem raschen Wachstum in den 1950er Jahren folgte in den frühen 1960er Jahren die Gründung der ersten Auslandsgesellschaften. Ein weiterer Meilenstein war der Einstieg in die Lasertechnik 1979. In den folgenden Jahren trat das Unternehmen hier mit zahlreichen Innovationen auf. Heute ist Trumpf ein weltweit aktiver Konzern, der im Geschäftsjahr 2010/11 mit über 8.500 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro erzielte.