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WMF - Expansion in Asien und Amerika wird fortgesetzt

Künftig dürfte WMF auf Wachstumskurs bleiben. Denn das Management treibt die Internationalisierung des Konzerns voran – und wird dabei von dem US-Beteiligungsunternehmen KKR unterstützt.

BÖRSE am Sonntag

Bekannt geworden ist die 1853 gegründete WMF Württembergische Metallwarenfabrik AG (WMF) durch ihre qualitativ hochwertigen Töpfe und Bestecke. Das Unternehmen produziert aber auch Küchengeräte und Kaffeemaschinen. Eine der bekanntesten Erfindungen aus dem Hause WMF ist Cromargan – ein rostfreier, säureresistenter Edelstahl mit 18% Chrom und 10% Nickel. Bestecke aus Cromargan sind unverwüstlich, spülmaschinenfest, rostfrei und formstabil.

Geschäft im Ausland floriert

Der Stammsitz von WMF befindet sich in Geislingen an der Steige. Zudem gehören mehr als 20 Tochtergesellschaften im Ausland zu dem Konzern, der sich als Anbieter von Markenprodukten versteht, die in Gestaltung, Qualität und Gebrauchsnutzen höchsten Ansprüchen gerecht werden. Stark nachgefragt werden die Produkte des Traditionsunternehmens seit einiger Zeit im Ausland. Der dort erwirtschaftete Umsatz erhöhte sich im ersten Halbjahr 2012 um 19% auf 231,8 Mio. Euro. Im Inland ist der Umsatz aufgrund geplanter Projektverschiebungen ins zweite Halbjahr um 4% auf 229,3 Mio. Euro zurückgegangen. Der Auslandsanteil am Umsatz lag im Berichtszeitraum bei 50% (erstes Halbjahr 2011: 45%).

Begrenzte Wachstumschancen in Deutschland

Seit mehreren Jahren setzt das WMF-Management eine Standort-Optimierungsstrategie um. Dabei wird geprüft, ob sich WMF-Filialen noch in 1-A-Lagen befinden. Zudem wird die Optik der Filialen sukzessive an den Stand der Zeit angepasst. Derzeit betreibt WMF in Deutschland rund 200 Filialen. Hierzulande geht es wegen der begrenzten Wachstumsmöglichkeiten eher darum, die gute Marktposition von WMF zu halten. Im Ausland dürften die Erlöse künftig allerdings weiter steigen. Deshalb überrascht es nicht, dass Vorstandschef Thorsten Klapproth im Rahmen der Hauptversammlung von WMF am 14. Juni 2012 ein organisches Umsatzwachstum von mindestens 5% in den kommenden drei Jahren in Aussicht gestellt hat. Die EBIT-Marge soll auf dem im Geschäftsjahr 2011 erreichten Niveau von 6,6% gehalten werden.

Mehr Transparenz dank neuer Organisationsstruktur

Per 1. Januar 2011 wurde bei WMF die Organisationsstruktur geändert. Seither gliedert sich das operative Geschäft des Konzerns in die Sparten WMF-Filialen, Tisch und Küche, Elektrokleingeräte, Hotel und Kaffeemaschinen. Zuvor gab es lediglich eine Unterteilung in Objekt- und Konsumgeschäft. Durch die Neugliederung der Geschäftsbereiche wurde die Transparenz des Unternehmens verbessert. Zudem kann sich WMF dank der Umsetzung dieser strategischen Maßnahme noch besser auf die Kunden konzentrieren.

Deutlicher Gewinnanstieg und solide Bilanz

Im ersten Halbjahr 2012 hat sich das Geschäft in den fünf Sparten unterschiedlich entwickelt. Unabhängig davon kann sich die Ergebnisentwicklung im Konzern sehen lassen. Schließlich wurde das EBIT um 32% auf 29,3 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich sogar um 50% auf 1,47 Euro. Des Weiteren verfügt WMF über eine solide Bilanz, wenngleich die Eigenkapitalquote per 30. Juni 2012 mit 55% leicht unter dem Vorjahreswert von 57% lag. Erwähnenswert ist auch der Anstieg des Cashflows aus betrieblicher Geschäftstätigkeit von 1,0 auf 25,3 Mio. Euro. Diese erfreuliche Entwicklung ist auf die deutliche EBIT-Steigerung und eine geringere Mittelbindung im Working Capital zurückzuführen.

Großaktionär mit globalem Netzwerk

Größter Aktionär von WMF ist die Finedining Capital GmbH mit einem Anteil am Grundkapital von 71,08%. Diese Gesellschaft gehört zum US-Beteiligungsunternehmen KKR (Kohlberg Kravis Roberts & Co. L. P.). Laut Thorsten Klapproth wird WMF gemeinsam mit KKR die Internationalisierung des Konzerns vorantreiben und sich dabei insbesondere auf den Ausbau des Geschäfts in Asien und Amerika fokussieren. Der Vorstandsvorsitzende ist davon überzeugt, dass WMF von der langjährigen Expertise und dem weltweiten Netzwerk von KKR profitieren wird.