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Xing: „Dieses Netzwerk wird im Laufe der Zeit Gold wert sein“

Mehr Gewinn, mehr Umsatz, mehr Mitglieder: Xing hat einen Lauf und große Pläne. Viele Analysten sehen weiterhin Luft nach oben – bei den Anlegern jedenfalls lebt der Traum von der 200-Euro-Marke. Wann wird er wahr?

BÖRSE am Sonntag

Mehr Gewinn, mehr Umsatz, mehr Mitglieder: Xing hat einen Lauf und große Pläne. Viele Analysten sehen weiterhin Luft nach oben – der Traum von der 200-Euro-Marke lebt.

„Dieses Netzwerk wird im Laufe der Zeit Gold wert sein und den Einstieg in den Job später enorm erleichtern“, sagt Thomas Vollmoeller über den Nutzen von Xing für Studenten. Gerade erst hat der CEO des Hamburger TecDAX-Unternehmens „Xing Campus“ vorgestellt, das jungen Menschen auf Jobsuche das Kontakteknüpfen erleichtern soll und Berufsfelder vorschlagen kann. Rund 750.000 Studenten sind Teil des größten Jobnetzwerks im deutschsprachigen Raum: „Wir kennen die Werdegänge von mehr als 10 Millionen Menschen und können jungen Studenten so gut wie keine andere Plattform Orientierungshilfe für den Start in das Arbeitsleben geben“, argumentiert Vollmoeller.

Seine Bewertung des frühen beruflichen Netzwerks passt jedoch auch auf Xing selbst. Wer hätte in den Anfangszeiten des Unternehmens, als es noch openBC hieß, gedacht, dass auch dieses Netzwerk im Laufe der Zeit Gold wert sein würde? Heute, zehn Jahre nach dem Börsengang des Hamburger Internetkonzerns, kostet eine Xing-Aktie gut 176 Euro. Vor drei Jahren waren es noch weniger als 50 Euro. Dahinter stehen äußerst erfolgreiche Geschäftszahlen: 2015 verbuchte Xing nicht nur das höchste Mitgliederwachstum seiner Geschichte, sondern verdreifachte auch beinahe seinen Gewinn auf 17,6 Millionen Euro. Der Umsatz legte ebenfalls auf 123 Millionen Euro zu. 

Rekordjagd geht weiter

Dank dieser Zahlen ist Xing mittlerweile bei 983 Millionen Euro Börsenwert. Das ist vom Rekord im Spätsommer 2015 noch weit entfernt, als das Papier für nicht weniger als 192 Euro zu haben war. Doch auch Xing hat unter der zwischenzeitlich miserablen Stimmung an den Aktienmärkten gelitten. Daher war der Traum von der 200-Euro-Marke zwischenzeitlich in weite Ferne gerückt - jetzt sieht das ganz anders aus. Wie das Unternehmen Anfang Mai mitteilte, hat sich sein Gewinn im ersten Quartal 2016 um 30 Prozent erhöht. 

CEO Vollmoeller: „Die Zeichen stehen in allen Geschäftsbereichen auf Wachstum. Wir heißen so viele neue Mitglieder willkommen wie noch nie zuvor. Denn ein XING-Profil gehört in der modernen Arbeitswelt einfach dazu.“ Doch nicht nur die Aktionäre sollen wissen, welchen Geldwert sie erwarten können. Seit März gibt es bei Xing auch einen Service, der den Stellenmarkt um geschätzte Gehaltsinformationen ergänzt, basierend auf Analysen, Umfragen und Unternehmensangaben. Die Funktion sollen auch für Mobilgeräte verfügbar gemacht werden.

Starkes Wachstum in allen Segmenten

Hauptverantwortlich für das satte Wachstum zu Jahresbeginn war das B2B-E-Recruiting, das um ganze 28 Prozent zulegte. Auch die beiden anderen Bereiche B2C und B2B Advertising & Events wuchsen im zweistelligen Prozentbereich. Für die zehn Millionen Nutzer lohnt es sich ebenfalls: Bei Xing werden nach Angaben des Unternehmens täglich rund 200.000 Kontakte geknüpft - ein immenser Wert. Anleger könnten auch bei den üppigen 175 Euro noch Gewinn machen. Denn viele Analysten gehen davon aus, dass Xing weiter wachsen wird und die Aktie den Erfolg widerspiegelt. Schon bald könnte sie dann die 200 Euro erreichen. 

Am Montag ist Xing lange Zeit mit einem Plus von weit über drei Prozent der Champion im auf der Stelle tretenden TecDAX. Erst am Nachmittag werden die Hamburger von RIB Software überholt – keine Schande, denn die neue Nummer eins im Index hat gerade erst eine globale Allianz geschmiedet. Xing bleibt da lieber der Platzhirsch im deutschsprachigen Raum. Das neue Zeichen für Erfolg ist jedenfalls leicht zu benennen: Xing und Yang.

Marius Mestermann