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Audi will Beatmungsgeräte herstellen

Innerhalb von zwei Wochen hat die Ingolstädter Softwarefirma Trimatec ein funktionsfähiges Beatmungsgerät entwickelt. 1.000 Stück davon sollen nun gebaut werden. Unentgeltlich von Audi.

(Foto: Audi AG)

Innerhalb von zwei Wochen hat die Ingolstädter Softwarefirma Trimatec ein funktionsfähiges Beatmungsgerät entwickelt. 1.000 Stück davon sollen nun gebaut werden. Unentgeltlich von Audi.

Eine kleine Softwarefirma aus Ingolstadt mit zehn Mitarbeitern hat innerhalb von 14 Tagen entwickelt, woran es derzeit vielerorts in dramatischer Weise mangelt: Ein funktionsfähiges Beatmungsgerät. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sagte Lothar Schmidmayer, Geschäftsführer von Trimatec: „Wenn man jetzt eben in Italien die Zahlen sieht, wie da an einem einzigen Tag fast tausend Menschen sterben, und wenn man überlegt, dass man die irgendwie retten könnte, wenn man dafür die Geräte hätte. Auf der anderen Seite sind da die ganzen Teile irgendwo in den Regalen. Man müsste sie bloß zusammenbauen. Das war der Ansporn, bei dem wir gesagt haben: Packen wir es jetzt so schnell wie möglich an.“

Die Idee mitgebracht hatte der Mitarbeiter und Ingenieur Christoph Lindhorst. Vor wenigen Wochen hatte er an einem Hackathon der Bundesregierung teilgenommen – eine Wettbewerb quasi, der die Suche nach Ideen und Lösungsansätzen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zum Ziel hatte.

Nun soll die Trimatec-Maschine so schnell es geht in Produktion gehen. Sollten die Beatmungsgeräte auf Deutschlands Intensivstationen knapp werden, wäre sie einsatzbereit. Zunächst könnten sie dabei helfen die Situation in den Nachbarländern zu entspannen. Zusammengebaut werden sollen die Geräte in den Werkshallen von Audi – zunächst 1.000 Stück.
Den Deal soll der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger eingefädelt und gefördert haben. „Zusammenstehen und einander helfen – im weltweiten Kampf gegen das Coronavirus gilt dies mehr denn je“, erklärte Sabine Taner, Sprecherin für Produktion und Logistik bei Audi.

In trockenen Tüchern ist bislang allerdings noch nichts. „Wir prüfen derzeit an unserem Stammsitz, ob wir eine vorübergehende unentgeltliche Fertigung für Beatmungshilfen aufbauen können“, heißt es von Audi. Es gebe jedoch noch viel zu klären, insbesondere „im Hinblick auf die regulatorischen und rechtlichen Voraussetzungen, die für Produkte dieser Art relevant sind“, so Taner.

Bislang rollen also weder Premiumwagen noch Beatmungsgeräte vom Band in Ingolstadt. Die Kooperationsidee aber ist Premiumklasse.