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Entsteht das europäische Moodys für grüne Geldanlagen?

Investoren drängeln sich um „Arabesque S-Ray“. Das deutsch-britische Fintech ist Spezialist für grüne Geldanlagen und steht offenbar vor einem Durchbruch. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung gelingt Arabesque derzeit ein Groß-Funding

(Bild: Shutterstock)

Investoren drängeln sich um „Arabesque S-Ray“. Das deutsch-britische Fintech ist Spezialist für grüne Geldanlagen und steht offenbar vor einem Durchbruch. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung gelingt Arabesque derzeit ein Groß-Funding
 
Wenn Friedrich Merz ein Lieblingsfinanzinsitut wählen müsste, es würde wohl Black Rock (kennt er wie seine Westentasche) oder die Deutsche Bank werden. Christian Lindner würde sich für die Commerzbank (gehört dem Bund zu 15 Prozent) oder die KfW (die finanziert der Ampel allerlei Klimaprojekte) entscheiden. Olaf Scholz würde sich von der Warburg-Bank (Skandalpotential) fernhalten und wahrscheinlich die Sparkassen wählen. Robert Habeck wiederum dürfte Ökobanken und Arabesque küren. Arabesque? Das ist in der Frankfurter Finanzszene derzeit das erfolgreichste grüne Fintech Deutschlands.

Arabesque ist eine Mischung aus Datenbank, Ratingagentur und KI-Investmentfonds. Wie eine bilanzielles Ökotest der Finanzindustrie liefert das Fintech die Instrumente der grünen Revolution an den Börsen. Die größten und besten Anlegeradressen holen sich inzwischen die Daten und Instrumente von Arabesque. Von der Commerzbank über die Swiss Life, von der Allianz und der DWS bis zu den Finanzbehörden Singapurs reicht der rasch wachsende Kundenkreis. Hessens grüner Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir will, dass Frankfurt beim Thema Green Finance „vorne mitspielt“.

Nun drängeln sich offenbar Investoren aus aller Welt, um Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ wird die Datensparte „Arabesque S-Ray“ 40 bis 50 Millionen US-Dollar Investorengeld erhalten. Ein Konsortium um den Risikokapital-Fonds Energy Impact Partners mit Sitz in New York, London und Köln soll demnach bereit sein das Geld bereitzustellen. Die Investoren wollen dafür wohl 20 bis 24,99 Prozent der Firma erwerben. S-Ray wäre dann bis zu 250 Millionen Dollar wert.

Die Süddeutsche Zeitung beschreibt das lebhafte Interesse der Investoren so: „Wenn doch einmal etwas vermeintlich Vielversprechendes entsteht, wollen alle mit dabei sein. "Fomo", heißt dieses Phänomen in der Internetsprache, fear of missing out, die Angst, etwas zu verpassen.“

Warum ist die Firma beliebt bei Investoren? Sie ist auf dem Weg zum europäischen Moodys für grüne Geldanlagen zu werden. Für die Europäische Union und die neue Ampelregierung in Berlin wäre das Gelingen eine Herzensangelegenheit. Für Millionen von Anlegern auch. Sie wollen ihr Geld nicht nur gut anlegen, sondern auch mit gutem Gewissen. In der Finanzwelt hat sich dafür das Kürzel ESG eingebürgert, das für die englischen Begriffe „Environment, Social, Governance“ steht. Nachhaltige Kapitalanlage wird zum Topthema des Jahrzehnts. Das Problem dabei ist allerdings: Wie findet man seriöse Anbieter nachhaltiger Anlagen? Wer definiert  nachprüfbare Kriterien ? Wer liefert belastbare Daten dazu? Und vor allem - wie verknüpft man nachhaltige Kapitalanlagen mit guten Renditen? Und kann man das über künstliche Intelligenz automatisieren? Genau auf die Lösung dieser Probleme hat sich ein deutsch-britisches Fintech „Arabesque“ spezialisiert, das derzeit London und Frankfurt die großen Kapitalsammelstellen beeindruckt.   

BAS