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Reiche ist Deutschlands Wasserstoff-Mastermind

Katherina Reiche übernimmt den Vorsitz beim Nationalen Wasserstoffrat. Die Eon-Spitzenmanagerin verbandelt Politik und Industrie, um Deutschland in der neuen Schlüsseltechnologie voran zu bringen

Als Expertin auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel: Die Eon-Spitzenmanagerin diskutiert Lösungsansätze für die zentralen Zukunftsfragen. Jetzt übernimmt Reiche den Vorsitz beim nationalen Wasserstoffrat - eine Schlüsselposition.

Katherina Reiche übernimmt den Vorsitz beim nationalen Wasserstoffrat. Die Eon-Spitzenmanagerin verbandelt Politik und Industrie, um Deutschland in der neuen Schlüsseltechnologie voran zu bringen

Der neu gegründete Nationale Wasserstoffrat hat in seiner ersten Sitzung Katherina Reiche zur Vorsitzenden gewählt. Die Geschäftsführerin der Eon-Westenergie wird damit zur Schlüsselfigur in der deutschen Wasserstoffstretegie. Neun Milliarden Euro stellt die Bundesregierung zur Förderung der neuen Technologie zur Verfügung - plus zwei Milliarden für den Aufbau von Partnerschaften mit potentiell H2-exportierenden Ländern. "Der Wasserstoffrat wird wesentlich dazu beitragen, die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung umzusetzen und weiterzuentwickeln", sagte Reiche in Berlin. Ziel sei, Deutschland weltweit zum Vorreiter bei Wasserstofftechnologien zu machen.

Der Wasserstoff soll nicht etwa aus fossilen Primärenergie-Trägern gewonnen werden, sondern vor allem aus der Wasserelektrolyse mit regenerativ erzeugtem Strom. Der „grüne Wasserstoff“ könnte dann sukzessive fossile Brenn- und Rohstoffe im Schwerlastverkehr, in der Luftfahrt, der Stahlindustrie und in der Chemie ersetzen. „Wasserstoff ist ein Schlüsselrohstoff für eine erfolgreiche Energiewende“, ist Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier überzeugt. Er unterstützt Katherina Reiche nun bei der Umsetzung des strategischen Plans. "Ich sehe es als Aufgabe des Wasserstoffrats an, Lösungen aufzuzeigen, wie Wasserstoff zur Dekarbonisierung des Mobilitätssektors, des Industriesektors, des Wärmesektors und der Energiewirtschaft beitragen kann", sagte Reiche.

Mit der EON-Managerin hat eine versierte Fachfrau nun die Führung übernommen. Die gebürtige Brandenburgerin war von 1998 bis 2015 CDU-Bundestagsabgeordnete – zunächst als stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, später als parlamentarische Staatssekretärin im Umwelt-, dann im Verkehrsministerium. Sie führte hernach von 2015 bis 2019 als Hauptgeschäftsführerin den Verband kommunaler Unternehmen (VKU) – mit seinen 1500 Mitgliedsunternehmen, einem Gesamtumsatz von 110 Milliarden Euro und 245.000 Beschäftigten einer der größten Wirtschaftsverbände in Deutschland. Seit 2020 ist sie Spitzenmanagerin beim Eon-Konzern. Reiche kennt damit sowohl die Politik, die Verbandswelt als auch die Industrie und kann an der Schnittstelle den neu entstehenden Energie-Cluster Wasserstoff aufbauen helfen. Reiche wurde von der Bundesregierung schon in der Kohlekommission an entscheidender Stelle als Brückenbauerin eingesetzt. Sie gilt über die Parteigrenzen hinweg als organisationsstarke Mittlerin der Interessen.

Katherina Reiche beschreibt ihre Mission so: „Wollen wir eine vollständige Dekarbonisierung bis 2050 erreichen, muss fossiles Gas sukzessive grün werden. Grünes Gas wird damit neben der direkten Nutzung erneuerbaren Stroms eine wichtige Säule der Energiewende sein. Das braucht langfristige regulatorische Verlässlichkeit und einen investitionsfreundlichen Rechtsrahmen.“ Die großen Energiekonzerne wie Eon treiben die Weiterentwicklung von Wasserstoff- und Power-to-Gas (PtG)-Technologien in Projekten auf den unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen bereits voran. Die in den Projekten gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen fließen in die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie ein. Ziel von E.ON ist es, bis 2030 in der Lage zu sein, sowohl über dezentrale PtG-Anlagen als auch über die Anbindung an das geplante Wasserstoff-Fernleitungsnetz in den Verteilnetzen “grüne“ Gase zum Erdgas beizumischen oder bei Bedarf auch eine Versorgung mit 100 Prozent Wasserstoff übernehmen zu können.

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