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Deutsche Börse erreicht mit starkem Ergebnis 2022 ihre Mittelfristziele bereits ein Jahr früher als geplant

Die Deutsche Börse AG hat ihre Mitteilung zu den Geschäftszahlen für Q4/2022 und zum vorläufigen Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 veröffentlicht.

(Foto: Deutsche Börse)

Die Deutsche Börse AG hat ihre Mitteilung zu den Geschäftszahlen für Q4/2022 und zum vorläufigen Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 veröffentlicht.

Das Geschäftsjahr 2022 war stark von zyklischen Faktoren geprägt. Eine durchschnittlich höhere
Marktvolatilität führte im Vergleich zum Vorjahr im Segment Trading & Clearing, insbesondere in den
Anlageklassen Financial Derivatives und Commodities, zu einem deutlich höheren Handelsvolumen.
Einen außergewöhnlich starken Anstieg verzeichneten dabei Indexderivate sowie Gasprodukte. Die
Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro fachte zudem den Devisenhandel an. Aufgrund der
volatilitätsbedingt höheren Anforderungen aus dem Clearinggeschäft erhöhten sich auch die Nettoerlöse
aus hinterlegten Sicherheiten. Die Leitzinsanhebungen der Notenbanken zur Eindämmung der hohen
Inflation wirkten sich ferner positiv auf die Nettozinserträge im Segment Securities Services aus. Zudem
erhöhten die Zinsanhebungen den Absicherungsbedarf der Marktteilnehmenden; sie führten deshalb zu
einem höheren Volumen im Handel von Zinsderivaten und beim OTC-Clearing im Segment Trading &
Clearing.

Aber auch das im Rahmen der Strategie bedeutsame strukturelle Nettoerlöswachstum entwickelte sich
im Geschäftsjahr sehr erfreulich. Entsprechende Zuwächse entstanden u. a. durch eine gestiegene
Nachfrage nach Produktinnovationen sowie die Gewinnung neuer Kunden und Marktanteile im Segment
Trading & Clearing, insbesondere in den Bereichen Financial Derivatives und Commodities. Darüber
hinaus unterstützte im Segment Data & Analytics eine gestiegene Nachfrage nach Produkten im Bereich
ESG das strukturelle Wachstum. Insgesamt erhöhten sich damit die Nettoerlöse auf 4.337,6 Mio. €
(2021: 3.509,5 Mio. €). Das Nettoerlöswachstum von insgesamt 24 Prozent setzt sich aus
strukturellem Wachstum von 7 Prozent, zyklischen Wachstumseffekten von 14 Prozent und M&A-
Effekten von 3 Prozent zusammen.

Die operativen Kosten stiegen im Geschäftsjahr 2022 um 17 Prozent auf −1.822,2 Mio. € an (2021:
−1.551,6 Mio. €). Dabei sind 4 Prozent dem M&A-bezogenen Wachstum und 3 Prozent
Wechselkurseffekten im Zuge des stärkeren US-Dollar zuzuordnen. Der verbleibende organische
Kostenanstieg von 10 Prozent gliedert sich in u. a. inflationsbedingt höhere Kosten sowie höhere
variable und aktienbasierte Vergütung.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag somit bei 2.525,6 Mio. € (2021:
2.043,1 Mio. €), ein Anstieg von 24 Prozent. Darin enthalten ist auch das Ergebnis aus Finanzanlagen
in Höhe von 10,2 Mio. € (2021: 85,2 Mio. €). Der deutliche Rückgang bei diesen Anlagen resultiert im
Wesentlichen aus höheren Bewertungseffekten im Vorjahr (45 Mio. €) und einer marktbedingt
schwächeren Entwicklung verschiedener Minderheitsbeteiligungen in 2022. Abschreibungen und
Wertminderungen, die getrennt von den operativen Kosten berichtet werden, beliefen sich auf −355,6
Mio. € (2021: −293,7 Mio. €). Der Anstieg stammt u. a. aus Kaufpreisallokationseffekten erworbener
Unternehmen, zusätzlichen Abschreibungen aktivierter Vermögenswerte sowie außerordentlichen
Wertminderungen auf Software.

Das Finanzergebnis von −63,5 Mio. € (2021: −40,1 Mio. €) beinhaltete zum einen höhere
Zinsaufwendungen aus der frühzeitigen Refinanzierung einer im Geschäftsjahr auslaufenden
Unternehmensanleihe sowie der Begebung einer neuen Hybridanleihe zur Stärkung des Kreditratings.
Zum anderen hat die Gruppe im zweiten Quartal 2022 Zinsrückstellungen für erwartete
Steuerzahlungen gebildet. Das Ergebnis des Vorjahres enthielt überdies positive Effekte aus einer
Anpassung des erwarteten Zinssatzes für mögliche Steuernachzahlungen.

Für das Geschäftsjahr 2022 lag damit der den Anteilseignern der Gruppe Deutsche Börse
zuzurechnende Periodenüberschuss bei 1.494,4 Mio. € (2021: 1.209,7 Mio. €). Dies entspricht einem
Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 24 Prozent. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf
8,14 € (2021: 6,59 €) und das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) auf
8,61 € (2021: 6,98 €).

Der Vorstand der Deutsche Börse AG schlägt für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 3,60 € vor
(2021: 3,20 €). Dies entspricht einem Dividendenanstieg von 13 Prozent und einer
Ausschüttungsquote von 44 Prozent. Die Dividende bedarf noch der formellen Zustimmung des
Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG und der Aktionär*innen der Deutsche Börse AG bei der
Hauptversammlung am 16. Mai 2023; der Aufsichtsrat hat bereits seine Unterstützung für den
Vorschlag ausgedrückt.

Durch das starke Ergebnis im Geschäftsjahr 2022 hat die Gruppe die Mittelfristziele der
Wachstumsstrategie Compass 2023 bereits ein Jahr früher als geplant erreicht. Das Nettoerlöswachstum
gegenüber dem Basisjahr 2019 belief sich im Durchschnitt auf 14 Prozent pro Jahr, was die
strategische Zielsetzung von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr deutlich übertraf. Das strukturell
bedingte Nettoerlöswachstum betrug dabei pro Jahr im Durchschnitt 6 Prozent, das Wachstum aus
M&A-Effekten 4 Prozent und das zyklische Wachstum 4 Prozent.

Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet die Gruppe mit einem Wachstum der Nettoerlöse auf 4,5 bis
4,7 Mrd. € und des EBITDA auf 2,6 bis 2,8 Mrd. €. Die Prognose für das Nettoerlöswachstum basiert
maßgeblich auf dem weiterhin erwarteten strukturellen Wachstum. Der Einfluss der zyklischen Effekte
innerhalb der Bandbreite wird indessen von der weiteren Entwicklung der Leitzinssätze sowie der
Marktvolatilität abhängen.

Dr. Theodor Weimer, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Börse AG, sagte dazu: „Im abgelaufenen
Geschäftsjahr haben wir nicht nur unsere Prognose klar übertroffen, sondern auch die Ziele unserer
Wachstumsstrategie Compass 2023 ein Jahr früher erreicht. Wir haben die Stärken unseres
diversifizierten Geschäftsmodells voll ausgespielt. Wir sind weiter kräftig strukturell gewachsen. Und der
erhöhte Absicherungsbedarf unserer Kunden sowie steigende Zinsen haben zu deutlichem zyklischen
Rückenwind geführt.“

Hinsichtlich des Ausblicks sagte Dr. Weimer: „Auch im laufenden Jahr rechnen wir, trotz der erwarteten
Abschwächung der Konjunktur, mit weiterem Wachstum unseres Geschäfts. Die Kernsäule unserer
Strategie wird dabei nach wie vor strukturelles Wachstum sein, ergänzt um M&A, wo strategisch und
finanziell sinnvoll. Zudem erwarten wir in der neuen Ära der Geldpolitik weitere zyklische Impulse.