Ifo-Geschäftsklimaindex: Sprung auf 109.3
Der Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers von 107,4 auf 109,3 kommt ein wenig überraschend, gerade auch in der Höhe. Das lässt auf ein spürbares Wachstumsbeschleunigung im kommenden Jahr schließen.
Der Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers von 107,4 auf 109,3 kommt ein wenig überraschend, gerade auch in der Höhe. Das lässt auf ein spürbares Wachstumsbeschleunigung im kommenden Jahr schließen.
Dieser deutliche Schritt voran ist vor allem für die Investitionen ein gutes Signal. Der Teilindex für die weiteren Konjunkturaussichten lässt darauf schließen, dass das Investitionswachstum in den kommenden Quartalen deutlich zulegen sollte. Der ebenfalls heute veröffentlichte Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen im 3. Quartal von 1.6 % gegenüber dem Vorquartal lag bereits deutlich über den Erwartungen und gibt die Richtung für das kommende Jahr vor. Es zeigt sich damit einmal mehr, dass die Binnenkonjunktur zu einem immer wichtigeren Baustein der wirtschaftlichen Expansion avanciert. Gesellt sich nun in den kommenden Quartalen eine moderate Erholung der Exportwirtschaft hinzu, könnten die Ampeln für einen robusten BIP-Zuwachs im kommenden Jahr auf "grün" stehen. Der heute veröffentlichte Geschäftsklimaindex öffnet nach der Ansicht von Marktbeobachtern die Perspektive für einen BIP-Zuwachs von zwei Prozent im kommenden Jahr.
Continental: Umsatzziele angehoben
Der neue Continental-Vorstand Frank Jourdan zieht das Wachstumsziel des Autozulieferers und Reifenherstellern bei Fahrerassistenzsystemen vor. „Die Dynamik bei Fahrerassistenzsystemen hält an, das Geschäft explodiert regelrecht“, sagte Jourdan. „Deshalb rechne ich damit, dass wir bereits 2016 statt wie bisher geplant erst 2020 mehr als eine Milliarde Euro Umsatz mit Fahrerassistenzsystemen machen können.“ Der neue Vorstand des Dax-Konzerns Continental führt seit zwei Monaten die Division Chassis & Safety. Sie hat mit Bremssystemen, Fahrwerkskomponenten und Fahrerassistenzsystemen in den ersten neun Monaten fast 5,5 Milliarden Euro umgesetzt. Elektronische Assistenzsysteme helfen dem Fahrer zum Beispiel dabei, ausreichend Abstand zum Vordermann zu halten und notfalls rechtzeitig zu bremsen. Der Markt für Autoelektronik wächst dynamisch. Davon profitiert auch Continental. Neue Funktionen entstehen durch die Verbindung bereits vorhandener Komponenten. „Sind Bremssystem, Kameras und Sensoren im Auto, lassen sich per Software immer neue Anwendungen umsetzen“, so Jourdan, der früher selbst Software entwickelt hat. Für Softwarespezialisten wird der Trend zu immer mehr Elektronik im Automobil zum Jobmotor.
USA: Ausstieg bei General Motors
Die US-Regierung will bei der Opel-Mutter General Motors (GM) bis Jahresende komplett aussteigen. Die von der staatlichen Rettung während der Finanzkrise verbliebenen GM-Aktien im Wert von derzeit 1,2 Milliarden Dollar würden voraussichtlich noch 2013 verkauft, kündigte das US-Finanzministerium am Donnerstag an. Der genaue Zeitplan hänge aber von der weiteren Nachfrage nach den GM-Aktien ab. Damit macht die Regierung bei ihrem GM-Engagement auf dem Papier wohl einen Verlust von zehn Milliarden Dollar. Die Aktion bewahrte den mittlerweile wiedererstarkten Traditionskonzern jedoch vor der Pleite und sicherte dadurch Zigtausende Arbeitsplätze. An der Börse sorgte die Aussicht auf einen Ausstieg des Staates für Jubel: Die GM-Aktie stieg um 2,5 Prozent. Das Ministerium erklärte, kürzlich die Veräußerung von 70,2 Millionen Anteilsscheinen abgeschlossen zu haben. Mittlerweile seien dadurch bei den Anteilsverkäufen 38,4 Milliarden Dollar zusammengekommen. Während der Finanzkrise hatte die Regierung 50 Milliarden Dollar in den Autobauer gesteckt und dafür zunächst einen Anteil von gut 60 Prozent erhalten. Handelsblatt
Schoeller-Bleckmann OE: Rückläufige Ergebnisse
Das österreichische Unternehmen stellt Hochpräzisionsteile für die Ölfeldserviceindustrie her. Sie werden benötigt, um die immer schwerer zugänglichen Lagerstätten zu erschließen. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen erwirtschaftete Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (WKN: 907391) in den ersten neun Monaten 2013 einen Umsatz von 348,5 Mio. Euro. Er lag damit laut Firmenangaben erwartungsgemäß unter dem Rekordwert des Vorjahreszeitraums von 386,7 Mio. Euro. Grund war der schwächere Auftragseingang seit Ende 2012. Im dritten Quartal 2013 zogen die Bestellungen jedoch wieder an und lagen über den Werten der beiden vorangegangenen Quartale. Es trudelten bereits Aufträge für das erste Halbjahr 2014 ein. Der Vorstand sprach von einer soliden Entwicklung. Zudem hob er die Profitabilität in den ersten neun Monaten hervor, die auf einem anhaltend hohen Niveau geblieben sei. Das absolute Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank jedoch von 89,9 auf 65,8 Mio. Euro, wegen der im zweiten Quartal vorgenommen Wertberichtigungen. Rechnet man Sondereffekte heraus, verringerte sich der operative Profit auf 73,3 Mio. Euro. Die EBIT-Marge sank auf dieser Basis daher vergleichsweise moderat und nahm lediglich von 23,3 auf 21 Prozent ab. Im restlichen Geschäftsjahr 2013 rechnet das Unternehmen mit einem anhaltend stabilen Geschäftsumfeld.
Apple: weitere 290 Millionen von Samsung
Apple hat im Dauer-Patentverfahren gegen Samsung in Kalifornien einen Großteil der hohen Schadenersatz-Zahlung bestätigt bekommen. Im neuen Prozess sprachen die Geschworenen dem iPhone-Konzern am Donnerstag rund 290 Millionen Dollar zu. Sie sollten einen neuen Betrag bestimmen, nachdem die Richterin über 400 Millionen Dollar von dem ursprünglichen Milliarden-Schadenersatz gestrichen hatte. Der neu festgelegte Betrag liegt unter den rund 380 Millionen Dollar, die Apple verlangte - aber deutlich über den 52 Millionen, die Samsung anbot. In der Klage von Frühjahr 2011 warf Apple Samsung vor, Technik und Design von iPhone und iPad kopiert zu haben. Im ersten Prozess hatten die Geschworenen im August 2012 die Verletzung zahlreicher Patente festgestellt. Diesmal ging es nur darum, den Teil des Betrags neu festzulegen. Der andere Teil des Betrages, 600 Millionen Dollar, war unumstritten und Apple bereits im letzten Prozess zugesprochen worden. Zusammengezählt erhält Apple nun also fast 900 Millionen Dollar an Schadenersatzzahlungen von Samsung. Handelsblatt dpa jar
Zurich: Teilrückzug aus China
Der Schweizer Versicherer Zurich Insurance Group steigt nach 13 Jahren bei der chinesischen New China Life Insurance (NCI) aus. Der Konzern verkauft die noch verbleibenden 9,4 Prozent am drittgrößten Lebensversicherer des Landes über die Hongkonger Börse, wie die Zürcher am Mittwoch mitteilten. Zurich offeriere die Aktien zu 25 HK-Dollar und damit zu einem Abschlag von 7,7 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch, wie die Thomson-Reuters-Tochter IFR berichtete. Die Transaktion hat damit ein Volumen von 943 Millionen US-Dollar (698 Mio Euro). Für gut die Hälfte des Pakets habe Zurich bereits einen Investor gefunden. Die verbleibenden Anteile sollen die Investmentbanken HSBC, Goldman Sachs und UBS plazieren. Der Vollzug der Transaktion sei für den 25. November geplant. Zurich war bei New China Life im Jahr 2000 eingestiegen und hatte die Position bis 2007 schrittweise auf 20 Prozent ausgebaut. 2011 stießen die Schweizer dann das erste Paket ab. Zurich wolle die Investitionen diversifizieren, den Verkaufserlös aber erneut in Asien investieren, hatte der Versicherer den Abbau im Juli begründet. Der Verkauf von New China Life bedeute nicht einen Rückzug aus China. Von Standorten in Peking und Schanghai aus betreut der Konzern Firmen und Privatkunden. Handelsblatt rtr