SIEMENS
Josef Ackermann legt nach dem Rücktritt beim Versicherungskonzern Zurich auch sein Aufsichtsratsmandat bei Siemens nieder. Der frühere Deutsche-Bank-Chef ziehe damit die Konsequenzen aus den jüngsten Machtkämpfen bei dem Münchener Technologiekonzern, sagte ein mit den Plänen vertrauter Insider. Ackermann hat die Turbulenzen rund um den Chefwechsel bei Siemens mehrfach intern kritisiert und war einem Machtkampf mit Aufsichtsratschef Gerhard Cromme unterlegen. Er war vor Kurzem als Verwaltungsratschef bei Zurich Insurance zurückgetreten, nachdem sich Finanzchef Pierre Wauthier das Leben genommen hatte. Auslöser des Rücktritts waren Vorwürfe der Witwe Wauthiers, wonach Ackermanns Führungsstil zu dem Suizid beigetragen haben soll. Der Verwaltungsratschef wurde zudem im Abschiedsbrief erwähnt. Der Schweizer hält diese Anschuldigungen für haltlos, hat aber wiederholt erklärt, dass ihn diese persönlich getroffen hätten. Bei Siemens hatte sich Ackermann nun zunächst gegen die Entmachtung von Vorstandschef Peter Löscher gestellt, obwohl der Österreicher eine lange Reihe von Misserfolgen verbuchen musste. Insidern zufolge war Ackermann mit dem Manöver allerdings vor allem am Widerstand der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat gescheitert. Die gewerkschaftlich organisierten Kontrolleure hatten befürchtet, dass sich der Banker zum Aufsichtsratschef bei Deutschlands größtem Technologiekonzern emporschwingen könne. Ackermann sitzt auch beim Mineralölkonzern Shell im Aufsichtsrat sowie in der Investment-Holding der schwedischen Industriellenfamilie Wallenberg. Handelsblatt
Ausichtsrat Ackermann plant Rückzug
Fresenius
Coup am Krankenbett
Der Anbieter von Medizintechnik und Betreiber von Krankenhäusern hat einen Überraschungscoup gelandet. Nachdem Fresenius (WKN: 578560) im vergangenen Jahr damit gescheitert war, den Wettbewerber Rhön-Klinikum (WKN: 704230) vollständig zu schlucken, machte man nun einen geschickten Umweg. Fresenius will nicht den gesamten Konkurrenten, sondern 43 und damit einen Großteil von dessen 54 Kliniken kaufen. Er berappt dafür 3,07 Mrd. Euro. Damit würde die Tochter Helios der größte private Klinikbetreiber Europas mit insgesamt 117 Kliniken und einem Jahresumsatz von knapp 5,5 Mrd. Euro. Die Aufsichtsräte beider Konzerne haben der Transaktion bereits zugestimmt. Nun muss nur noch das Bundeskartellamt grünes Licht geben. Bei einzelnen Krankenhäusern haben zudem noch ehemalige kommunale Träger oder Minderheitsgesellschafter ein Mitspracherecht. Die Aktionäre von Rhön-Klinikum haben indes kein Mitspracherecht. Nach geltendem Recht können 70 % der Geschäftsteile ohne die Zustimmung der Hauptversammlung verkauft werden. 2012 war die komplette Übernahme am Widerstand der Aktionäre Asklepios und B. Braun gescheitert, die jeweils 5 Prozent der Rhön-Anteile besitzen. Der Firmenchef von Fresenius, Dr. Ulf M. Schneider, zeigte sich sichtlich zufrieden angesichts des Deals und sprach von einem bedeutenden Schritt im weiteren Ausbau des eigenen Krankenhausgeschäfts.
Vodafone
Kabel gesichert
Der britische Mobilfunkriese hat es fast geschafft, Kabel Deutschland (WKN: KD8888) zu übernehmen. Vodafone (WKN: A0J3PN) sicherte sich eigenen Angaben zufolge eine komfortable Mehrheit von mindestens 75 %. Nun müssen nur noch die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission zustimmen. Bis zum 20. September 2013 hat sie Zeit zu entscheiden, ob sie die Übernahme freigibt - eventuell auch unter Auflagen - oder ob sie in eine vertiefte Prüfung vornimmt. Gibt auch sie grünes Licht, ist der Kampf im deutschen Markt für Telefonieren, schnelles Internet und Kabelfernsehen mit dem Platzhirsch Deutsche Telekom (WKN: 555750) endgültig eröffnet.
Öko Energie Umweltfonds
Sichere Rendite durch Öl-Recycling aus Kunststoffabfall
Kunststoff – Dieser „Rohstoff“ existiert auf unserem Globus in Hülle und Fülle, nämlich in Form von allen möglichen Abfällen, wie Tüten Behälter und vieles mehr. Bisher wird er überwiegend einfach verbrannt. In Mannheim nun entsteht ein besonderes nachhaltiges Projekt, bei dem Kunststoffabfälle als wertvoller Rohstoff zur Gewinnung von Öl eingesetzt werden: Eine mehr als sinnvolle Technologie, die unserer Umwelt zugute kommt und zudem noch eine beachtliche Rendite erwirtschaftet. Diese erste deutsche Syntrol-Anlagen recycelt zertifiziertes Qualitätsöl, das genauso begehrt ist wie „normales Rohöl“. Die Baugenehmigung liegt vor, die finale Planungsphase ist abgeschlossen. Finanziert wird die Anlage über einen Publikumsfonds. Oskar Edler von Schickh, Geschäftsführer von Ventafonds und Initiator des Projektes erläutert: „Wir stehen unmittelbar vor dem Baubeginn. Hier wird gezeigt, dass Ökologie und Rendite keine Gegenpole sein müssen, sondern auch zusammenpassen können. Statt Meere und Länder mit Kunstoffen zu vermüllen, machen wir daraus Treibstoff und mehr, vor allem Mehrwert“. Der energetische Wirkungsgrad bei der Verölung von Plastikabfall liegt rund viermal so hoch als bei einer – ökologisch fragwürdigen – Verbrennung. Investoren können guten Gewissens einsteigen, denn sie investieren in eine saubere Umwelt. Die Laufzeit des Fonds ist zunächst bis 2018 vorgesehen. Die geplanten Gesamtausschüttungen liegen auch bei konservativer Betrachtung mit ca. 200 Prozent über den Planzahlen der Projektplanung von 2009. Wer zeichnen möchte, sollte sich beeilen, denn der Fonds bietet Frühzeichnern derzeit noch einen Rabatt von fünf Prozent. Weitere Informationen unter www.oelrendite.de.