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United States Steel – „Make steel great again“?

„Make America great again!" So lautet der Slogan des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der in die Verbesserung der Infrastruktur investieren will. „Our streets, our bridges are falling apart, our airports are in third world conditions!" So war Trump im Wahlkampf zu hören. Große Hoffnung auf einen Geldsegen macht nun sich die Stahlindustrie – allen voran U.S. Steel, einst das weltweit größte Unternehmen.

BÖRSE am Sonntag

„Make America great again!" So lautet der Slogan des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der in die Verbesserung der Infrastruktur investieren will. „Our streets, our bridges are falling apart, our airports are in third world conditions!" So war Trump im Wahlkampf zu hören. Große Hoffnung auf einen Geldsegen macht nun sich die Stahlindustrie – allen voran U.S. Steel, einst das weltweit größte Unternehmen.

Die US-Stahlindustrie ist trotz einer langen Historie an einem kritischen Punkt angekommen. Die existenzielle Bedrohung durch globale Stahlhandelspraktiken war im Laufe der letzten Jahre auch in den Bilanzen von U.S.Steel abzulesen. Seit 2011 haben sich die US-Importe für Stahl um 44 Prozent erhöht. Obendrein sackte der Preis für Rohstahl 2015 auf rund 200 US-Dollar je Tonne ab. Der Preis für Rohöl fiel 2015 rund 60 Prozent und dadurch sank die Anzahl der US-Ölbohreinrichtungen erheblich. All dies wirkte sich auf die US-Stahlindustrie und demnach auch auf U.S. Steel sehr stark aus. Und dennoch schaffte es U.S. Steel, 380 Millionen US-Dollar an Schulden zurückzuzahlen. Der Preis war jedoch hoch, denn es wurden weitere Mitarbeiter entlassen und seit 2011 hat sich die Anzahl der Beschäftigten halbiert.

Zur Zeit sind 172,459 Millionen Aktien ausstehend, der Markt bewertet U.S. Steel derzeit mit 5,03 Milliarden US-Dollar. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 29,49 US-Dollar im Hoch und 6,15 US-Dollar im Tief. Auf Sicht der letzten fünf Jahre hat das Wertpapier eine Performance von gerade einmal 7,25 Prozent erreicht. Im gleichen Zeitraum konnte der Vergleichsindex S&P 500 rund 76 Prozent zulegen. Damit ist die Aktie von U.S. Steel klar als Underperformer zu bezeichnen. U.S. Steel ist Mitglied in einer Reihe von Dow Jones Sub-Indizes, jedoch nicht im S&P 500. Von allen Aktien sind 7,22 Prozent der Vanguard Group zuzuordnen; 3,59 Prozent sind es bei State Street Corporation und 3,52 Prozent BlackRock Fund Advisors. Alle weiteren institutionellen Investoren befinden sich unterhalb der Beteiligungsquote von drei Prozent. Die der US-Aufsicht SEC gemeldeten Insidertransaktionen weisen im Verhältnis von Käufen zu Verkäufen in den letzten zwölf Monaten ein positives Bild auf. Es wurden mit 31 Transaktionen 456.987 Wertpapiere gekauft und mittels 32 Transaktionen nur 69.253 Wertpapiere verkauft.

Charttechnische Betrachtung United States Steel

Ein enormes Auf und Ab zeigte die Aktie von United Staates Steel in den vergangenen fünf Handelsjahren. Mit einem Hoch knapp vor der Marke von 47,50 US-Dollar und einem Tief knapp unter 7,50 US-Dollar ist die Schwankungsbreite mehr als groß und auch auf Wochenbasis lässt sich eine starke Schwankung erkennen. So gab es Wochen mit nur ein oder zwei Dollar Schwankung und, teilweise direkt folgend, Wochen mit Schwankungen von mehr als fünf oder sechs Dollar. Auch die Bewegungen der letzten Wochen verliefen nach einem ähnlichen Schema. Von rund 17,50 US-Dollar ging es sprunghaft hinauf auf über 27,50 US-Dollar und der Schlusskurs zum Freitagabend lag knapp vor der Marke von 29 US-Dollar glatt.

Es erweist sich generell als recht kompliziert, Werte mit derartigen Schwankungen und schnellen Richtungswechseln sinnvoll im Rahmen eines längerfristig ausgelegten Herangehens zu handeln. Der Fokus sollte deshalb auf einer etwas kurzfristigeren Ebene liegen. Angenommene realistische Ziele sollten aus zeitlicher Sicht in wenigen Wochen zu realisieren sein. Mit Blick auf die aktuelle charttechnische Situation wäre gegebenenfalls ein Fortführen der Long-Richtung denkbar und ein Anlaufen der Marke von 32,50 US-Dollar könnte als realistisch betrachtet werden. Leichte Kursrücksetzer könnten Einstiegsszenarien darstellen. Sackt der Wert erneut unter die Unterstützung von 22,60 US-Dollar ab, wäre eine erneute Analyse erforderlich, da der aktuell saubere Long-Vorteil ab diesem Punkt etwas ins Wanken geraten könnte.

Analysteneinstufungen

Eine Reihe von namhaften Analystenhäusern und Investmentbanken, wie Argus Research Company, Axiom Capital Management, Bank of America Merrill Lynch, Barclays Capital, BMO Capital Markets, Bradford Research, Citi, Clarkson Capital Markets, CLSA Americas, Cowen Group, Credit Suisse, Deutsche Bank Research, Jefferies, JPMorgan, KeyBanc Capital Markets, Macquarie Research, Morgan Stanley, Morningstar, Nomura Securities International, Rosenblatt Securities und UBS haben die Aktie von United States Steel auf dem Schirm. Die aktuellen Analysen zur U.S. Steel-Aktie stammen von Bank of America Merrill Lynch, Clarkson Platou, Deutsche Bank, Jefferies, KeyBanc und Morgan Stanley. Von den sechs Analysten stuften zwei das Wertpapier mit einem „buy“ ein, ein Analyst riet zu „overweight“, ein Analyst stufte es mit „sector weight“ ein und zwei Analysten votierten mit „neutral“.

Die Kursziele liegen gemäß Schätzung im Hoch bei 46,00 US-Dollar (Morgan Stanley vom 14. November 2016) und im Tief bei 26,00 US-Dollar (Jefferies vom 9. November 2016). Nur zwei der vorliegenden Analysen weisen ein Kursziel auf, nämlich die von Morgan Stanley und Jefferies. Das Durchschnittskurziel läge demnach bei glatten 36 US-Dollar. Die Aktie ging mit einem Kurs von 29,17 US-Dollar zum Zeitpunkt der Analyse aus dem Handel an der NYSE. Das Wertpapier könnte demnach noch über weiteres Potential verfügen.

Aktuelle Quartalszahlen

Am 1. November 2016 wurden die Quartalszahlen für das dritte Quartal ausgewiesen. Der Konzern hat seine Aktionäre mit einem Gewinn von 0,32 US-Dollar je Aktie überrascht. Außerdem konnte ein operativer Cashflow in Höhe von 264 Millionen US-Dollar erreicht werden, auf Neunmonatsbasis sind dies aktuell 577 Millionen US-Dollar). U.S. Steel konnte damit die Liquidität auf 3,1 Milliarden US-Dollar erhöhen, davon sind 1,4 Milliarden US-Dollar Bareinlagen inklusive. Trotz dieser Zahlen wird U.S. Steel bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen im Jahr 2016 einen Nettoverlust in Höhe von 355 Millionen US-Dollar erwirtschaften; dies entspricht einem Minus von 2,26 US-Dollar je Aktie. lynxbroker