Yahoo stößt milliardenschweres Alibaba-Aktienpaket ab
Yahoo möchte seine auf derzeit 60 Milliarden US-Dollar geschätzte Beteiligung am chinesischen Online-Händler Alibaba loswerden. Die Anleger mögen die Idee: Yahoo-Aktien stiegen nachbörslich. Möglicherweise hofft der US-Internetkonzern, in letzter Minute eine Lücke in der Steuergesetzgebung nutzen zu können.
Yahoo möchte seine auf derzeit 60 Milliarden US-Dollar geschätzte Beteiligung am chinesischen Online-Händler Alibaba loswerden. Die Anleger mögen die Idee: Yahoo-Aktien stiegen nachbörslich. Möglicherweise hofft der US-Internetkonzern, in letzter Minute eine Lücke in der Steuergesetzgebung nutzen zu können.
Der Internet-Pionier Yahoo hält an der geplanten Abspaltung der milliardenschweren Alibaba-Beteiligung ungeachtet einer möglichen Steuerbelastung fest. Yahoo teilte am Montag mit, es werde weiter geprüft, inwiefern die Pläne ohne die Zahlung von Abgaben umgesetzt werden könnten. Die Aktien des Konzerns stiegen im nachbörslichen Handel um vier Prozent. Yahoo hatte zuletzt erklärt, die US-Steuerbehörde IRS habe es abgelehnt, dem Vorhaben Steuerfreiheit zu attestieren. Allerdings gebe es auch noch keine gegenteilige Entscheidung. Vielmehr sei die IRS noch in der Findungsphase.
Der Konzern hatte sich im Januar auf Druck seiner Aktionäre bereit erklärt, seinen damals rund 40 Milliarden Dollar schweren Anteil an dem chinesischen Online-Händler Alibaba in eine neue Gesellschaft auszugliedern. In ihr soll Yahoos Anteil von 15 Prozent der Alibaba-Aktien gebündelt sein. Die Gesellschaft soll an die Börse gebracht werden und den Yahoo-Aktionären gehören.
Das Vorhaben wäre für die Anteilseigner vor allem attraktiv, wenn es nicht besteuert würde. Schließlich hatte Yahoo sich 2005 für eine Milliarde Dollar einen Anteil von 40 Prozent an Alibaba gesichert. Aktuell ist der Konzern an der Börse mit rund 60 Milliarden Dollar bewertet, vor knapp einem Jahr waren es gar 120 Milliarden. Die aktuellen US-Gesetze sehen bei einer Ausgliederung Steuerfreiheit vor, wenn der Bereich ein aktives Geschäft hat. Allerdings planen die USA dort Änderungen. Das könnte der Grund für die Pläne sein, die offensichtlich zügig vonstatten gehen sollen. Handelsblatt / rtr