Aixtron-Discount: Hohe Rendite mit akzeptablem Risiko
Im dritten Quartal erreichte Aixtron ein Rekordergebnis. Umsatz und Auftragseingang legten ebenfalls deutlich zu. Außerdem hob das Industrieunternehmen die Margenprognose für das laufende Jahr an. 2011 dürften sich die Steigerungsraten allerdings abschwächen. Dennoch bleiben die Banken optimistisch für den TecDAX-Titel. Aufgrund der teils heftigen Kursschwankungen eignet sich die Aktie nur für risikofreudige Anleger. Konservativer ist ein Discount-Zertifikat, das trotz eines ansehnlichen Abschlags auf den Aktienkurs annualisiert eine prozentual zweistellige Rendite in Aussicht stellt.

Der LED-Boom füllt Aixtrons Auftragsbücher. Der weltweit führende Hersteller von Dispositionsanlagen für die Halbleiterindustrie verbuchte allein im dritten Quartal neue Orders von 200,4 Mio. Euro, ein Plus von 14% gegenüber dem Vorquartal. Der Umsatz kletterte gegenüber dem zweiten Quartal um 11% und gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 70% auf 212,7 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verfünffachte sich auf 82,6 Mio. Euro. In den ersten neun Monaten betrug das EBIT 189,6 Mio. Euro. „Ich finde es bemerkenswert, dass wir in dieser Berichtsperiode ein höheres Betriebsergebnis erzielt haben als Umsatzerlöse in der Vorjahressperiode“, freute sich Vorstandschef Paul Hyland. Die EBIT-Marge erreichte 34%. Aufgrund des guten Geschäftsklimas bestätigte Hyland das Umsatzziel für das Gesamtjahr von 750 Mio. Euro. Dagegen wurde die EBIT-Prognose auf 35% erhöht. „Die Nachfrage im laufenden Quartal, hauptsächlich nach Produktionsanlagen für LED-Hintergrundbeleuchtungs- und vermehrt auch für LED-Beleuchtungsanwendungen entwickelt sich weiterhin gut“, sagte Hyland.
UBS bestätigt Kaufempfehlung für die Aixtron-Aktie
Aixtron baut Depositionsanlagen, die vor allem für die Herstellung ultraheller LEDs gebraucht werden. Die Kunden kommen größtenteils aus Asien. Deshalb ist der Euro-Dollar-Wechselkurs sehr wichtig für die mittelfristige Entwicklung der Umsatzrendite. Aixtron sichert sich zwar mit bestehenden Aufträgen gegen Währungsverluste ab. Das Neugeschäft wird allerdings schwieriger. US-Konkurrent Veeco hat das bereits zu spüren bekommen. Am 25. Oktober legte das Unternehmen seine Zahlen zum dritten Quartal vor, bei denen vor allem die Auftragslage enttäuschte. Darunter litt auch die Aixtron-Aktie. Nach dem positiven Quartalsbericht legte der TecDAX-Titel jedoch wieder spürbar zu. Auch die meisten Banken waren mit dem Zwischenabschluss zufrieden. UBS-Analyst Gareth Jenkins zum Beispiel bestätigte seine Kaufempfehlung. Am Kursziel von 29 Euro – 23% über der aktuellen Notiz – hält er fest. HSBC-Analyst Christian Rath setzte noch vor der Bekanntgabe der Aixtron-Ergebnisse sein Kursziel auf 34 Euro fest.
Der positive Newsflow der kommenden Monate spricht ebenso für die Aktie wie das günstige 2011er-KGV von rund 13. Viel Fleisch auf den Rippen hat das Technologieunternehmen allerdings nicht: Das Kurs-Buchwert-Verhältnis fällt mit 5 entsprechend ambitioniert aus. Aus technischer Sicht spricht einiges für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Es wird allerdings nicht leicht für den Titel, die Widerstandszone um 26 Euro zu knacken. Für weniger risikofreudige Anleger bietet sich deshalb ein Discount-Zertifikat an. Für das Deutsche-Bank-Papier mit einem Cap bei 20 Euro errechnet sich eine Rendite von 9,1%. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr beträgt sie sogar 14%. Um diese Wertentwicklung zu erzielen, darf der Aktienkurs um 15% fallen.