Barrick-Discount-Quanto: Eine konservative Goldwette
Die US-Notenbank lockert ihre Geldpolitik und will noch mehr Dollars in die Finanzmärkte pumpen. Viele Goldanalysten rechnen deshalb mit weiteren Kursanstiegen des Edelmetalls. Davon würde der weltgrößte Goldförderer Barrick erheblich profitieren. Nach dem rasanten Anstieg der vergangenen 20 Monate ist eine Konsolidierung der Barrick-Aktie allerdings nicht auszuschließen. Mit einem Quanto-Discount-Zertifikat lässt sich selbst in einem Seitwärtstrend eine ansehnliche Rendite erzielen.
Der Goldpreis steigt und steigt. Jede Korrektur wird von Investoren zum Nachkaufen genutzt. Auch Spekulanten sind stark engagiert. An den Terminmärkten stiegen die Netto-Long-Positionen der Finanzanleger auf beeindruckende Höhen. Denn die Notenbanken der Industriestaaten verfolgen eine Politik des billigen Geldes, um die Folgen der Wirtschaftskrise 2008/09 zu mildern. Jüngst legte die Fed noch eins drauf: Da die US-Konjunktur trotz Nullzinspolitik nicht in Schwung kommt, sollen massive Anleihenkäufe die Wende bringen. Deswegen befürchten viele Anleger mittelfristig höhere Inflationsraten und decken sich mit Gold ein. Zumal die Notenbanken bald als Verkäufer des Edelmetalls ausfallen werden: Nur der Internationale Währungsfonds will sich noch von gut 70 Tonnen trennen. Dagegen stocken andere Zentralbanken ihre Reserven auf. Im Fokus steht China mit Beständen von 1.054 Tonnen. Das entspricht etwa 1,5% der Devisenreserven. Dem China Chamber of International Commerce erscheint diese Quote zu wenig. „Wenn sich der Yuan auf dem Weg befindet, eine internationale Währung wie der Dollar oder der Euro zu werden, benötigt China dafür ohne Zweifel eine sehr große Goldreserve“, sagte Meng Qingfa Ende Oktober in einer Zeitung des chinesischen Handelsministeriums. Zum Vergleich: Die USA verfügten zuletzt über 8.134, Deutschland über 3.403 Tonnen Gold.
Ungewöhnlich hohe Gewinnmarge
Die Goldförderung der Minen wächst langsam: Nach einer Analyse des World Gold Council stieg die Produktion im Juni-Quartal um 3% auf 658,5 Tonnen. Selbst der weltgrößte Goldminenkonzern Barrick baute in den ersten neun Monaten 2010 nur 6,06 Mio. Unzen (eine Unze entspricht 31,1 Gramm) ab – umgerechnet 188,6 Tonnen. Der Umsatz des kanadischen Bergwerksgiganten wuchs um 38% auf knapp 8 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn erreichte 2,4 Mrd. oder 2,41 US-Dollar je Aktie. Im Vorjahreszeitraum war ein Verlust angefallen, weil das Unternehmen Termingeschäfte aufgelöst hatte. Mit Produktionskosten von 583 US-Dollar je Unze gehört Barrick zu den Preisführern unter den großen Edelmetallkonzernen. Dank der Erlöse aus Beiprodukten wie Kupfer oder Silber errechnen sich Nettokosten von weniger als 500 US-Dollar je Unze. Bei aktuellen Marktnotierungen beträgt die Bruttogewinnspanne also fast 900 US-Dollar je Unze. Zudem verspricht die Projektpipeline (zum Beispiel Pascua Lama, Cerro Casale oder Pueblo Viejo) weiteres Wachstum. Kein Wunder, dass die Analysten für 2011 von einer erneuten Gewinnsteigerung ausgehen. Auf Basis der Konsensprognose von 3,62 US-Dollar je Anteilschein beträgt das KGV nur 13,6. Trotzdem könnte der Aktienkurs zunächst konsolidieren. Immerhin kletterte die Notierung seit dem Tief im Oktober 2008 um 185%. Zwischen 40 und 45 US-Dollar liegen jedoch viele charttechnische Unterstützungen, die den Kurs nach unten absichern. Für konservative Anleger bietet sich ein Discount-Zertifikat mit einem Cap bei 40 US-Dollar an. Das währungsgesicherte Papier der Royal Bank of Scotland weist eine annualisierte Rendite von 7,1% auf.