Besser als der DAX: Der DivDAX bietet größere Chancen, wenn die Börsen nach oben drehen
Die Börsen rund um den Globus sind weiterhin äußerst volatil. De facto pendelt der DAX jedoch seit Oktober in einem Seitwärtstrend zwischen 4.100 und 5.100 Punkten. Nun ist der deutsche Leitindex fast wieder im unteren Bereich angekommen. Antizyklische Anleger gehen deshalb auf die Käuferseite.
Gleich zwei Mal drehte der DAX in den letzten drei Monaten an der unteren Begrenzung des Seitwärtstrendkanals erfolgreich nach oben – um in fulminanten Kursanstiegen auf 5.300 Punkte und dann auf 5.100 Punkte nach oben zu schießen. Im Januar ist der deutsche Leitindex nun wieder auf die untere Zone des Seitwärtstrends zurückgefallen. Risikofreudige Trader agieren daher antizyklisch und bauen bei den ersten Anzeichen einer Bodenbildung spekulative Longpositionen auf.
Der ideale Basiswert für einen solchen Trade ist jedoch nicht der DAX, sondern der Subindex DivDAX, die Kurzform für DividendenDAX. Der DivDAX unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung deutlich von dem großen Bruder. So setzt sich der DivDAX nur aus den 15 DAXWerten zusammen, welche die höchsten Dividendenrenditen unter den 30 DAXTiteln aufweisen (der Index wird von der Deutschen Börsen jeweils im September zusammengesetzt und vierteljährlich neu gewichtet).
DivDAX schlägt den DAX
Die Theorie hinter der Dividendenstrategie besagt, dass sich Werte mit hohen Dividendenrenditen besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Tatsächlich hat der DivDAX den DAX in den letzten fünf Jahren immer outperformt, er steigt vor allem in Haussephasen stärker an als der DAX.
Aktuell sind die Dividendenrenditen, selbst nach den teilweise bereits erfolgten deutlichen Kürzungen, im DAX hoch interessant. So weisen die beiden aktuellen Dividendenspitzenreiter, Deutsche Lufthansa und Deutsche Post, Dividendenrenditen über 9% auf. Die nachfolgende BASF kommt auf knapp 9%. ThyssenKrupp, Deutsche Telekom und RWE weisen inzwischen ebenfalls Dividendenrenditen um knapp 8% auf. Auch K+S, Daimler, Salzgitter und Deutsche Börse besitzen aktuell Dividendenrenditen über 6%.
Dividendenrenditen bis zu 9%
Ein weiterer Punkt, der für einen besonders starken Anstieg des DivDAX spricht, wenn sich die Aktienmärkte beruhigen: Unter den zehn größten Werten im DivDAX ist mit Daimler lediglich ein einziger Wert aus den derzeit ungeliebten Branchen Automobil und Finanzen. Beide Branchen werden derzeit von Investoren gemieden, wie das Weihwasser vom Teufel. Folglich wird in diese Sektoren weniger Investorenkapital fließen als in Unternehmen aus anderen Branchen, wie Chemie (BASF) oder Versorger (RWE).
Gleichzeitig finden sich mit ThyssenKrupp und Salzgitter zwei Stahlproduzenten unter den Dividenden-Top 10. Diese Branche, die im vergangenen Jahr stark gebeutelt wurde, hat in einem sich beruhigenden Wirtschaftsund Börsenumfeld durchaus die Chance, zu einem Favoriten des Jahres 2009 zu werden. Hintergrund sind die gewaltigen Infrastrukturprogramme rund um den Globus, die in den nächsten zwei Jahren angeschoben werden sollen und natürlich zu einer erhöhten Stahlnachfrage führen werden.
Auf die Outperformance gegen den DAX setzen
Das Open-End-Indexzertifikat der HypoVereinsbank (die, basierend auf den Credit-Spread-Werten, ein recht geringes Emittentenausfallrisiko besitzt) bildet den DivDAX 1:1 ab. Anleger sollten aber unbedingt einen Stop unterhalb der alten Tiefststände setzen, falls der DAX und dann im Schlepptau auch der DivDAX unter die Unterstützungszonen des gültigen Seitwärtstrendkanals fallen sollten.