Borussia-Dortmund-Discount: Hoffen auf die Champions League
Nach der nationalen Meisterschaft strebt der börsennotierte Fußballverein Borussia Dortmund nach höheren Ehren. Erfolge in der Champions League zahlen sich auch in klingender Münze aus. Zuletzt brach die Aktie allerdings ein: Gewinnmitnahmen sorgten für einen Kursrutsch. Doch die Quartalszahlen stimmen, auch die Verschuldung dürfte deutlich zurückgehen. Die Aktie hat deshalb gute Chancen auf eine Stabilisierung. Steigt die Notiz bis Mitte September wieder auf 2,50 Euro, bringt ein Discount-Zertifikat eine jährliche Rendite von über 50%.

Gemeinsam mit ihren Fans feierten die Borussia-Profis am vergangenen Wochenende die deutsche Fußballmeisterschaft. Der Klub aus dem Ruhrpott gewann trotz eines relativ jungen und unerfahrenen Teams überlegen den Titel. Dennoch fiel die Borussia-Dortmund-Aktie in den vergangenen Wochen rasant: von über 3 auf gut 2 Euro. Dafür dürften vor allem Gewinnmitnahmen gesorgt haben. Immerhin war der Kurs im vergangenen Herbst, als die Anteilsverkäufe eines Großaktionärs zu Ende gegangen und die spielerischen Erfolge zahlreicher geworden waren, in der Spitze um mehr als 230% auf 3,69 Euro geklettert. Außerdem verlassen zwei wichtige Spieler den Kader: Der 22-jährige Nuri Sahin wechselt (angeblich für 10 Mio. Euro Ablöse) zu Real Madrid. Leonardo Dedes Vertrag wird nicht verlängert. Der 33-jährige Deutsch-Brasilianer spielte seit 1998 für den Verein. Die jüngsten Zahlen der börsennotierten GmbH & Co. KGaA fielen ordentlich aus. Im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2010/11 (Ende März) erwirtschaftete die Gesellschaft bei einem um 23% auf 29,8 Mio. Euro gewachsenen Umsatz einen Verlust von 0,6 Mio. Euro – 2 Mio. Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs verdiente der Konzern eine gute halbe Million Euro oder 0,01 Euro je Aktie.
Schuldenberg drastisch abgebaut
Mindestens genauso wichtig wie der Gewinn ist die Verschuldung eines Fußballklubs. Auf diesem Feld erzielte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke beeindruckende Erfolge. Binnen weniger Jahre baute er den Schuldenberg um einen dreistelligen Millionenbetrag auf 57 Mio. Euro ab. Exklusive der Stadionfinanzierung gebe es Verbindlichkeiten von 5 bis 7 Mio. Euro, sagte er Anfang Mai den „Ruhr Nachrichten“. Mit den Einnahmen aus der Champions League will Watzke die Verbindlichkeiten weiter verringern und in ein bis zwei Jahren operativ schuldenfrei sein. Auf europäischer Ebene winken beträchtliche Summen: Für das Erreichen des Finales sind bis zu 60 Mio. Euro drin. Außerdem steigt durch sportliche Erfolge der Wert des Spielerkaders und der Marke. Allerdings ist eine Spekulation auf ein Weiterkommen in der Champions League äußerst gewagt. Zuletzt stabilisierte sich der Kurs zwar bei rund 2,10 Euro. Aber die Notierungen schwanken manchmal stark. Weniger risikofreudige Anleger setzen deshalb nicht auf die Aktie, sondern auf ein Discount-Zertifikat. Beispielsweise bietet eine Emission von Macquarie Oppenheim mit einer Laufzeit bis zum 16. September 2011 eine Seitwärtsrendite auf jährlicher Basis von 9%. Beeindruckender sieht die Maximalverzinsung aus: 54% per annum erzielt der Inhaber des Zertifikats, wenn der Aktienkurs mindestens den Cap von 2,50 Euro erreicht. Dabei dürfte es vor allem auf die Bundesligaspiele ankommen. Die nächste Saison startet am 5. August. In die Champions League steigt der Verein erst am 13. September ein, wenn die Gruppenphase anläuft.