Daimler-Express-Zertifikat: Nervenschonende Alternative zur Aktie
Der Automobilhersteller Daimler glänzt mit guten Wachstumsperspektiven, weshalb sich dessen Aktie mittelfristig moderat verteuern könnte. Risikoärmer als der Anteilschein des Stuttgarter Konzerns ist aber ein darauf basierendes Express-Zertifikat.
Daimler-Chef Dieter Zetsche kann mit den Zahlen für das Fiskaljahr 2011 hochzufrieden sein: Der Umsatz stieg auf das höchste Niveau in der Geschichte des Unternehmens – er betrug 106 Mrd. und lag somit um rund 9% über dem Vorjahreswert. Zudem erhöhte sich der Nettogewinn um knapp 28% auf 6 Mrd. Euro. Von der erfreulichen Ergebnisentwicklung haben die Aktionäre des Autoproduzenten profitiert, denn sie kassierten nach der diesjährigen Hauptversammlung am 13. April eine stattliche Dividende von 2,20 Euro pro Anteilschein. Noch nie zuvor hatte es bei Daimler eine so hohe Ausschüttung gegeben.
Sieben neue Modelle in Nordamerika bis 2015
Bezüglich der Auftragslage im laufenden Jahr ist Zetsche zuversichtlich. Deshalb erwartet er einen Umsatzanstieg. Das operative Ergebnis dürfte dem Unternehmenslenker zufolge allerdings stagnieren. Unabhängig davon verfügt Daimler langfristig vor allem in Nordamerika über gute Wachstumschancen – dort will der Konzern bis 2015 insgesamt sieben neue Modelle einführen. Dies ist positiv zu werten, zumal der Stuttgarter Automobilhersteller in puncto Modellvielfalt nicht so gut dasteht wie die Wettbewerber BMW und Audi.
Pkw-Absatzsteigerung im ersten Quartal
Neben überzeugenden Langfristaussichten glänzt der DAX-Konzern auch mit einem guten Start ins Geschäftsjahr 2012. Im ersten Quartal erhöhte sich der Absatz der Pkw-Sparte im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 12% auf 314.000 Einheiten. Sofern sich die Wirtschaft nicht deutlich abkühlt, könnte der Pkw-Absatz des Unternehmens in diesem Jahr ein neues Rekordniveau erreichen. Diese Aussichten konnten den Kurs der Daimler-Aktie zuletzt leider nicht nach oben treiben. Dies hängt jedoch mit der jüngsten Eintrübung des Börsenumfelds zusammen, unter dem viele konjunktursensitive Titel gelitten haben.
Express-Papier mit sinkender Tilgungshürde
Eine risikoärmere Alternative zur Daimler-Aktie ist ein darauf basierendes Express-Zertifikat (WKN LB0K29) der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Besitzer dieses Finanzprodukts würden am 22. März 2013 eine Gutschrift von 1.080 Euro pro Zertifikat erhalten, wenn der Schlusskurs der Daimler-Aktie am 15. März 2013 (erster Bewertungstag) mindestens 36,26 Euro (90% des am 13. April 2012 festgelegten Startwertes) beträgt. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, wird am 21. März 2014 erneut geprüft – dann liegt die Messlatte aber nur noch bei 85% und es würden 1.160 Euro pro Zertifikat gutgeschrieben. Im März 2015 sinkt die für eine vorzeitige Tilgung relevante Hürde auf 80% des Startwertes und ein Jahr später auf 60%. Am finalen Fälligkeitstermin (29. März 2016) würde die LBBW 1.320 Euro pro Zertifikat auszahlen. Für Anleger, die gegebenenfalls knapp vier Jahre investiert bleiben wollen, eignet sich das Papier als Depotbeimischung. Man sollte jedoch bedenken, dass die Emittentin das Express-Zertifikat mit Daimler-Aktien tilgen kann, falls der DAX-Titel am Laufzeitende mehr als 40% unter seinem Startwert notiert.