Deutsche Bank Express: Postbank-Übernahme belastet
Das dritte Quartal lief für die Deutsche Bank ganz ordentlich. Das operative Ergebnis fiel besser aus als erwartet. Wegen der Belastungen durch die Postbank-Übernahme landete das Institut aber in den roten Zahlen. Neben Problemen mit US-Hypothekenanleihen könnten in den kommenden Jahren schärfere Eigenkapitalanforderungen den DAX-Titel belasten. Das Express-Zertifikat der Société Générale bietet auch dann noch eine ansehnliche Rendite, wenn der Aktienkurs bis September 2012 um maximal 32% fällt.

Der Sommer war hart für Deutsche-Bank-Aktionäre, fiel der Kurs doch Anfang Oktober aufgrund der gigantischen Kapitalerhöhung im Volumen von mehr als 10 Mrd. Euro unter 40 Euro. Dank guter 9-Monats-Zahlen fing sich der DAX-Titel in den vergangenen Wochen allerdings wieder. Eine Rückkehr zu früheren Kursregionen von weit über 50 Euro scheint derzeit eher unwahrscheinlich, weil viele ungelöste Probleme auf die Stimmung drücken. Das Tagesgeschäft läuft jedoch wegen der hohen Erträge im Investmentbanking gut: Im dritten Quartal verdiente der Konzern operativ 1,3 Mrd. Euro. Durch die Abwertung der Postbank-Anteile blieb nach Steuern ein Verlust von 1 Mrd. Euro. Trotzdem reagierte die Börse zunächst positiv auf die Quartalszahlen, hatte doch so mancher Investor ein noch größeres Minus befürchtet. Bald begann der Kurs aber wieder abzubröckeln. Denn die Details des Zwischenberichts waren ernüchternd. Erwerber amerikanischer Hypothekenanleihen fühlen sich übervorteilt und fordern von der Deutschen Bank den Rückkauf dieser Papiere. Dafür musste der Vorstand Rückstellungen bilden. Ebenfalls ein Problem stellen die schärferen Eigenkapitalanforderungen nach Basel II und Basel III dar. Dadurch wird sich der Bestand an risikogewichteten Aktiva um 278 Mrd. Euro erhöhen. Einen Teil der Wertpapiere will das Management zwar veräußern. Aber letztlich muss der Vorstand eine Kapitallücke schließen, die Analysten der US-Investmentbank JP Morgan auf bis zu 9 Mrd. Euro schätzen. Noch beträgt die Kernkapitalquote allerdings befriedigende 11,5%. Kurzfristig scheint daher die Gefahr einer weiteren Aktienemission gering.
Doppelte Chance, hohes Risiko
Aus fundamentaler Sicht könnte sich die Deutsche-Bank-Aktie bei rund 40 Euro stabilisieren. Schließlich liegt der Buchwert auf diesem Niveau. Aber weder das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2011 von rund 11 noch die Dividendenrendite von knapp 2% sind berauschend. Auch aus charttechnischer Sicht drängt sich ein Kauf der Aktie nicht auf. Wesentlich bessere Ertragschancen als ein Direktinvestment verspricht dagegen ein Express-Zertifikat. Auf zwei Bewertungstage kommt es bei dieser Emission der Société Générale an. Notiert die Deutsche Bank am 2. September 2011 mindestens bei 45,63 Euro, wird das Zertifikat zu 111 Euro zurückgezahlt. Zur Endfälligkeit am 3. September 2012 reicht es, wenn die Deutsche Bank über 27,38 Euro gehandelt wird, damit das Express-Zertifikat zu 122 Euro getilgt wird. Daraus errechnet sich eine annualisierte Rendite von rund 10%. Der Sicherheitspuffer bis zur Schwelle beträgt 32%. Wird diese Schwelle allerdings unterschritten, orientiert sich die Rückzahlung an der Kursentwicklung des Basiswertes. Ein Verlust von mindestens 42% wäre die Folge.