Doch kein Licht am Ende des Tunnels bei K+S
K+S überraschte die Börsen in der vergangenen Woche mit einer unerwarteten erneuten Umsatz- und Gewinnwarnung für 2009. Damit hatten die Börsianer nicht gerechnet und verkauften die Aktie. Weitere Kursrückschläge sind nicht ausgeschlossen. Spekulative Anleger können mit einem Short-Zertifikat agieren.
Das gefiel den Anlegern gar nicht: Nach der überraschenden Umsatz- und Gewinnwarnung für 2009 stürzte die Aktie von K+S in der letzten Woche um über 20% ab. Dies war schon die zweite Warnung für 2009. Denn das K+S-Management hatte seine ursprünglichen Prognosen im Jahresverlauf bereits schon einmal nach unten revidiert. Nun wurden diese reduzierten Erwartungen ein weiteres Mal gesenkt. Was die Börsianer jedoch besonders übel nahmen: In den vergangenen Monaten war das Management des Düngemittel- und Salzherstellers nicht müde geworden, eine Stabilisierung des Düngemittelmarktes im zweiten Halbjahr in Aussicht zu stellen. Darauf basierten auch die alten Ertragsprognosen von K+S. Doch nun zeichnete das Unternehmen bei der Ertragswarnung plötzlich ein komplett anderes Bild des Düngemittelsektors. Für das laufende Fiskaljahr rechnet man jetzt mit einer fortlaufenden Schwäche der Düngemittelnachfrage.
Keine steigende Nachfrage
Bisher hatte das Management aufgrund der Annahme eines besseren zweiten Halbjahres für Kali- und Magnesiumdüngemittel einem Jahresumsatz von 6 Mio. Tonnen prognostiziert. Diese Prognose wurde nun um gut 30% auf 4,0 bis 4,5 Tonnen reduziert. Denn die anstehende Düngeperiode für den Herbst lässt laut K+S keine steigende Nachfrage erkennen. Das Problem: Die alternativen Düngemittel Phosphat und Stickstoff sind derzeit trotz des Preisverfalls bei Kali noch günstiger, weshalb die Landwirte bei ihrer Düngung auf Kali verzichten und auf die anderen Düngemittel ausweichen.
Große Unsicherheiten
Für das laufende Geschäftsjahr 2009 rechnen die Analysten mit einem Gewinneinbruch von gut 55% auf 2,83 Euro pro Aktie (nach 5,28 Euro pro Aktie im Jahr 2008). 2010 soll es dann laut den Analysten wieder zu einem deutlichen Gewinnanstieg auf 5,02 Euro pro Aktie kommen. Aber nach den jüngsten Prognosesenkungen des Managements sind diese Erwartungen keineswegs sicher. Fundamental betrachtet ist die Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 10,4 für 2009 und 7,3 für 2010 nicht teuer. Aber: Durch den neuen Ausblick des Managements ist die Fantasie vorerst aus der Aktie genommen. Zudem sind Börsianer nun verunsichert, ob die erhofften Gewinnanstiege 2010 tatsächlich so eintreten werden – und Unsicherheit ist immer Gift für die Börse. Dementsprechend hat die Credit Suisse in der vergangenen Woche in ihrer neuesten Analyse ihre „Neutral“-Einstufung mit einem Kursziel von 37,00 Euro bestätigt. Die Analyse geht davon aus, dass weltweite Kapazitätsauslastungen von nur 75% Preissteigerungen im Jahr 2010 eher unwahrscheinlich machen.
Durchwachsene Aussichten für 2010
Da passt es ins Bild, dass K+S für 2010 mit einer Reduktion der weltweiten Kaliproduktion von 60 Mio. Tonnen auf 50 Mio. Tonnen rechnet, da man nicht mehr von einer raschen Nachfrageerholung ausgeht. Risikobereite Anleger können mit einem Short-Hebelzertifikat agieren. Das Produkt der Citibank besitzt einen Hebel von 2,4. Aber gleichzeitig ist die Knock-out-Barriere gut 40% vom aktuellen Aktienkurs entfernt. Aufgrund des Totalverlustrisikos sollten Anleger Hebelzertifikate niemals ohne Stop laufen lassen.