EURO STOXX 50 Dividenden-Discount-Zertifikat: Hohe Rendite mit Sicherheitspuffer
Die Zinsen in Euroland sind niedrig und werden es wohl noch einige Zeit bleiben. Entsprechend mickrig fallen die Renditen am Rentenmarkt aus. Doch es gibt attraktive Alternativen zu Staatsanleihen und Firmenbonds wie zum Beispiel ein Discount-Zertifikat auf den EURO STOXX 50 Dividenden Future.

Aktien mit hohen Ausschüttungen schneiden auf lange Sicht besser ab als der Durchschnitt. Deshalb setzen viele Anleger auf diese Titel, versprechen sie doch in Seitwärtstrends wenigstens ansehnliche Dividenden. Stürzt die Börse allerdings ab, fallen auch die Rendite-Hits in den Indizes. Aber warum nicht direkt in die Dividenden investieren? Schließlich gibt es Zertifikate, die Dividendenansprüche, losgelöst von den entsprechenden Aktien, verbriefen. Emissionen auf einzelne Papiere gibt es schon länger, Papiere auf den EURO STOXX 50 Index erst seit vergangenem Jahr. Bereits 2008 startete an der Terminbörse Eurex der Handel mit Futures auf die gezahlten Ausschüttungen der Unternehmen des europäischen Auswahlindex. Derzeit sind Zertifikate mit Laufzeiten bis 2015 im Angebot. Jeder Future (einer pro Jahr mit Fälligkeit im Dezember) verbrieft die addierten Regeldividenden aller im EURO STOXX 50 enthaltenen Unternehmen. Sonderausschüttungen und Aktienrückkäufe werden nicht mitgerechnet.
Rückfall in eine globale Rezession eingepreist
Der Kontrakt für 2010 notiert bei 111 Punkten. Das entspricht einer Dividendensumme von ungefähr 58 Mrd. Euro. Die Kurse der später fälligen Futures liegen jedoch deutlich darunter – zum Beispiel für 2012 bei knapp 92 Zählern. Am Markt wird also mit sinkenden Ausschüttungen gerechnet. Dagegen gehen die meisten Analysten von Zuwächsen aus: Laut dem Nachrichtendienst Bloomberg entspricht die Konsensprognose – also die durchschnittliche Schätzung der Finanzexperten weltweit – für 2012 einem Punktestand von rund 140 Punkten. Analysten sehen die Zukunft zwar in der Regel zu optimistisch. Aber der aktuelle Kurs des Futures beinhaltet einen derart extremen Rückgang der Ausschüttungen, dass der Rückfall in eine globale Rezession schon eingepreist ist. Negative Überraschungen sind deshalb wenig wahrscheinlich. Trotzdem ist ein konjunktureller Einbruch im kommenden Jahr, der die 2012 gezahlten Dividenden erheblich drücken würde, nicht auszuschließen. Wer deshalb auf einen zusätzlichen Sicherheitspuffer Wert legt, nimmt ein Discount-Zertifikat mit einem Cap unter dem aktuellen Kurs ins Depot. So bietet die Goldman-Sachs-Emission mit Cap bei 80 Punkten eine Seitwärtsrendite von 17,9% oder 6,9% per annum. Um diesen Gewinn zu erzielen, dürfen die 2012 gezahlten Dividenden gegenüber 2010 um maximal 28% fallen.
Trotz dieses beträchtlichen Puffers sollten sich nur erfahrene und risikobereite Anleger in diesem Markt engagieren. Denn die 2012 zu zahlenden Ausschüttungen hängen neben der Gewinnentwicklung von der Zusammensetzung des EURO STOXX 50 in 2 Jahren ab. Fallen dividendenstarke Unternehmen heraus, sinkt der Kurs des Dividenden-Futures. Hinzu kommt das Insolvenzrisiko der Emittentin Goldman Sachs: Zuletzt stufte die Ratingagentur Moody´s die US-Investmentbank mit A1 ein, eine eher mittelprächtige Note. Euro-Bonds von Goldman Sachs mit Fälligkeit im Jahr 2013 weisen Renditen von etwa 4% auf – 3% mehr als der deutsche, aber 7% weniger als der griechische Staat.