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Volkswagen Aktie: Blackbox mit Kurs-Chancen

Die Volkswagen-Aktie stürzte nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals ab – und erlebte kurz darauf eine deutliche Gegenbewegung. Die starken Kurs-Schwankungen der Aktie eröffnen Anlegern interessante Möglichkeiten.

BÖRSE am Sonntag

Die Volkswagen-Aktie stürzte nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals ab – und erlebte kurz darauf eine deutliche Gegenbewegung. Die starken Kurs-Schwankungen der Aktie eröffnen Anlegern interessante Möglichkeiten. 

Der Volkswagen-Konzern steht vor einer Mammut-Aufgabe. VW muss ab Januar weltweit elf Millionen Diesel-Fahrzeuge in die Werkstätten rufen, um Fehler in den unsauberen Diesel-Motoren zu beseitigen. In welcher Art und Weise dies genau geschieht, ist bisher noch nicht bekannt. Das Problem: Der Skandal weitet sich immer weiter aus. Nun scheint es so, als ob auch eine weitere Modellreihe mit der „Schummel-Software“ ausgerüstet sei. Für den Konzern könnte das bedeuten, dass die aktuellen Rückstellungen von immerhin 6,5 Milliarden Euro für die Behebung der Fehler möglicherweise nicht ausreichen werden.

Unsere DZ BANK Analysten gehen zudem davon aus, dass Volkswagen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung wird steigern müssen – insbesondere im Bereich Dieselmotoren. Gleichzeitig sinkt die Profitabilität im Autogeschäft. Wegen möglicher Restwertrisiken der betroffenen Modelle könnte auch das Finanzdienstleistungsgeschäft in den kommenden Jahren leiden. Und welche Schadensersatzforderungen auf den Konzern zukommen, ist noch völlig offen. Für Investoren hat sich Volkswagen deshalb zunehmend in eine Blackbox verwandelt. 

Die Unsicherheit der Anleger war in den vergangenen Wochen mit Händen zu greifen. Von Mitte bis Ende September verlor die Aktie rund 37 Prozent an Wert. Seit Anfang Oktober jedoch scheint sich die Hoffnung durchzusetzen, dass vielleicht alles gar nicht so schlimm kommen muss wie zunächst befürchtet. Doch wieviel ist das Unternehmen tatsächlich wert? Die Zukunftsaussichten sind derzeit nur schwer einzuschätzen. Selbst nach den jüngsten Kurssteigerungen wird der VW-Konzern an der Börse rund 20 Milliarden Euro niedriger bewertet als noch Mitte September.

Wie schwer wiegt der Imageschaden?

Ob das den fairen Wert des Unternehmens widerspiegelt, bleibt somit offen. Viel hängt auch davon ab, ob der Imageschaden für Volkswagen sich spürbar in den Automobil-Verkäufen niederschlägt. Glaubt man VW, ist das noch nicht der Fall. Zudem läuft es bei den Premium-Töchtern Porsche und Audi gut. Die geplanten Einsparungen bei der Kernmarke Volkswagen sollten auch dort die Profitabilität weiter ankurbeln. 

Die Unsicherheit rund um den Dieselskandal bei VW könnte also tatsächlich eine Chance für Schnäppchenjäger sein, um bei Europas größtem Automobilkonzern jetzt günstig einzusteigen. Allerdings sollten Anleger dabei das Risiko weiterer zwischenzeitlicher Kurskorrekturen einkalkulieren. Schließlich ist die Krise für VW noch lange nicht ausgestanden, wie die jüngsten Spekulationen um weitere betroffene Dieselmodelle zeigen. Wer nun VW-Aktien kaufen will, einfach weil sie im Preis gefallen sind, sollte das bedenken. Unsere Analysten sehen den negativen Nachrichtenfluss rund um die Aktie in den nächsten Monaten überwiegen und senken daher ihr Urteil auf verkaufen – mit einem Kursziel von lediglich 78 Euro. 

Kursrisiken ausgleichen: Günstige Kaufgelegenheit

Es gibt jedoch auch konservative Alternativen zum Direktinvestment in Aktien, die gewissen Kursrisiken in dem Aktienkurs ausgleichen. Zum Beispiel Discount Zertifikate auf die Volkswagen Aktie. Die Zertifikate kosten weniger als die Aktien und haben somit eine Art Sicherheitspuffer im Vergleich zum aktuellen Aktienkurs. Weiterer Vorteil im aktuellen Umfeld: Mit steigender Volatilität des jeweiligen Basiswertes werden Discount Zertifikate preiswerter, der Rabatt wird größer. Im Falle VW ergeben sich deshalb günstige Kaufgelegenheiten. Ein Beispiel dafür ist ein konservatives Discount Zertifikat der DZ BANK (WKN: DG7L8Z). Das Zertifikat kostet derzeit um die 74,40 Euro. Der Cap von 78 Euro liegt 27 Euro unter dem aktuellen Kurs der Aktie von ca. 105 Euro.

Der Rabatt des Zertifikats dient im Vergleich zum aktuellen Aktienkurs als Sicherheitspuffer. Notiert die VW-Aktie am Bewertungstag, dem 15.07.2016 auf oder über dem Cap, werden 78 Euro pro Zertifikat ausgezahlt. Das entspricht bei einem aktuellen Kaufkurs von ca. 74,40 Euro einer Rendite von rund 6,6 Prozent p.a. Notiert die VW-Aktie am Bewertungstag unter dem Cap, erhalten Anleger eine Rückzahlung in Euro in Höhe des Aktienkurses. Discounter sind somit eine gute Möglichkeit, um an den Aktienmärkten zu partizipieren, ohne dabei das volle Risiko tragen zu müssen. Stefan Angioni