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In reifen Märkten defensiv agieren

Durch einen Wechsel auf Capped Bonus-Zertifikate lassen sich bereits eingefahrene Gewinne nochmals deutlich „aufpeppen“. Gleichzeitig bieten sie im Vergleich zu einem Direktinvestment in Aktien einen gewissen Risikopuffer.

BÖRSE am Sonntag

Durch einen Wechsel auf Capped Bonus-Zertifikate lassen sich bereits eingefahrene Gewinne nochmals deutlich „aufpeppen“. Gleichzeitig bieten sie im Vergleich zu einem Direktinvestment in Aktien einen gewissen Risikopuffer.

Von Christine Romar

Über vier Prozent liegt der Deutsche Aktienindex im laufenden Jahr bereits vorne, und seit Anfang Dezember belaufen sich Zugewinne sogar auf fast 13 Prozent. Das ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Jahresperformance in den vergangenen 30 Jahren (Ende 1986 bis Ende 2016) nach Berechnungen des Deutschen Aktieninstituts „gerade einmal“ 6,9 Prozent betragen hat. Anleger können mit der Entwicklung in 2017 bis Dato also mehr als zufrieden sein.

Dabei sollte allerdings nicht übersehen werden, dass die gute Stimmung an den internationalen Aktienmärkten zu einem großen Teil auf die „Trump-Euphorie“ zurückzuführen ist, die natürlich nicht ewig anhalten wird. So wäre es keineswegs überraschend, wenn die Risiken, die derzeit scheinbar vollständig ausgeblendet werden, schon bald wieder stärker ins Bewusstsein der Anleger rücken würden. Es kann deshalb nicht schaden, zumindest einen Teil der aufgelaufenen Gewinne einzutüten. Wenn dabei die Chance auf weitere Depotzuwächse erhalten bleibt, umso besser.

Eine Möglichkeit, beide Aspekte unter einen Hut zu bringen, ist der Tausch einzelner Aktien oder klassischer Indexpositionen, wie etwa entsprechender ETFs, in Capped Bonus-Zertifikate. Bezogen auf den DAX lassen sich mit ihnen bei einem Bonuspuffer von rund 18 Prozent (Barriere bei 9.800 Punkten) bis kurz vor Weihnachten immerhin noch Zugewinne von über sechs Prozent realisieren. Zusammen mit dem in diesem Jahr bereits erzielten Wert ergäbe sich damit eine Jahresperformance im unteren zweistelligen Prozentbereich.

Das Superwahljahr im Blick

Wird eine höhere Barriere gewählt, sind naturgemäß noch attraktivere Ergebnisse drin. Statt bei der Maximalrendite auf einige Zusatzpunkte zu schielen, sollte im Hinblick auf das „europäische Superwahljahr 2017“ und die damit einhergehenden Unwägbarkeiten jedoch besser der Risikoaspekt in den Vordergrund gerückt werden. Schließlich führt bei klassischen Capped Bonus-Zertifikaten bereits das einmalige Berühren oder Unterschreiten der Barriere während der Laufzeit zum Verlust von Bonusrendite und Teilschutz, so dass sich die Rückzahlung bei Fälligkeit in diesem Fall am Basiswertpreis orientiert.

Dabei gilt das Argument mit der Vorsicht umso mehr, da viele Privatanleger nur schwer einschätzen können, wie hoch die Barrierebruchwahrscheinlichkeit tatsächlich ausfällt. Neben der Höhe des Bonuspuffers spielen hierbei nämlich auch verschiedene weitere Faktoren, wie etwa die Laufzeit, etwaige Dividendenzahlungen und nicht zuletzt das Ausmaß zukünftiger Kursschwankungen des Basiswertes eine wichtige Rolle.

Aus diesem Grund weist die Citigroup die Barrierebruchwahrscheinlichkeit für jedes von ihr emittierte Bonusprodukt als Risikoindikator auf ihren Internetseiten aus. Im obigen Beispiel beträgt diese aktuell etwa 22 Prozent. Wird alternativ auf eine Barriere von 9.500 DAX-Punkten zurückgegriffen, reduziert sie sich auf derzeit nur noch rund 16 Prozent. Aber selbst mit einem solchen Capped Bonus-Zertifikat ist bis Jahresende noch eine Bonusrendite von bis zu fünf Prozent beziehungsweise über sechs Prozent per annum drin.

Dabei gilt diese Aussage übrigens für Papiere, die ohne beziehungsweise mit nur einem sehr geringen Aufgeld gehandelt werden, der Kaufpreis entspricht in etwa dem Kurs des Underlyings. Zwar fallen die Werte bei Capped Bonus-Zertifikaten mit Aufgeld höher aus, bei einer Barriereverletzung kommt es dann allerdings zu Kursverlusten, die (deutlich) oberhalb des Indexrückgangs liegen. Von einer Risikoreduzierung – dem Ausgangspunkt der hier angeführten Überlegungen – kann dann nicht mehr in jedem Fall die Rede sein.

Christine Romar ist Director Warrants & Certificates bei der Citigroup Global Markets Deutschland AG.