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Kurz, kürzer, Kurzläufer …

von Heiko Weyand, Direktor Derivatives Public Distribution, Global Banking and Markets, HSBC Trinkaus & Burkhardt

BÖRSE am Sonntag

von Heiko Weyand, Direktor Derivatives Public Distribution, Global Banking and Markets, HSBC Trinkaus & Burkhardt

Wer fragt sich in diesen Zeiten nicht stets aufs Neue, wie das zur Verfügung stehende Kapital sinnvoll investiert werden soll? Die Unsicherheit scheint bei den Marktteilnehmern größer denn je. Das führt dazu, dass viele Anleger ihr Kapital nicht langfristig investieren möchten. Anlagezertifikate mit nur wenigen Monaten Restlaufzeit können daher eine sinnvolle Alternative sein.

Die Unsicherheit der Marktteilnehmer an den deutschen Aktienmärkten wird nirgends so gut dargestellt wie im von der Deutschen Börse berechneten Volatilitätsindex VDAX-NEW. Er pendelt seit ca. sechs Monaten in einer Bandbreite zwischen 30 und 50 Punkten. Im langjährigen Durchschnitt lag der VDAX-NEW bei moderaten 24%. Das aktuell deutlich höhere Niveau macht die Unsicherheit sichtbar. Die Marktteilnehmer sehen sich derzeit vermehrt mit politischen Überraschungen konfrontiert, was die Suche nach einem passenden Anlageinstrument erschwert. Trotz alledem gibt es Möglichkeiten, auch jetzt attraktive Investments zu tätigen und die Unsicherheit zumindest teilweise in den Griff zu bekommen. Anleger könnten ihr Augenmerk beispielsweise auf kurz laufende Anlagezertifikate richten. Als kurz wird in diesem Kontext eine Restlaufzeit von weniger als sechs Monaten verstanden.

Anleger können grundsätzlich zwischen drei klassischen Produkttypen wählen: Aktienanleihen, Discount-Zertifikaten und Bonus-Zertifikaten mit und ohne Cap. Für den sehr kurzfristig agierenden Anleger, der sowohl Renditechancen sucht und gleichzeitig auf einen Sicherheitspuffer für den Fall plötzlicher Kursrückgänge nicht verzichten möchte, scheiden Aktienanleihen und Discount-Zertifikate meistens aus, da sie konstruktionsbedingt im Kurzfristbereich nicht beide Kriterien vollends erfüllen können. Bonus-Zertifikate sind da schon eher geeignet, müssen sich jedoch dem großen Bruder Capped-Bonus-Zertifikat geschlagen geben. Denn Capped-Bonus-Zertifikate können im Vergleich zu den anderen Produkttypen aufgrund der vorhandenen Barriere bei leicht erhöhtem Risiko Großes leisten: attraktive Renditechancen bei gleichzeitigem Sicherheitspuffer kombiniert mit sehr kurzer Restlaufzeit.

Anleger dürfen bei der konkreten Produktsuche im Internet Wünsche äußern. So können sie in die Suchmasken der bekannten Finanzportale die von ihnen als wesentlich empfundenen Kennzahlen eingeben bzw. mit Schiebereglern einstellen. Die Ausstattung eines beispielhaften Capped-Bonus-Zertifikats könnte dann folgendermaßen aussehen: 8,00% absolute maximale Rendite, 20,00% Sicherheitspuffer und drei Monate Restlaufzeit.

Wenn der Basiswert, z. B. eine DAX-Aktie, also während der Restlaufzeit von drei Monaten niemals um mehr als den Sicherheitspuffer von 20,00% fällt, erzielt der Investor 8,00% maximale absolute Rendite auf sein eingesetztes Kapital (ohne Berücksichtigung der Transaktionskosten und vor Steuern). Eine solche Suche wird eine überschaubare Anzahl an Capped-Bonus-Zertifikaten auf Einzelaktien und auch auf die großen Indizes wie DAX und EURO STOXX 50 zutage fördern.

Die beschriebene Vorgehensweise ist opportunistisch ausgelegt. Es geht nicht um eine durch Bildung einer Marktmeinung oder tiefer gehende Analyse herausgefilterte Aktie, auf die dann ein Zertifikat ausgewählt werden soll. Die Suche funktioniert völlig unabhängig von Lieblingsaktien oder Marktmeinungen. Sie liefert Ergebnisse allein anhand der oben beschriebenen Leistungsdaten. Das sollte man nutzen!