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Zertifikate überraschen mit geringen Kosten

Die jährlichen Kosten der Anlage in Zertifikaten betragen durchschnittlich 0,71 Prozent. Dies hat der Wissenschaftliche Beirat des Deutschen Derivate Verbands (DDV) auf Basis von 24.830 Anlage¬zertifikaten mit einem Emissionsvolumen von 8,169 Milliarden Euro ermittelt.

BÖRSE am Sonntag

Die jährlichen Kosten der Anlage in Zertifikaten betragen durchschnittlich 0,71 Prozent. Dies hat der Wissenschaftliche Beirat des Deutschen Derivate Verbands (DDV) auf Basis von 24.830 Anlagezertifikaten mit einem Emissionsvolumen von 8,169 Milliarden Euro ermittelt.

Die Kosten eines Wertpapiers spielen für jeden Privatanleger gerade in Zeiten niedriger Zinsen und niedriger Renditen eine zentrale Rolle. Die Höhe dieser Kosten ist aber vielfach unbekannt und für die Privatanleger nicht transparent. Die Mitglieder des Deutschen Derivate Verbands haben sich im Fairness Kodex, in der Selbstverpflichtung der Zertifikatebranche, zur vollen Kostentransparenz bekannt. Sie weisen in ihren Produktinformationsblättern bereits seit geraumer Zeit den vom Emittenten geschätzten Wert eines Zertifikats aus. Nunmehr liegen die Durchschnittswerte für die Kosten in den verschiedenen Kategorien der Anlagezertifikate vor.

Zertifikateanlagen bedeuten für den Anleger immer auch Kosten. Diese setzen sich aus Erwarteter Emittentenmarge, Vertriebsprovisionen und Ausgabeaufschlägen zusammen und belaufen sich durchschnittlich auf 0,71 Prozent pro Laufzeitjahr. Dies hat der Wissenschaftliche Beirat des DDV auf Basis von 24.830 Anlagezertifikaten mit einem Emissionsvolumen von 8,169 Milliarden Euro ermittelt, die von den Mitgliedsbanken des DDV im ersten Halbjahr 2016 emittiert wurden. Von den 0,71 Prozent entfallen 0,3 Prozent auf die Erwartete Emittentenmarge, 0,32 Prozent auf die Vertriebsprovision und 0,09 Prozent auf die Ausgabeaufschläge. Die Erwartete Emittentenmarge geht an die Emittenten als Vergütung für die Strukturierung, das Market Making und die Abwicklung und enthält auch den Gewinn des Emittenten. Dagegen werden mit den Vertriebsprovisionen und Ausgabeaufschlägen die Leistungen der Vertriebseinheiten und die Anlageberatung vergütet. Selbst wenn man die Absicherungskosten – also die Einkaufskosten der Produktkomponenten – hinzurechnet, bleiben die Gesamtkosten für Zertifiakte aber jährlich unter der Ein-Prozent-Marke.

Prof. Dr. Christian Koziol, Inhaber des Lehrstuhls für Finance der Eberhard Karls Universität Tübingen und Mitverfasser der Studie erklärt: „Das Ergebnis unserer wissenschaftlichen Studie, mit der erstmals umfassend die Gesamtkosten und die einzelnen Kostenkomponenten der Zertifikateanlage untersucht worden sind, ist für den Anleger sehr erfreulich. Die aus unserer Sicht überraschend geringen Kosten zeigen, dass Transparenz und ein starker Wettbewerb innerhalb der Zertifikatebranche zu effizienten Preisstrukturen geführt hat.“

Dr. Hartmut Knüppel, Geschäftsführender Vorstand des DDV, ergänzt: „Die Verständlichkeit und Transparenz von Zertifikaten und hier insbesondere die Kostentransparenz sind ein wichtiger Beitrag zum Anlegerschutz, der wirklich dem Anleger dient. Wer im Übrigen Vermögen aufbauen und für das Alter vorsorgen will, kommt an Wertpapieren nicht vorbei. Für Zertifikate sprechen dabei neben der großen Auswahl von Basiswerten sowie maßgeschneiderten Risiko-/ Renditeprofilen gerade auch die geringen Kosten.“