Gold Fields: Minenkonzern vor großen Herausforderungen
Der Goldpreis steigt und steigt. Aber die südafrikanischen Minenkonzerne notieren unter ihren Höchstkursen. Dabei verfügen sie über riesige Lagerstätten. Diese Erzkörper haben allerdings einen großen Haken. Das Edelmetall muss tief aus der Erde geholt werden. Das treibt die Abbaukosten nach oben. Sollte Gold aber weiter klettern, werden die Kurse ebenfalls zulegen. Die besten Aussichten für höhere Notierungen bietet Gold Fields.
Es ist zum Verzweifeln: Obwohl sich der Goldpreis seit 2006 auf über 1200 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) mehr als verdoppelt hat, kostet eine Gold-Fields-Aktie nur etwa halb so viel wie vor vier Jahren. Zuerst drückte die Stärke der Landeswährung Rand auf die Gewinne. Dann sorgten Stromausfälle für Produktionsrückgänge. Als Nächstes verdarben Streiks wegen vieler - auch tödlicher - Unfälle in den Bergwerken die Laune der Anleger. Nur mit höheren Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßig steigenden Löhnen waren die Gewerkschaften zu beruhigen. Da die Preise für Strom in Südafrika und für Treibstoff in allen Minen des Konzerns klettern, fielen die Zahlen im März-Quartal schlechter aus als erwartet. Und dann überraschte auch noch Australien mit einer 40-prozentigen Zusatzsteuer auf Gewinne der Rohstoffkonzerne.
Aktie fundamental günstig
Trotzdem hat Gold Fields unter den großen Goldförderern in Südafrika die besten Bedingungen für ein lukratives Investment. Die Goldproduktion wurde im Gegensatz zu AngloGold Ashanti nicht auf Termin verkauft. AngloGold Ashanti hat sein Hedgebook allerdings im vergangenen Jahr drastisch reduziert, wenn diese Aktion auch Milliarden gekostet hat. Harmony verdient trotz des hohen Goldpreises miserabel, weil der Konzern vor allem Minen unterhält, die von anderen Unternehmen wegen zu geringer Gewinnmargen aufgegeben wurden. Außerdem ist die Gold-Fields-Aktie fundamental günstig: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der durchschnittlichen Analystenschätzung für das Geschäftsjahr 2010/2011 (Ende Juni) im Branchenvergleich niedrig. Allerdings weisen südafrikanische Minen wegen des enormen politischen Risikos im Land seit Jahrzehnten einen erheblichen Bewertungsabschlag auf. Dieser Discount wird an der Bewertung der 81 Mio. Unzen Goldreserven an der Börse deutlich. Bei einer Marktkapitalisierung von 9,5 Mrd. US-Dollar kostet eine Unze im Boden nur 118 US-Dollar. Bei der globalen Nummer eins, Barrick Gold, ist es mehr als doppelt so viel.
Diese Differenz ist auch in einem speziellen Problem begründet, das sich Gold Fields mit dem sündteuren Kauf der South-Deep-Mine in Südafrika eingehandelt hat. Diese Lagerstätte verfügt zwar über die größten bekannten Golderzvorkommen. Wegen der schwierigen Abbauverhältnisse wird die Mine aber frühestens ab 2013 zu akzeptablen Konditionen Gold liefern. Gold Fields kann diese strategischen Herausforderungen kurzfristig wohl nur durch die Übernahme eines Wettbewerbers mit wesentlich niedrigeren Förderkosten meistern. In diesem Fall könnte die Aktie schnell ins Laufen kommen. Immerhin zählt Gold Fields zu den größten Förderern eines extrem begehrten Edelmetalls. Mit einem Capped Bonus Zertifikat von RBS auf Gold Fields begrenzen Goldminenfans das Risiko eines Engagements. Solange der Kurs des Gold-Fields-ADRs nicht um mehr als 40% fällt, winkt eine Bonusrendite von 12,4% jährlich.