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Gold: Von einem Rekord zum nächsten

Nach dem Ausbruch über das bisherige Hoch von 1.265 US-Dollar dürfte Gold zügig aufwärts streben. Denn die Nachfrage wächst unaufhörlich, während das Angebot stagniert. Kurzfristig sind Gewinnmitnahmen spekulativer Anleger allerdings nicht auszuschließen. Ein Quanto-Zertifikat bietet trotzdem auf mittlere Sicht ein ungewöhnlich gutes Chance-Risiko-Verhältnis.

BÖRSE am Sonntag

Vor wenigen Tagen sprang der Goldpreis über die psychologische Hürde bei 1.300 US-Dollar je Unze (31,1 Gramm). Dieses Niveau konnte das Edelmetall bisher locker verteidigen. Zunächst dürfte Gold daher weiter steigen, bevor sich – nach einer Verschnaufpause – die Aufwärtsbewegung fortsetzt. An den Ursachen der Hausse wird sich ohnehin so schnell nichts ändern. Während noch vor wenigen Jahren die Notenbanken als Verkäufer auftraten, haben sie 2009 die Seite gewechselt. Vor allem China will seine gigantischen Devisenreserven von mehr als 2 Bill. US-Dollar stärker diversifizieren. Dafür ist die jährliche Förderung von etwa 2.600 Tonnen aber zu gering. Schließlich wird diese Menge schon von der Schmuckindustrie benötigt. Für Anleger und Notenbanken bleibt nur der Altgoldmarkt, um ihre Bestände aufzustocken. Das Edelmetall dürfte also knapp bleiben. Denn die Bergwerke arbeiten bereits an der Kapazitätsgrenze. Und neue Gruben fördern das Metall meist teurer als die bestehenden. Die Gründe sind vielfältig: Die Goldkonzentration in den Erzkörpern sinkt. Zudem befinden sich die Lagerstätten oft in unzugänglichen Regionen, die Erschließung verschlingt daher enorme Summen und lohnt sich eigentlich nur, wenn der Goldpreis langfristig deutlich oberhalb der 1.000-Dollar-Marke bleibt. Das gilt insbesondere für Südafrika, das über die weltweit größten Ressourcen verfügt. Meist befinden sich die interessanten Erzkörper jedoch in extremen Tiefen von etwa 4.000 Metern, wo das Gestein aufwendig gekühlt werden muss, um einen Abbau zu ermöglichen.

Dollar-Schwäche macht Quanto-Zertifikate attraktiv

Dabei wächst die Goldnachfrage beharrlich. Ausufernde Staatsschulden nähren die Furcht vieler Sparer vor hoher Inflation und weiteren Finanzkrisen. Manche Investoren rechnen langfristig sogar mit einer Währungsreform wie 1923 oder 1948. Zudem steckt nur ein geringer Teil des angelegten Kapitals in Edelmetallen – angeblich weniger als 1%. Der Nachholbedarf ist riesig, raten doch viele Vermögensverwalter zu einer Quote von 5% und mehr. Allerdings kann sich diese Empfehlung rasch wieder ändern. Denn Gold bringt keine Zinsen, Einkauf wie Lagerung sind umständlich und teuer. Außerdem ist viel heißes Geld im Markt. So befinden sich die spekulativen Goldpositionen am New Yorker Terminmarkt auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. Auch herrscht großer Optimismus: Kursziele von 1.500 bis 1.600 US-Dollar für das kommende Jahr gelten unter Goldanlegern als normal. Gewinnmitnahmen sind in diesem Umfeld nie auszuschließen. Der mittelfristige Aufwärtstrend ist allerdings völlig intakt. Solange die Dollar-Schwäche anhält, dürften sich Quanto-Tracker besser entwickeln als ein nicht währungsgesichertes Investment. Zumal das kurzfristige Aufwärtspotenzial bis 1.400 US-Dollar reicht und Rückschläge im Bereich um 1.250 US-Dollar enden sollten. Das x-pert-Zertifikat der Deutschen Bank zählt mit einem Spread von 0,05% (umgerechnet 6 Cent) zu den günstigen Papieren in diesem Segment.