Infineon-Discount-Zertifikat - risikoarme Alternative zur Aktie des Chip-Herstellers
Nachdem die Infineon-Aktie seit Anfang Mai fast ein Drittel ihres Wertes eingebüßt hat, dürfte sie in den kommenden Wochen einen Boden finden. Denn die Eintrübung des Marktumfelds des Halbleiterkonzerns ist im aktuellen Aktienkurs eingepreist. Anleger, denen der DAX-Titel trotzdem zu heiß ist, können sich ein darauf basierendes Discount-Zertifikat ins Depot legen.

Die Weltwirtschaft kühlt sich ab – und diese Entwicklung spiegelt sich in den Quartalszahlen konjunktursensitiver Unternehmen wider. Eines davon ist der Prozessorenhersteller AMD. Dessen Management hatte im zweiten Quartal 2012 ursprünglich einen Umsatzanstieg von 3% erwartet. Tatsächlich verringerte sich der Umsatz des amerikanischen Konzerns im Berichtszeitraum um 11%. Zurückzuführen ist dies auf eine Abschwächung der Nachfrage nach AMD-Produkten in Europa und Japan. Einhergehend damit sinkt auch der Bedarf an Chips von Infineon, weswegen das Unternehmen die Umsatz- und Gewinnprognosen gesenkt hat. Gemäß den aktualisierten Planzahlen wird das Unternehmen das Geschäftsjahr 2011/12, das am 30. September 2012 endet, mit einem Rückgang der Erlöse von 4,0 auf etwa 3,8 Mrd. Euro abschließen. Der Gewinn wird voraussichtlich von 789 auf 500 Mio. Euro sinken.
Aktie ist günstig bewertet
Nachdem Infineon die Gewinnwarnung veröffentlicht hatte, korrigierte die Aktie des Halbleiterkonzerns deutlich. Überdies hatte sie bereits seit Anfang Mai erheblich an Wert verloren. Inzwischen ist der Anteilschein aber schon so stark abgestraft worden, dass die Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal 2011/12 (per 30. Juni 2012) keine großen Auswirkungen mehr auf den Kurs haben dürften. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass die Analysten von Kepler Capital Markets den DAX-Titel jüngst als kaufenswert eingestuft haben. Ihre Einschätzung begründen die Experten damit, dass die mittelfristigen Wachstumsperspektiven des Chip-Giganten gut seien und dessen Aktie günstig bewertet sei. Letzteres ist auf jeden Fall zutreffend, denn basierend auf einer Gewinnschätzung für das Fiskaljahr 2012/13 von 0,38 Euro je Aktie errechnet sich ein KGV von 13,4 (Stand: 13. Juli 2012).
Attraktive Rendite ohne Nervenkitzel
Ein Manko ist, dass Infineon in erster Linie Industrieunternehmen beliefert und somit von der weiteren Wirtschaftsentwicklung stark abhängig ist. Deshalb könnten die Erlöse und die Marge des von Peter Bauer geführten Konzerns stärker als erwartet sinken. Trotzdem dürfte die Aktie bis Jahresende zumindest in einer Seitwärtsbewegung verharren. Denn zwischen 4 und 5 Euro befindet sich eine charttechnische Unterstützungszone, die den DAX-Wert nach unten relativ gut absichert. Vor diesem Hintergrund ist ein Infineon-Discount-Zertifikat (WKN: VT2 G0C) mit einem Cap bei 4,50 Euro ein interessantes Investment. Dieses vom Schweizer Bankhaus Vontobel lancierte Rabattpapier wird Ende Dezember fällig und ist für 4,19 Euro (Stand: 12. Juli 2012) zu haben. Bis zum Fälligkeitstermin können Anleger mit diesem Zertifikat eine Rendite von rund 7,7% erzielen. Einen Verlust müssen die Besitzer des Discount-Produkts nur dann hinnehmen, wenn der Basiswert am Laufzeitende unter dem Kurs notiert, zu dem sie das Zertifikat gekauft haben.