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IRIS Balanced Zertifikat: Verdienen an Versicherungsprämien

Trotz beeindruckender Gewinnchancen tummeln sich nur wenige Banken auf dem Markt für verbriefte Versicherungsrisiken, sogenannten Insurance-linked Securities. Mit gutem Grund: Das komplexe Geschäft erfordert viel Erfahrung, gute Kontakte und ist risikoreich. Kommen die Schäden teurer als vorab kalkuliert, sind Verluste nicht auszuschließen. In den meisten Jahren fällt die Rendite aber deutlich besser aus als auf dem Anleihemarkt.

BÖRSE am Sonntag

Angefangen hat alles Ende des vergangenen Jahrtausends. Mit Katastrophen-Anleihen, den CAT-Bonds, platzierten Versicherungsgesellschaften Risiken am Kapitalmarkt, um die eigene Bilanz zu entlasten. Einen kleinen Boom erlebte das Geschäft nach 2001. Denn die geplatzte Technologieaktien-Blase und der Börsencrash nach dem Anschlag auf das World Trade Center verringerten den Wert der Kapitalanlagen und damit auch des haftenden Kapitals deutlich. Während die Versicherer unter Geldnot litten, schwammen Hedgefonds im Geld, weil die Notenbanken weltweit Kredite verbilligten, um die Folgen der Rezession abzumildern. Die Käufe der Hedgefonds drückten die Renditen der CAT-Bonds spürbar. Die Credit Suisse erkannte ihre Chance, verfügte das Schweizer Kreditinstitut mit Clariden Leu doch über eine hochspezialisierte Truppe an erfahrenen Versicherungsexperten, Mathematikern, Physikern und Meteorologen. Dieses Team legt seit Langem erfolgreich Geld in Versicherungsrisiken an. Lange verdienten daran nur institutionelle Investoren. Doch 2008 kam ein Zertifikat für Privatanleger auf den deutschen Markt. Die Performance kann sich sehen lassen: Das Credit-Suisse-Papier schaffte seither eine Durchschnittsrendite von 7% per annum.

Ein ertragreiches, aber riskantes Geschäft

Das Zertifikat bildet die Wertentwicklung eines Fonds ab, der in Versicherungs- und Rückversicherungsrisiken investiert. Diese sind nicht auf Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hurrikans beschränkt, sondern umfassen auch die Segmente Luft-, Raum- und Schifffahrt. Einnahmen erzielt der Fonds aus Prämien für übernommene Risiken und Wertpapiere wie Derivate oder Anleihen. Angestrebt wird eine jährliche Verzinsung von 7 bis 9% über Libor. Davon gehen die Verwaltungsgebühren von 2% jährlich und eine Gewinnbeteiligung von 20% ab. Diese Performance Fee wird allerdings nur fällig, wenn der Anteilswert über allen bisherigen Notierungen liegt (High Watermark). In den vergangenen Jahren schnitt der ILS-Fonds positiv ab. Eine breite Diversifizierung soll das auch in Zukunft ermöglichen. Sicher ist das aber nicht. Verkalkulieren sich die Fondsmanager beim Einkauf von Versicherungsrisiken oder fällt ein Schaden überraschend groß aus, kommt es zu Verlusten. Zuletzt war das 2005 wegen des Hurrikans Katrina der Fall.

Auf längere Sicht verfügt das Zertifikat dennoch über ansehnliches Kurspotenzial. Außerdem hängt die Rendite kaum von der Entwicklung an den Finanzmärkten ab. Ein Investment in das Zertifikat sollten allerdings nur risikobereite Anleger tätigen, um ihr Rentendepot aufzupeppen. Denn die eigentlichen Geschäfte des Fonds bleiben dem Inhaber des Zertifikats verborgen. Theoretisch kann es sogar zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen.