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Kapitalschutzzertifikat mit Cap: Spekulation auf den Euribor

Die Europäische Zentralbank EZB dürfte im kommenden Monat die Zinsen anheben. Drastische Zinssteigerungen sind aber trotz der glänzenden Wirtschaftsentwicklung hierzulande eher unwahrscheinlich. Schließlich liegt die Konjunktur in Südeuropa am Boden. Ansehnliche Zinserträge sind mit Bankobligationen erzielbar. Ein Goldman-Sachs-Floater mit knapp 3,7 Jahren Restlaufzeit rentiert mit fast 4%, ist aber nicht ohne Risiko.

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Für Griechenland spitzt sich die Lage zu. Schon Mitte Juli könnte das Mittelmeerland bankrott sein, falls das neue Hilfspaket über mindestens 90 Mrd. Euro nicht zustande kommt. Die Herabstufung der Bonität durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s auf CCC macht deutlich, wie schwierig die Sanierung der zerrütteten Finanzen wird. Auch andere Staaten wie Irland oder Portugal haben schwer zu kämpfen. Kein Wunder, dass der Euro in den vergangenen Tagen schwächer tendierte und gegenüber dem Schweizer Franken auf ein Rekordtief sank. Sogar gegenüber dem US-Dollar gab die Gemeinschaftswährung nach. Dabei droht den USA aus politischen Gründen die Pleite. Einigen sich Republikaner und Demokraten nicht bis Anfang August auf eine Erhöhung des Schuldenlimits in der Verfassung von 14,3 Bio. US-Dollar, muss der Staat seine Zahlungen einstellen. Die Börsen gehen allerdings davon aus, dass sich die Politiker zuletzt doch einigen werden – die Folgen einer Insolvenz der weltgrößten Wirtschaftsmacht wären völlig unkalkulierbar. Anders ist die Situation in Europa: Griechenland spielte ökonomisch kaum eine Rolle, wäre da nicht der gigantische Schuldenberg von 350 Mrd. Euro. Eine Restrukturierung der Kredite bleibt das wahrscheinlichste Szenario.

Schuldenkrise macht drastische Zinserhöhungen unwahrscheinlich

In diesem Umfeld würden Zinserhöhungen die Lage für die angeschlagene Wirtschaft rund ums Mittelmeer spürbar erschweren. Trotzdem deutete die EZB nach ihrer Zinssitzung im Juni eine Verschärfung der Geldpolitik an. Der Leitzins wird wohl im Juli von 1,25% auf 1,5% steigen. Damit will die Notenbank die Inflationserwartungen zügeln, die sich in Europa ausbreiten. Viele Volkswirte sind zwar der Ansicht, dass sich die Steigerungsraten der Verbraucherpreise im zweiten Halbjahr 2011 wegen des Basiseffekts und der nachlassenden Teuerung von Energie und Treibstoffen wieder in Richtung der 2%-Marke bewegen werden. Aber noch liegt die Inflation deutlich darüber: Im Mai errechneten die Statistiker einen Wert von 2,7% für die Eurozone. Außerdem ist ein stärkerer Inflationsimport durchaus möglich, kletterten die Preise doch in vielen Emerging Markets rasant: In den BRIC-Staaten betragen die Raten zwischen 5,5% (China) und mehr als 9% (Russland).

Die geringe Wahrscheinlichkeit für steigende Zinsen macht variabel verzinsliche Bonds preiswert. Besonders attraktiv sind Bankobligationen: Der Mindestcoupon eines Kapitalschutzzertifikates von Goldman Sachs auf den 3-Monats-Euribor (aktuell 1,45%) beträgt 2,4% per annum, kann aber bis zum Cap von 5% steigen. Bei einem Briefkurs von 94,90% und einer Laufzeit bis 2015 errechnet sich eine Mindestrendite von 3,8%. Das Papier ist aber nicht ohne Risiko. Goldman Sachs wird von Standard & Poor’s nur mit dem Rating A eingestuft.

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