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Krones-Discount: Vorstand kauft Aktienpaket

Nach dem rasanten Kursanstieg der vergangenen zwei Monate dürfte die Krones-Aktie nun wohl erst einmal konsolidieren. Immerhin kletterte der Kurs des MDAX-Titels seither um fast ein Fünftel. Trotz der mittelfristig hervorragenden Wachstumsperspektiven ist der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen aus fundamentaler Sicht ohnehin kein Schnäppchen mehr. Verharrt die Notiz längere Zeit unter 50 Euro, wäre ein Discount-Zertifikat das bessere Investment.

BÖRSE am Sonntag

Wenig begeistert hatten sich die Anleger von den 9-Monats-Zahlen der Neutraublinger Firma gezeigt. Vor allem das Minus von 5% beim Ordereingang gegenüber dem Vorjahresquartal hatte für Enttäuschung gesorgt. Auch Beschwichtigungsversuche von Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus hatten nicht geholfen: Natürlich war der 2009er-Vergleichswert von der Messe Drinktec verzerrt. Aber sollte das Geschäft nicht boomen? Warum dann dieser Rückgang? Diese bangen Fragen der Investoren drückten die Krones-Aktie Ende Oktober unter 40 Euro. Von diesem relativ niedrigen Niveau setzte eine Erholung ein, die den MDAX-Titel auf in der Spitze knapp 48 Euro hievte. Denn die Aussichten für 2011 und 2012 bleiben gut. Entsprechend optimistisch sind die Prognosen des Vorstands: Spätestens im kommenden Jahr peilt das Unternehmen wieder die Ziele aus der Vorkrisenzeit an. Die operative Marge soll 7% und die Kapitalrendite 20% erreichen. 2011 backt der extrem von Auslandsaufträgen abhängige Hersteller von Getränkeabfüllanlagen (Exportquote über 80%) aber noch kleinere Brötchen. Finanzvorstand Thaus hofft auf eine Umsatzrendite von 5%.

Aufwärtstrend völlig intakt

Bankexperten interpretierten die Vorstandsprognose recht unterschiedlich: Während Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz weder ihr Kursziel von 39 Euro noch ihre Einschätzung „Halten“ veränderte, hob Lampe-Analyst Gordon Schönell sein Kursziel von 50 auf 57 Euro an. Schönell sieht Krones am Beginn eines längeren Aufwärtszyklus, der zum einen von der Auflösung des Investitionsstaus in den Industrieländern getragen werde. Zum anderen ziehe das Geschäft in neuen Märkten wie Brasilien oder China an, sodass neue Umsatz- und Gewinnrekorde zu erwarten seien. Anders lässt sich eine Kaufempfehlung auch kaum begründen, liegt das 2011er-KGV doch bereits bei 17 – für einen zyklischen Titel ein ambitionierter Wert. Derzeit spielt aber auch der in den vergangenen Wochen eher schwache Euro Krones in die Hände, weil dadurch die Abfüllanlagen in den wachstumsstarken Schwellenländern besser zu verkaufen sind. Außerdem kaufte Vorstand Volker Kronseder außerbörslich 55.000 Krones-Aktien für 2,36 Mio. Euro. Allerdings zahlte er nur 43 Euro je Stück, fast 9% unter der aktuellen Notiz.

Aus charttechnischer Sicht spricht wenig für ein Ende des Aufwärtstrends. Mit dem Ausbruch über die Barriere knapp unter 45 Euro hat Krones nun Luft bis 50 Euro. Nach unten gibt der ehemalige Widerstand Halt. Wegen der hohen fundamentalen Bewertung könnte die Krones-Aktie allerdings jederzeit in einen Seitwärtstrend umschwenken. In diesem Fall böte ein Discount-Zertifikat bessere Ertragschancen. Für das Papier der Deutschen Bank mit einem Cap von 45 Euro und einer Laufzeit bis September 2011 errechnet sich eine annualisierte Rendite von 11%.