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Minen-Basket: Spekulation auf die Gold-Hausse

Die Krisen häuften sich in letzter Zeit. Zu Staatsschuldenkrise und Euro-Krise könnte 2012 noch eine Wirtschaftskrise kommen. Die Anleger flüchteten sich deshalb in sichere Häfen: raus aus den meisten Aktien, rein in erstklassige Bonds. Auch Gold profitierte von der Verunsicherung der Investoren. Zuletzt kam es jedoch zu Gewinnmitnahmen, die die Kurse der Goldförderer nach unten zogen. Mit einem Zertifikat auf zehn internationale Goldminen setzen Anleger auf eine Fortsetzung der langfristigen Gold-Hausse.

BÖRSE am Sonntag

Der Anstieg der Goldnotierungen seit Anfang Juli um 28% war zu rasant. Anfang September erreichte das Edelmetall ein Rekordhoch von knapp 1.921 US-Dollar je Unze (31,1 Gramm). Trotz erheblicher technischer Warnsignale überschlugen sich die Analysten gegenseitig mit extrem optimistischen Kurszielen für das Edelmetall. JPMorgan beispielsweise prognostizierte bereits für Ende 2011 Notierungen von 2.500 US-Dollar je Unze. Doch die Kurse stiegen nicht weiter. Ganz im Gegenteil: Nachdem die Terminbörsen in New York und Schanghai die Einschussverpflichtungen für Goldkontrakte erhöht hatten, nahmen Spekulanten Gewinne mit und bauten ihre Positionen ab. Andere Marktteilnehmer reduzierten ihren Goldbestand, um Liquidität zu schaffen. Daraufhin gab der Preis für das glänzende Metall binnen kurzer Zeit um fast 400 US-Dollar je Unze nach. Doch nun scheint sich die Notiz zu fangen. Dafür sorgten auch Meldungen über Käufe privater Anleger. Zudem steht in Indien, dem weltgrößten Goldimporteur, die Hochzeitssaison an.

Risikostreuung empfehlenswert

An den langfristig preistreibenden Faktoren hat sich ohnehin nichts geändert: Die Inflation in den Emerging Markets ist hoch. Deshalb wird dort die Nachfrage nach Gold hoch bleiben. Die Schulden der Industriestaaten wachsen zügig. Zudem setzen die Notenbanken Europas, Japans und der USA auf eine expansive Geldpolitik, um die Konjunktur anzukurbeln. Mittelfristig dürfte die Inflation wohl auch in den Industrienationen anziehen. Schon vorher könnte ein Bankrott überschuldeter EU-Staaten zu einer Flucht aus Papiergeld in Sachwerte führen. Davon würde Gold enorm profitieren. Schon bei den aktuellen Notierungen des Edelmetalls verdienen die Goldminen exzellent, liegen die Förderkosten doch oft unter 600 US-Dollar je Unze. Aber selbst die teurer produzierenden Unternehmen aus Südafrika machen glänzende Geschäfte. Die Risiken des Bergbaus sollten Investoren allerdings auch nicht unterschätzen: Politische Restriktionen, Erhöhung von Abgaben, technische Probleme oder Wechselkursänderungen können die Erträge erheblich belasten. Investoren sollten deshalb in mehrere Gesellschaften investieren. Als Alternative zu einem diversifizierten Goldminenportfolio bietet sich ein Basket wie etwa das Zertifikat der Deutschen Bank auf den Solactive Global Gold Mining Performance-Index mit zehn Unternehmen an. Neben hoch gewichteten Branchenboliden wie Goldcorp, Newcrest, Barrick oder Newmont enthält er die beiden Südafrikaner Anglogold und Gold Fields sowie die chinesische Zijin und die russische Polyus Zoloto. Pro Land und Währungsraum dürfen maximal zwei Unternehmen vertreten sein, die nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet werden. Der Index wird halbjährlich angepasst. Anleger sollten zudem das Emittentenrisiko beachten.