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Platin-Quanto-Discount: Satte Verzinsung auch bei Seitwärtsbewegung

Der Platinpreis tendiert seit Monaten seitwärts. Dabei steigen die Förderkosten der Minen rasant. Zudem wächst dank des in Asien boomenden Autoabsatzes die Nachfrage. Bei Anlegern ist das Edelmetall allerdings derzeit außer Mode. Das macht einen baldigen Ausbruch nach oben wenig wahrscheinlich. Mit einem Quanto-Discount-Zertifikat können Anleger bei begrenztem Risiko trotzdem eine attraktive Rendite erzielen.

BÖRSE am Sonntag

In Südafrika droht ein Streik der Bergleute. Die Gewerkschaft der Minenarbeiter brach die Gespräche mit Anglo Platinum Anfang Juli ab. Die Anglo-American-Tochter steht für rund zwei Fünftel der globalen Platinproduktion von rund 7 Mio. Unzen (je 31,1 Gramm) pro Jahr. Legen die Arbeiter tatsächlich ihre Arbeit für längere Zeit nieder, könnte der Platinmarkt nach Ansicht des Commerzbank-Rohstoffexperten Eugen Weinberg zum ersten Mal seit 2008 wieder ins Defizit rutschen. Damals sorgten Produktionskürzungen wegen Stromausfällen und Streiks für einen rasanten Anstieg des Edelmetalls auf über 2.200 US-Dollar. Platin kommt zwar vor allem in Diesel-Katalysatoren zum Einsatz, spielt aber auch als Schmuckmetall eine immer größere Rolle, ist der Abstand zum Goldpreis doch auf weniger als 200 US-Dollar je Unze geschrumpft. Zurückhaltung üben hingegen seit einiger Zeit die Investoren, während Gold und Silber massiv nachgefragt werden. Das könnte sich rasch ändern, wenn Platin aus seiner Seitwärtsrange zwischen 1.660 und 1.860 US-Dollar ausbricht.

Platinförderung lohnt sich nicht mehr

Schließlich sind die Vorräte der Industrie wie auch der Anleger niedrig. Daneben dürften die südafrikanischen Bergwerke ihre Produktion kürzen, falls die Absatzpreise nicht steigen. Aktuell verdient kaum noch ein Minenkonzern mit Platin Geld, weil die Marktpreise stagnieren, während die Förderkosten anziehen. Denn der südafrikanische Energieversorger Eskom erhöht seit 2008 regelmäßig die bisher sehr niedrigen Strompreise. Vor allem aufgrund der zunehmenden Energiekosten rechnet der zweitgrößte Branchenvertreter Impala Platinum bis 2015 mit Förderkosten von 17.000 Rand je Unze (umgerechnet etwa 2.462 US-Dollar). Im vergangenen Jahr lagen sie bei 12.000 Rand (1.738 US-Dollar), dürften aber inzwischen den aktuellen Börsenkurs von rund 1.780 US-Dollar übertreffen. Ohne höhere Absatzpreise lohnt also die Förderung nicht. Die Folge: Weniger rentable Bergwerke werden dichtgemacht und die Produktion sinkt. Andere Länder können die niedrigere Förderung Südafrikas nicht ausgleichen. Dafür sind die Weltmarktanteile zu klein. Das war zuletzt kein Problem, schließlich stagnierte die industrielle Nachfrage. In Asien wuchs zwar der Autoabsatz, aber in den USA, Japan und Europa drückten Überschuldung und Massenarbeitslosigkeit auf die Verkaufszahlen. Per saldo spricht also kurzfristig viel für eine anhaltende Seitwärtsbewegung. Dennoch bietet ein währungsgesichertes Discount-Zertifikat der RBS mit einer Obergrenze von 1.900 US-Dollar eine ansehnliche Seitwärtsrendite von rund 5,00% per annum. Nachteil der Konstruktion: Anleger partizipieren nicht an einem Kursanstieg über den Cap hinaus. Allerdings stellen sich Investoren mit einem währungsgesicherten Platin-Tracker erst dann besser als mit dem Discount-Quanto-Zertifikat, wenn die Platinnotierung bis Dezember 2011 deutlich über die Marke von 1.900 US-Dollar je Unze klettert.