Rohstoff-Kapitalschutzzertifikat mit Cap: Viel Chance, wenig Risiko
An den Rohstoffmärkten geht es aufwärts, aber kurzfristige Rückschläge können heftig ausfallen. Schließlich steigen die Notierungen in fast allen Segmenten schon seit Jahren. Zudem haben die spekulativen Positionen an den Terminmärkten teilweise extreme Niveaus erreicht. Auf lange Sicht spricht allerdings viel für eine Fortsetzung der Hausse. In diesem Umfeld bieten sich Garantieprodukte an. Das 2009 emittierte Kapitalschutzzertifikat der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs hat noch viel Luft bis zur Obergrenze von 175%, kann aber maximal 8% Verlust einfahren.
Das globale Wetterphänomen La Niña beeinflusst die Rohstoffmärkte derzeit massiv. Denn starke Regenfälle führten in einigen Weltregionen – vor allem im australischen Bundesstaat Queensland – zu Überschwemmungen, während in anderen Gegenden Trockenheit herrscht. Das gilt beispielsweise für den Süden der USA und Teile Lateinamerikas, weshalb die Ernte bei manchen Agrarprodukten deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt bleiben wird. Die Flut in Australien beeinträchtigt hingegen die Kohleförderung massiv. Die Knappheit ließ den Preis des für die Stromproduktion wichtigen Energielieferanten bereits spürbar ansteigen und führte schon zu ersten Ausfällen bei chinesischen Elektrizitätswerken. Darauf reagierte das Reich der Mitte mit Einschränkungen für besonders große Stromverbraucher wie zum Beispiel Aluminiumschmelzen. Prompt notierte das Leichtmetall fester. Daneben legte der Rohölpreis an den Terminmärkten zu. La Niña sorgte also dafür, dass die Notierungen in den Rohstoffbereichen Agrar, Energie und Industriemetalle anzogen.
Nachfrage der Schwellenländer dominiert die Märkte
Eher schwächer notierten dagegen zuletzt die Edelmetalle Gold und Silber. Bei Gold nahmen Finanzanleger anscheinend Gewinne mit, um sie in andere Commodities wie das bereits erwähnte Rohöl zu investieren. Bei Silber war eine Konsolidierung stark überfällig. Immerhin hatte das Weißmetall binnen weniger Monate um 60% an Wert gewonnen. Auf längere Sicht könnten die Edelmetalle aber wieder anziehen: Schließlich wächst die Minenproduktion kaum, wohingegen die Nachfrage rasant zunimmt. Vor allem der asiatische Mittelstand pumpt immer größere Summen in Gold. Ähnliches gilt für Energie und Industriemetalle: Der Bedarf der boomenden Schwellenländer Asiens und Lateinamerikas dominiert die Märkte. Der weltweit wachsende Wohlstand treibt den Verbrauch von Agrargütern ebenfalls nach oben, zumal manche Produkte als Nahrungsmittel wie zur Energieerzeugung oder als Treibstoff eingesetzt werden können. Das gilt insbesondere für Zucker, Mais und Soja.
Letztlich werden wohl alle Rohstoffkategorien immer teurer. Mit Zertifikaten lässt sich auf diese Entwicklung spekulieren. Wer allerdings hohe zwischenzeitliche Verluste nicht riskieren will, setzt auf ein Kapitalschutzzertifikat. Die Rückzahlung des Goldman-Sachs-Rohstoff-Baskets von 2009 zu 100% wird von der US-Investmentbank garantiert. Der Cap von 175% bietet noch Spielraum, gilt aber für jeden der fünf Basiswerte, die S&P GSCI ER-Indizes Agriculture, Energy, Industrial Metals, Livestock und Precious Metals. Ein Anstieg eines Segmentes über den Cap kann daher einen niedrigeren Zuwachs eines anderen Basiswerts nicht ausgleichen. Das Zertifikat wird daher nur zu 175% getilgt, wenn alle fünf Basiswerte seit der Emission um mindestens 75% gestiegen sind.