Rohstoff-Zertifikat: Pfiffiges aus Pfäffikon
Die Sorge der Investoren um die Weltkonjunktur belastete in den vergangenen Wochen die Börsen massiv. Gleichzeitig eskaliert die Staatsschuldenkrise in den Industriestaaten. Anleger fürchten zudem einen Anstieg der Inflationsraten, weil die Notenbanken trotz anziehender Verbraucherpreise ihre expansive Geldpolitik fortsetzen. Kommt es zu einer stärkeren Geldentwertung, würden Rohstoffe profitieren. In diesem Fall könnte sich ein Zertifikat auf den Commodity-Index der Schweizer Vermögensverwaltung Picard Angst lohnen.
Ben Bernanke ist nicht zu beneiden. Obwohl der US-Notenbankchef seit Jahren mit extrem niedrigen Zinsen und unorthodoxen Mitteln die Konjunktur ankurbelt, ist das Wachstum zu niedrig, um die Massenarbeitslosigkeit in Amerika abzubauen. Im August kündigte er sogar eine Fortsetzung der Nullzinspolitik mindestens bis Mitte 2013 an. Eine gewagte Ankündigung, schließlich regt sich die Inflation bereits. Viel besser ist die Wirtschaftslage in Euroland nicht, aber die Europäische Zentralbank hat wegen der Staatsschuldenkrise ohnehin keine andere Wahl als massiv Anleihen hoch verschuldeter Staaten wie zum Beispiel Italien aufzukaufen. Dadurch weitet sie die Geldmenge im Euro-Raum unfreiwillig aus. Noch wirkt sich die expansive Geldpolitik kaum auf die Verbraucherpreise aus. Denn hohe Arbeitslosigkeit und überbordende Schulden der privaten Haushalte dämpfen den Konsum. Dieses Umfeld müsste eigentlich die Rohstoffnotierungen belasten. Doch die gering verschuldeten und rasant wachsenden Schwellenländer Asiens gleichen die rückläufige Nachfrage der Industriestaaten locker aus, gieren sie doch nach Energie, Industriemetallen und Lebensmitteln, um den zunehmenden Konsum der eigenen Bürger zu stillen und die Exportindustrie mit Rohstoffen zu versorgen.
Agrarprodukte im Index hoch gewichtet
Das schwache Wirtschaftswachstum in den USA, Japan und Euroland drückte zwar zuletzt auf die Rohstoffpreise, aber der Kursrückgang hielt sich in Grenzen. Mittelfristig rechnen einige Experten mit höheren Notierungen bei Agrar-Commodities, weil die Produktion von Nahrungsmitteln nicht mit dem Anstieg der Weltbevölkerung mithält. Investoren, die ebenfalls auf eine Verteuerung der Rohstoffe setzen, steht zwar eine Vielzahl von Anlagemöglichkeiten zur Verfügung. Ein diversifiziertes Investment lässt sich am leichtesten über einen Index realisieren. Eine interessante Alternative zu den gängigen Produkten großer Banken ist der Picard Angst Commodity Index, der von einer Vermögensverwaltung im Schweizer Städtchen Pfäffikon ermittelt wird. Durch seine einfache Konstruktion und eine transparente Methodik lässt er sich mit geringen Kosten am Terminmarkt replizieren. Dabei werden alle wichtigen Rohstoffgruppen abgebildet, aber Agrarprodukte sind besonders hoch gewichtet: Edelmetalle (Gewichtung im Index Ende September 23,5%), Energie (21,8%). Industriemetalle (17,7%) und Agrarprodukte (37%). Längerfristig sorgte diese Verteilung nicht nur für eine höhere Performance als vergleichbare Indizes, sondern auch für eine geringere Volatilität. Nachteilig sind die happigen Kosten des währungsgesicherten Zertifikats. Für das Papier der Société Générale wird eine jährliche Management-Gebühr von 1,5% fällig. Der Spread beträgt mehr als 3%.