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Total: Hoher Ölpreis sichert Kurs nach unten ab

Die Aktie des Ölkonzerns Total steckt in einer Range zwischen 36 und 41 Euro fest, obwohl der Rohölpreis aufwärts strebt. Außerdem ist der Konzern fundamental günstig und verfügt über enorme Reserven. Auf der anderen Seite bergen die Ölfelder in Westafrika beträchtliche Risiken. Die Total-Aktie könnte deshalb noch einige Zeit seitwärts tendieren. Mit einem Discount-Zertifikat lässt sich trotzdem eine ansehnliche Rendite erzielen.

BÖRSE am Sonntag

Binnen weniger Wochen kletterte der Rohölpreis um rund 8 US-Dollar je Fass (159 Liter). Die Sorte West Texas Intermediate wird derzeit bei knapp 81 US-Dollar, Brent sogar mit 82,60 US-Dollar gehandelt. Einige Investmentbanken wie etwa die britische Barclays Capital rechnen mittelfristig mit deutlich höheren Notierungen. Die Gewinne der Ölförderer sollten entsprechend zulegen. Trotzdem steigen die Aktienkurse kaum. Beim französischen Ölriesen Total ging die Notierung sogar leicht nach unten, obwohl der Konzern im ersten Halbjahr 2010 fast vier Fünftel seines Überschusses von 5,3 Mrd. Euro im Segment Exploration und Förderung erwirtschaftete. Dabei ist der EURO-STOXX-50-Titel aus fundamentaler Sicht günstig: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2011 liegt nur bei rund 8, die Dividendenrendite beträgt etwa 6%. Kein Wunder, dass die Analysten der Aktie ein höheres Kursziel zubilligen. Im Schnitt peilen sie 45 Euro an – ein Plus von 17,5% gegenüber der aktuellen Notiz.

Starker Euro verdüstert Ertragsperspektiven

Wenn auch die Volumina der Ölfelder riesig sind und für weitere 20 Jahre reichen, fällt es Total doch schwer, das zutage gepumpte Rohöl durch neue Reserven zu ersetzen. Nur durch Tiefseeprojekte sowie Beteiligungen an Ölsandfeldern und unkonventionellen Erdgaslagerstätten hält der Konzern seine Reserven-Ersatzquote auf über 90%. Zudem ist der Konzern relativ stark in politisch instabilen Regionen wie zum Beispiel Westafrika engagiert: Wegen der immer wieder aufflammenden Konflikte in Nigeria und der rückläufigen Ölvorräte wird die Aktie zur Recht mit einem Abschlag gegenüber der Branche bewertet. Außerdem leidet der Titel unter dem starken Euro, der die Erträge der Aktivitäten im Dollarraum teilweise entwertet. Total produziert Rohöl jedoch verhältnismäßig günstig: Die technischen Kosten lagen im vergangenen Jahr mit 15 US-Dollar pro Fass unter denen von Konkurrenten wie Exxon (18 US-Dollar) oder Royal Dutch Shell (24 US-Dollar). Ein großer Teil des künftigen Wachstums stammt jedoch aus LNG-Aktivitäten. Die Erdgasverflüssigung erfordert jedoch gigantische Investitionen und lohnt sich daher nur, wenn der niedrige Gaspreis wieder steigt.

Alles in allem ist die Total-Aktie unter 40 Euro sicher nicht besonders teuer, aber wohl auch kein Schnäppchen. Fundamental scheint der Kurs nach unten gut abgesichert. Aus technischer Sicht drängt sich ein Kauf der Aktie ebenfalls nicht auf. Die Unterstützung bei rund 35 Euro hat sich aber in den vergangenen Jahren als recht stabil erwiesen. Seit 2004 wurde diese Marke nur einmal (Ende 2008) kurzzeitig unterschritten. Im Gegensatz zur Aktie verspricht ein Discount-Zertifikat eine ansehnliche Verzinsung und bietet einen Sicherheitspuffer gegen Verluste. Das Deutsche-Bank-Papier mit Laufzeit Juni 2011 weist eine annualisierte Rendite von 11,1% auf. Der Cap von 35 Euro liegt um 8,6% unter der aktuellen Notiz.