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Comeback der Finanzdienstleister

Lange Zeit standen Techs aus in der ersten Reihe des Anlegerinteresses. Durch die deutlich steigenden Inflationszahlen – mit einer Preissteigerung von 7,5 Prozent im Januar ein 40-Jahres-Hoch in den USA – wurden die Karten neu gemischt. Folgt jetzt das Comeback?

(Bild: Shutterstock)

Lange Zeit standen Techs aus in der ersten Reihe des Anlegerinteresses. Durch die deutlich steigenden Inflationszahlen – mit einer Preissteigerung von 7,5 Prozent im Januar ein 40-Jahres-Hoch in den USA – wurden die Karten neu gemischt. Folgt jetzt das Comeback?

Die ausgemachten Zinserhöhungen in den USA, der die EZB mit Zeitverzögerung folgen wird, haben an den Aktienmärkten eine Branchen-Rotation in Gang gebracht. Denn die lange Zeit bei Anlegern ungeliebten Banken könnten von steigenden Zinsen profitieren. Zertifikate-Anleger setzen mit dem Index-Zertifikat der BNP Paribas STOXX Europe 600 Banks (ISIN: DE000AA0KEU6) auf eine Renaissance der Finanzdienstleister am Aktienmarkt.

Trendwende ante portas?

Seit der Finanzkrise hatten viele Bankaktien einen schlechten Lauf. Auch deutsche Finanztitel wie die Deutsche Bank und die Commerzbank kamen unter die Räder. Fintechs, die internet-affine junge Selbstentscheider mit günstigen Angeboten locken, sorgen für die Abwanderung von Kunden und verstärkten den Kostensenkungsdruck. Anleger ließen Bankaktien links liegen, selbst niedrige Bewertungen sorgten für kein Kaufinteresse. Das könnte sich ändern. Höher verzinste Kredite in Folge ansteigender Zinsen verbessern die Geschäftsaussichten. Nach dem Ende der Einschränkung von Dividendenzahlungen durch die EZB locken die Banken mit der Wiederaufnahme von Ausschüttungen. So will die Deutsche Bank bei der Hauptversammlung im Mai eine Dividende von 0,20 Euro vorschlagen und zudem eigene Aktien im Volumen von mehr als 300 Millionen Euro zurückkaufen.

Einzelaktienrisiken meiden

Zertifikate-Anleger meiden durch ein Index-Investment Risiken von einzelnen Aktien und holen sich einen ganzen Sektor ins Depot. Der STOXX Europe 600 Banks enthält aktuell 39 europäische Finanzdienstleister. Die im Index am stärksten gewichteten Banken des Index sind die britische HSBC (15,4 Prozent), die französische BNP Paribas (8,3 Prozent) und die spanische Santander-Bank (6,7 Prozent). Der Index macht auch die schwindende Bedeutung deutscher Banken im europäischen Vergleich deutlich. Erst auf dem zwölften Platz taucht mit der Deutschen Bank (3,3 Prozent) ein heimischer Finanzdienstleister mit vergleichsweise geringer Gewichtung im Index auf.

Dividenden mitnehmen

Der Basiswert des BNP-Zertifikats ist die Net Return-Variante des STOXX Europe 600 Banks Index. Das bedeutet konkret, dass Anleger nicht nur an der Kursentwicklung der Aktien partizipieren, sondern auch von den Netto-Ausschüttungen der Banken profitieren, die in den Index reinvestiert werden. Das Zertifikat wurde im Juli 2007, also kurz vor Ausbruch der Finanz-Krise aufgelegt. Die langfristige Entwicklung zeigt deutlich, dass Sektorenindex-Zertifikate keine Buy-and-Hold-Produkte sind. Die Finanzkrise hat tiefe Wunden geschlagen. Seit Auflegung liegt das Produkt mit 50 Prozent im Minus. Auf Sicht von einem Jahr konnten Anleger allerdings einen Ertrag von 34,7 Prozent erzielen. Auch im laufenden Jahr sind die Perspektiven für weitere Kursgewinne überzeugend.

Christian Bayer

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