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Konservatives Rohstoffzertifikat mit ungewöhnlicher Struktur

Angeführt von Kursrückgängen bei Öl und Gold haben die Rohstoffe seit gut zwei Wochen korrigiert. Das bietet Anlegern, die von weiter steigenden Rohstoffpreisen ausgehen, eine interessante Einstiegschance. Goldman Sachs hat für einen breit diversifizierten Einstieg in den Rohstoffsektor ein interessantes Zertifikat auf den Markt gebracht.

BÖRSE am Sonntag

Das Rohstoffzertifikat mit Kapitalschutz (WKN GS17CN) der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs wurde erst am 28. Oktober emittiert und ist deshalb noch weitgehend unbekannt. Allerdings verfügt dieses Zertifikat über eine interessante Struktur, die für breit gestreute Rohstoffinvestments ungewöhnlich ist. Denn das Zertifikat bildet nicht einfach die Performance eines der großen Rohstoffindizes ab, sondern basiert auf einem Index-Basket, der fünf Subindizes für verschiedene Rohstoffbranchen enthält.

Rohstoffzertifikat gewichtet Ölsektor unter …

Bei den Subindizes handelt es sich um den S&P GSCI Energy Index (Energie), den S&P GSCI Precious Metals Index (Edelmetalle), den S&P GSCI Industrial Metals Index (Basismetalle) sowie den S&P GSCI Agriculture Index (Agrar: Landwirtschaft) und den S&P GSCI Livestock Index (Agrar: Viehwirtschaft). Das Zertifikat deckt also alle Sektoren des Rohstoffuniversums ab. Aber die Gewichtungen der einzelnen Sektoren unterscheiden sich deutlich von den meisten Rohstoffindizes: Denn bei der Goldman-Sachs-Zertifikat werden alle fünf Indizes gleich mit jeweils 20% gewichtet.

… und den Agrarsektor über

Das bedeutet: Der bei den klassischen Rohstoffindizes dominierende Energie-/Ölsektor (dort oft mit weit über 30% vertreten) wird niedriger gewichtet, aber dafür wird dem Agrarsektor, der bei den klassischen Rohstoffindizes meist untergewichtet ist, in diesem Indexbasket eine deutlich höhere Bedeutung beigemessen. Der landwirtschaftliche Bereich besitzt mit den Indizes S&P GSCI Agriculture Index und S&P GSCI Livestock Index eine ungewöhnlich hohe Gewichtung von insgesamt 40%. Damit dürfte das breit diversifizierte Rohstoffzertifikat für 2010 hervorragend aufgestellt sein. Denn viele Experten prognostizieren, dass Öl nach den starken Kursanstiegen 2009 im kommenden Jahr aufgrund der hohen Lagerbestände zu den schwächeren Rohstoffen gehören wird. Dagegen wird vielfach Aufholpotenzial bei den weitgehend zurückgebliebenen Agrarrohstoffen gesehen.

Kapitalgarantie und Währungssicherung

Zudem verfügt das Rohstoffzertifikat über eine Kapitalgarantie von 100% auf den Nennwert (Emissionspreis abzüglich Ausgabeaufschlag) zum Laufzeitende. Selbst wenn die Rohstoffe also nicht weiter steigen oder sogar fallen sollten, besteht der mögliche Verlust am Laufzeitende in der Inflation, wenn man bei 100 Euro kauft. Außerdem ist die Anleihe auch noch mit einer Währungsabsicherung versehen. Ein fallender US-Dollar belastet dieses Zertifikat also nicht. Dafür ist das Zertifikat aber mit einem Cap (Gewinnobergrenze) ausgestattet, durch den der maximale Gewinn des Zertifikates von vornherein begrenzt wird.

Der Cap liegt bei 70%. Bis zu dieser vorher festgelegten Obergrenze partizipiert der Anleger im Verhältnis 1:1 an steigenden Kursen des Indexbaskets. Sollte der Basket allerdings noch höher steigen, bleibt das maximale Gewinnpotenzial bei 70%. Aber für eine Laufzeit von gut fünf Jahren ist das ein attraktives Gewinnpotenzial.