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Uran - ein autarker Bullenmarkt?

Ein alter Börsenspruch lautet: Irgendwo läuft immer ein Bullenmarkt. Tatsächlich ist daran etwas Wahres: Gleichgültig, wie die Börsen laufen – irgendwo findet immer ein Bullenmarkt statt. Doch die meisten Anleger erfahren davon immer erst, wenn die Party schon weit fortgeschritten ist. Vor allem in Marktphasen wie der aktuellen Seitwärtsbewegung finden diese Bullenmärkte in kleinen Nischen statt.

BÖRSE am Sonntag

Im Rohstoffsektor war 2010 bisher nicht wirklich viel Geld zu verdienen. Im laufenden Jahr hat der Goldpreis gerade mal knapp 2% an Wert gewonnen. Öl verlor bisher gut 1%. Bei den Metallen und den Agrarrohstoffen sieht es bisher ähnlich mau aus.

Allerdings deuten erste Anzeichen darauf hin, dass sich derzeit innerhalb des Rohstoffsektors einige kleinere Bullenmärkte entwickeln. Einer der potenziellen Bullenmärkte 2010 ist der Energierohstoff Uran. Nachdem die Hype-Blase der Uranrally zwischen 2005 bis 2007 geplatzt war, geriet Uran zunächst in Vergessenheit. Tatsächlich notiert der Uranpreis heute auf dem Niveau von 2006 und hat die Rally 2009 überhaupt nicht mitgemacht. Damit besitzt er Nachholpotenzial. Zudem verdichten sich die Zeichen, dass sich der Uransektor zum Bullenmarkt entwickeln könnte. So sind Aktien von zahlreichen kleineren Uranunternehmen weitgehend unbemerkt vom breiten Markt in diesem Jahr angesprungen.

USA bauen neue Atomkraftwerke

Die bullischen Rahmenbedingungen haben sich verbessert. Jüngst sorgte US-Präsident Barack Obama für Aufsehen, als er staatlichen Kreditgarantien über 54 Mrd. US-Dollar für den Bau von zwei neuen Atomkraftwerken im US-Bundesstaat Georgia zustimmte. Dies ist der erste neue Bau von Atomkraftwerken in den USA seit fast drei Jahrzehnten.

Unterdessen befindet sich der Uransektor bereits in einem Angebotsdefizit. Aktuell kann das Uranangebot nur zwei Drittel der Nachfrage decken. Die Lücke wird derzeit noch durch den Abbau alter Atomwaffenlagerbestände gedeckt. Doch dieses zusätzliche Angebot soll 2013 endgültig auslaufen. Es muss also mehr Uran gefördert werden – und dementsprechend rücken bereits heute die Uranproduzenten und -explorer wieder ins Blickfeld. Für spekulative Anleger bietet sich das DWS GO Uranium Exploration TR Index Zertifikat an. Das Zertifikat investiert ausschließlich in mittelgroße Uran-Produzenten oder etablierte Uran-Explorer. [Eine Alternative für konservative Anleger stellt das URAX Open End TR Indexzertifikat (WKN SG0URX) der Société Générale dar, das eher in große Uranproduzenten wie Cameco, Rio Tinto, BHP Billiton oder Energy Ressources of Australia investiert.] Das Zertifikat der DWS spiegelt den Uranium Exploration TR Index wider, der täglich von Standard&Poor’s berechnet wird. Eine Voraussetzung für eine Indexmitgliedschaft ist eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Mio. US-Dollar. Dadurch werden kleine, dubiose Uran-Explorer sofort herausgefiltert. Das Zertifikat besitzt keine Laufzeitbegrenzung. 

Als Total-Return-Index werden die Nettodividenden zum Vorteil des Anlegers reinvestiert. Die Managementgebühr von 1,75% pro Jahr ist allerdings relativ hoch. Zudem ist das Zertifikat nicht währungsgesichert. Für risikobewusste Anleger bietet das Zertifikat trotzdem eine gute Chance, gut diversifiziert in den ansonsten schwer zugänglichen Uransektor zu investieren.