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Vom Internetboom in China profitieren

Seit dem Sommer können Zertifikatanleger in einen neuen Trendmarkt in China investieren: das Internet. Die Deutsche Bank hat im Sommer das erste Branchenzertifikat auf diesen Boomsektor im Reich der Mitte aufgelegt. In einer Korrekturphase bietet das Zertifikat eine interessante Investmentmöglichkeit.

BÖRSE am Sonntag

Ein Blick auf die Bevölkerungsdichte Chinas zeigt bereits, wie gewaltig das Potenzial des World Wide Web im Reich der Mitte ist. Laut dem chinesischen China Internet Network Information Center stieg die Zahl der Internetnutzer allein im zweiten Quartal 2009 um 40 Millionen User an – das ist so, als ob die Hälfte aller Deutschen in den letzten drei Monaten auf einen Schlag neu online wäre. Insgesamt waren Ende des ersten Halbjahres 338 Millionen Chinesen online. Damit hat China die USA als größten Internetmarkt der Welt abgehängt. Denn in den ganzen USA leben nur gut 300 Millionen Menschen.

Großes Wachstumspotenzial

Trotzdem liegt die Penetrationsrate des Internet in China immer noch bei niedrigen 25,5%. Zum Vergleich: In den USA sind es 74%. Hier ist Wachstum programmiert. Für diesen Trendmarkt hat die Deutsche Bank im Juli nun das erste Branchenzertifikat emittiert. Das S-BOX China Internet Performance Index Zertifikat (WKN DB2CNT) bildet den S-BOX China Internet Performance Index ab, der von der Börse Stuttgart lanciert wurde. Derzeit beinhaltet der Index zehn Bluechips aus dem chinesischen Internetsektor.

Internetbranche in einem Index

Die Indexschwergewichte sind der Suchmaschinenriese Baidu.com, Alibaba.com, der Betreiber des größten chinesischen B2B-Marktplatzes, und Tencent Holdings, der chinesische Marktführer für „Instant Messaging“. Dazu kommen noch die beiden Online-Computerspiel- Anbieter Shanda Interactive und Netease.com. Zusammen machen diese fünf Werte gut zwei Drittel der Indexgewichtung aus. Die anderen Werte sind der Spezialist für Online-Reisebuchungen Ctrip. com, die Entwickler von Online-Computerspielen Changyou.com und Giant Interactive Group sowie die beiden Internetriesen der ersten Stunde, Sohu.com und SINA.

Keine Währungssicherung

Der Index wird halbjährlich angepasst. Die Dividendenstruktur des Index spielt bei Hightechunternehmen keine zentrale Rolle, da diese Unternehmen ihre Gewinne primär zur Finanzierung ihres Wachstums einsetzen. Aber trotzdem ist der Index anlegerfreundlich konzipiert: Sollten Unternehmen aus dem Index Dividenden ausschütten, werden die Nettodividenden in den Index reinvestiert und kommen so dem Anleger zugute. Auf das Zertifikat der Deutschen Bank wird eine Managementgebühr von 1,5% pro Jahr erhoben. Das scheint teuer zu sein, befindet sich aber für derartig exotische Produkte im normalen Rahmen. Allerdings ist das Zertifikat nicht währungsgesichert. Da die Indexschwergewichte alle an den US-Börsen notieren, besteht also für den Anleger ein Währungsrisiko zum US-Dollar.

Korrektur abwarten

Aktuell sind die chinesischen Internetaktien nach der Rally chinesischer Aktien trotz der exzellenten Wachstumsperspektiven keineswegs mehr günstig bewertet. So kommt Baidu. com derzeit auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 66 für 2009. Ein Wert wie Ctrip. com bringt es auf ein KGV von 48. Anleger sollten deshalb eine Korrektur abwarten, um so günstigere Einstiegskurse zu erhalten.