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Vermögensverwaltung im digitalen Zeitalter

Mit der zunehmenden Digitalisierung verändern sich in sämtlichen Branchen Produkte und Dienstleistungen – sowie in der Folge die Bedürfnisse der Kunden. Auch die Vermögensverwaltungsbranche entdeckt den digitalen Kunden. Gerade im Segment der privaten Anleger sind diejenigen, die über vergleichsweise viele liquide Mittel verfügen, besonders stark an digitalen Angeboten interessiert.

BÖRSE am Sonntag

Unter dem Einfluss der zunehmenden Digitalisierung verändern sich in sämtlichen Branchen Produkte und Dienstleistungen – sowie in der Folge die Bedürfnisse der Kunden. Unternehmen und Handel müssen darauf reagieren. Auch die Vermögensverwaltungsbranche entdeckt den digitalen Kunden. Gerade im Segment der privaten Anleger sind diejenigen, die über vergleichsweise viele liquide Mittel verfügen, besonders stark an digitalen Angeboten interessiert.

Von Christian Schneider-Sickert

Die Schweizer Bank Credit Suisse hat kürzlich wieder ihren Bericht über die weltweiten Vermögensverhältnisse veröffentlicht. In diesem „Global Wealth Report“ wird auch Deutschland abgebildet. Danach gibt es hierzulande rund 1,6 Millionen Menschen, die umgerechnet mindestens eine Million US-Dollar besitzen. Man muss kein Großverdiener sein, um auf ein solches Vermögen zu kommen. Eine Immobilie, eine Lebensversicherung und ein Depot bei der Bank reichen häufig schon aus. Mancher hat etwas geerbt, andere haben über die Jahre etwas für ihre Altersvorsorge zur Seite gelegt.

Doch viele haben ihr Geld ausschließlich bei der Hausbank geparkt und erleben derzeit, wie ihr liquides Vermögen in der Niedrigzinswelt dahin schmilzt. Anlagebeträge von über 100.000 Euro auf Festgeldkonten sind keine Seltenheit. Das Misstrauen gegenüber Banken wächst. Weil sie mit den Zinsen kein Geld mehr verdienen, müssen Banken vor allem die eigenen Produkte verkaufen. Provisionen werden wichtiger als das Interesse der Kunden. Von den versteckten Kosten ihrer Fondsprodukte erfahren viele Anleger erst bei der Abrechnung. Klassische Vermögensverwalter wiederum verlangen oft hohe Gebühren und auch bei ihnen kommen meist Gebühren für Fonds im Depot hinzu.

Die „Besserverdienenden“ sind zunehmend ratlos

Wem können vermögende Anleger ihr Geld anvertrauen? Wer kann das Vermögen erhalten? Wer ist wirklich unabhängig? In diese Marktlücke stoßen digitale Vermögensverwalter wie Liqid, das erste digitale und bankenunabhängige Family Office in Deutschland. Liqid macht den Besserverdienenden, Anlagestrategien und -konditionen zugänglich, die bisher nur Hochvermögenden mit mindestens zehn Millionen Euro Anlagevermögen zur Verfügung standen.

Kern des Angebots sind drei unterschiedliche Anlagestrategien, die gemeinsam mit HQ Trust gemanagt werden, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt. Abhängig von den Präferenzen des Anlegers liegt der Anteil von Aktien und Anlageklassen mit einem vergleichbaren Risikoprofil zwischen zehn und 100 Prozent. Zwei der Liqid-Anlagekonzepte verfolgen eine passive Strategie, die auf börsengehandelten ETFs basiert. Höhere Renditen sind bei der dritten, aktiv gesteuerten Portfoliostrategie zu erwarten, die auf dem dreistufigen globalen Anlageprozess von HQ Trust für Hochvermögende basiert. Bevor sich Kunden bei Liqid engagieren, können sie in einem wissenschaftlich fundierten Online-Test ihre Risikobereitschaft und -tragfähigkeit ermitteln. Auf dieser Basis wird den potenziellen Kunden eine an die persönlichen Präferenzen angepasste langfristige Anlagestrategie vermittelt.

Die Kosten der Depotführung sind voll transparent und zugleich deutlich geringer als bei klassischen Vermögensverwaltern – die schlanke Unternehmensstruktur und komplett digitalisierte Prozesse machen dies möglich. Es gibt keine versteckten Provisionen („Kickbacks“). Die Entwicklung des Vermögens kann jederzeit mobil auf dem Smartphone oder Tablet nachverfolgt werden.

In der Pilotphase, die mit Erhalt der BaFin-Lizenz zur Tätigkeit als Finanzportfolioverwalter im September dieses Jahres abgeschlossen wurde, haben sich bereits etwa 150 Kunden mit einem durchschnittlichen Anlagebetrag von 300.000 Euro für Liqid entschieden. Neu im Programm ist seit kurzem die Anlageklasse Private Equity – hier können Anleger von der mehr als 30-jährigen Erfahrung der Familie Harald Quandt profitieren. Ein Zugang zu vorteilhaften Konditionen war bislang ausschließlich institutionellen Investoren und Hochvermögenden vorbehalten. Ab einem Anlagebetrag von 250.000 Euro können Liqid-Anleger nun auch in diese Anlageklasse investieren.

Die digitale Vermögensverwaltung hat viele Vorteile für den Anleger: Sie ist zeitsparend, kostengünstig und transparent. Entscheidend ist jedoch, ob man der Anlagekompetenz trauen kann, mit der die Portfolien verwaltet werden. Hier sollte jeder Anleger gründlich prüfen, mit wem er es zu tun hat.

Christian Schneider-Sickert ist CEO und Mitgründer von Liqid (www.liqid.de).