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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKAT E  ro hstofe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Chiquita Brands International Stand: 11.04.2014 den des Vorstandsvorsitzenden ein. An die Spitze des neuen globalen Konzerns klettert David McCann, der bisher die Geschicke von Fyffes leitete. ChiquitaFyffes: Große Pläne, wenig Ähnlichkeiten Die Gespräche über eine mögliche enge Zusammenarbeit zogen sich bereits über mehrere Jahre, so McCann, bis Lonergan im vergangenen Herbst die Initiative ergriff und konkrete Verhandlungen einleitete. Mit der bislang größten Fusion im Bereich der Landwirtschaft verschmelzen zwei Unternehmen mit unterschiedlichen Portfolios: Während Chiquita eigene Plantagen in Costa Rica, Guatemala, Panama und Honduras betreibt, agiert Fyffes lediglich als Käufer und Verteiler. Neben dem Bananengeschäft verdienen die US-Amerikaner noch am Handel mit Salaten und sogenannten „gesunden Snacks“, Fyffes hingegen hat auch Ananas und Melonen im Angebot. Der Umsatz von ChiquitaFyffes soll bei jährlich rund 4,6 Mrd US-Dollar liegen, also etwa 3,3 Milliarden Euro. Damit wird der Konzern den bisherigen Marktführer Dole und den Konkurrenten Del Monte hinter sich lassen: Jährlich könnten mehr als 160 Millionen Kisten mit Bananen verkauft werden. Auf dem Weg zur globalen Spitzenposition sind allerdings noch zwei wichtige Schritte zu gehen: Die Zustimmung der Aktionäre sowie die Absegnung durch das Oberste Gericht Irlands. Ob der Deal aus kartellrechtlicher Sicht akzeptabel ist, muss sich ebenfalls noch herausstellen. Nicht, dass es nachher heißt: Warum nur ist die Mega-Banane so krumm? Qualität und Image sind entscheidend Vor kurzem gab Chiquita zudem eine Kooperation mit QC One bekannt, einer Qualitätskontrollplattform aus dem niederländischen Barendrecht. Der Chiquita-Benelux-Chef Franklin Ginus zeigte sich über diesen Schritt sehr erfreut: „Hier bei Chiquita wollen wir Vorreiter für Innovation und die Optimierung von Unternehmensprozessen sein. Es ist sehr wichtig, dass unsere Kunden bestens informiert sind.“ QC One stellt Tablets mit vorinstallierten Apps zur Verfügung, die auf die Arbeit der Qualitätskontrolleure zugeschnitten sind. Der 16. Gipfel für Nahrungsmittelsicherheit in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland bot Chiquita-CEO Lonergan die Gelegenheit, die zentrale Rolle von Sicherheitsstandards für Chiquita-Produkte zu betonen. Es handle sich nicht um einen Wettbewerbsvorteil, sondern um eine Tatsache, die für alle Unternehmensbereiche gelte. Chiquitas Wertkette sei schließlich nur so stark wie das schwächste Glied, sagte er Don Zietlow in einer Frage-Antwort-Runde. Eines der schwächeren Glieder bei Chiquita ist das Image: Dem Konzern wird seit vielen Jahren vorgeworfen, er beute Arbeiter aus und setze sich nicht genug für nachhaltige Landwirtschaft ein. Neben anderen Initiativen beteiligt sich der Bananenriese deshalb nun an der sogenannten „Sustainability Initiative Fruits and Vegetables (SIFAV)“. Ihr Ziel ist es, bis 2020 sämtliche Obst- und Gemüseimporte aus Afrika, Asien und Südamerika nach Europa nachhaltig zu gestalten. Die 50-Prozent-Marke soll bereits nächstes Jahr erreicht werden. Einige europäische Supermarkthändler unterstützen das Vorhaben schon länger, darunter ICA Sweden, Lidl, Albert Heijn sowie Jumbo Supermarkets. Chiquita bemüht sich, den Umsatz zu steigern, Marktanteile zu gewinnen und gleichzeitig für eine nachhaltige Entwicklung in den Anbauländern zu sorgen. Diese ehrgeizigen Pläne lassen manch einen wohl skeptisch werden, wenngleich sie langfristig den Bananenmarkt verändern könnten. Doch wie meistens in der Landwirtschaft heißt es hier: Abwarten bis zur Erntezeit! MM 13 BÖRSE am Sonntag · 15/1 4 Unternehmen der Woche


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