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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Time Warner Stand: 18.07.2014 Die Nachricht glich einem Paukenschlag. Murdochs Konglomerat 21st Century Fox bietet 80 Milliarden Dollar – teils bar, teils in Aktien – für die Übernahmen des Medien-und Unterhaltungskonzerns Time Warner. Die Offerte entspricht dem knapp 13-fachen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen des Übernahmekandidaten. So wäre der Kauf der bisher zweitteuerste der Medienbranche überhaupt; Rupert muss einen Weg finden, wie er mehr Cash auf den Tisch legen kann den Spitzenplatz belegt die Übernahme von Time Warner durch AOL für gut 180 Milliarden Dollar im Jahr 2000. Damals, auf dem Höhepunkt der Dotcom-Manie, wurden allerdings Preise gezahlt, die aus heutiger Sicht als völlig überzogen gelten. Wenn es tatsächlich zur Übernahme kommt, wäre sie immerhin die größte dieses Jahres und Höhepunkt einer Fusionswelle, die derzeit über den Globus schwappt. Im ersten Halbjahr 2014 hat sich das weltweite Volumen bereits auf 1,83 Billionen Dollar an Fusionen und Übernahmen belaufen. In der gleichen Vorjahresperiode betrug es noch 1,3 Billionen. Größer waren die Übernahmeaktivitäten zuletzt im ersten Halbjahr 2007, also kurz vor Ausbruch der Finanzkrise. Allen voran der Anteil von Großfusionen ist derzeit ungewöhnlich hoch. Nicht weniger als 13 derartige Deals mit einem Transaktionsvolumen von über 10 Milliarden Dollar kamen allein im zweiten Quartal zum Abschluss. Rückenwind bekommt dieser erstaunliche Trend durch ausgesprochen günstige Finanzierungsbedingungen. So sorgen die anhaltenden Kurssteigerungen an den Börsen dafür, dass übernahmeinteressierte Konzerne wie 21st Century Fox ihre eigenen Aktien als attraktive „Währung“ zur Bezahlung des Kaufpreises einsetzten können. Allerdings beäugen Manager von Time Warner diesen Schachzug Murdochs kritisch. Man wisse schließlich nicht, wie sich Fox-Aktien nach der Übernahme entwickeln würden. Probleme bei der Zusammenführung oder bei der Umsetzung von Plänen zur Reduzierung der Kosten könnten den Kurs ebenso belasten wie der Schuldenberg, der durch ein solches Geschäft aufgebaut würde. Allerdings hat Murdoch einen weiteren Trumpf im Ärmel: Durch die äußerst lockere Geldpolitik der Notenbanken können 13 BÖRSE am Sonntag · 29/1 4 Aktie der Woche


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