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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Zitat der Woche Das Billigsegment überlassen wir anderen. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann dementierte Berichte, dass der Autohersteller ein Billigfahrzeug plant. Der Opel-Mutterkonzern General Motors hat derweil wegen möglicherweise verspäteter Rückrufaktionen in den USA 1,5 Milliarden US-Dollar auf die hohe Kante gelegt. Aphorismus der Woche Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren. Karl Popper, 1902 – 1994, österreichisch britischer Philiosoph, Begründer des kritischen Rationalismus, in einem seiner Hauptwerke: „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ Niemand schimpft, niemand zweifelt Vorgänger Jürgen Hambrecht, inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender, war in der Öffentlichkeit durchaus als Freund klarer Worte und politischer Orientierung aufgefallen – Bock gilt als zurückhaltender, aber sicher nicht weniger klar und deutlich, wenn es nötig ist. Im Vorstand der BASF betreut er schließlich auch das Ressort Kommunikation und Regierungskontakte, seit mehr Überzeugende Ergebnisse: als einem Jahr ist er auch Vorsitzender des Welt-Chemieverbandes. Wissenschaftlich Unhaltbares und blanker Unsinn können ihn auf die Palme bringen; kräftezehrende Schlachten gegen die Ignoranz führt er jedoch nicht – lieber verlagert er Forschung und Entwicklung etwa in der Grünen Gentechnik dahin, wo sie geschätzt wird. Die in dieser Woche vorgelegten Quartalszahlen stießen bei Analysten überwiegend auf Wohlwollen, nur Währungsprobleme drückten aufs Ergebnis. Trotz stark gestiegenen Aktienkurses – 140 Prozent in fünf Jahren! – beträgt die Dividendenrendite immer noch über drei Prozent. Niemand schimpft mehr oder zweifelt. In mancherlei Hinsicht war die Nominierung von Kurt Bock 2010 als Vorstandsvorsitzender der BASF eine Überraschung: Kein Chemiker, sondern promovierter Betriebswirtschaftler – ein Zahlenmensch an der Spitze des führenden Chemiekonzerns? Mancher witterte darin eine Neuorientierung, der aus Rahden in Ostwestfalen stammende Vater von drei Kindern sei spröde, hieß es; besonders viel Fantasie und Innovation sei da nicht zu erwarten. Die Auguren haben sich allerdings geirrt. Denn nur hierzulande ist Kurt Bock als Mitglied es BASF-Vorstandes in erster Linie als Finanzer aufgetreten – das war schließlich sein Job. Zuvor hatte er durchaus Vielseitigkeit bewiesen, allerdings im ferneren Ausland: Für Robert Bosch leitete er das Brasiliengeschäft, ab 1998 stieß er wieder zur BASF, wo er schon ab 1985 tätig gewesen war. Und wurde dort Finanzchef, später Leiter des schwierigen Amerika-Geschäfts. Das qulifizierte ihn zum stellvertetenden Vorstandsvorsitzenden, schließlich dann zum Chef. Kurt Bock, BASF Kopf der Woche 04 BÖRSE am Sonntag · 30/1 4


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