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Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  unternehmen  fonds   Zertifikate   rohstoffe haben sie produziert, und endlos Poppiges. Grellfarbige wechseln sich mit aquarellierten und verspachtelten Leinwänden ab, stets inklusive schöner Motive. Immerhin befinden sich ihre Preise größtenteils akzeptabel im einstelligen Tausenderbereich. Widerspenstige und aktuell relevante Sujets hätten ohne Frage nicht geschadet. Es gibt aber auch Lichtblicke: Die Viertelneun Gallery aus Wien präsentiert surrealistische Fotografien des 70-jährigen Timo Huber. Was aussieht wie mit Photoshop gemacht, entpuppt sich als von Hand collagiert, ab 2.800 Euro sind die Bilder zu haben. In der räumlich integrierten Sektion „Blooom“ trifft Pop Art auf Urban Art und Manga; Graffiti-Sprayer, die sich zum Malerischen hin entwickelt haben. Auch Modedesigner und People-Fotografen stellen in Köln übrigens aus. Es gibt nun einmal nicht die eine Kunstwelt, es existieren mehrere parallele. Handelsblatt / Konstantin Alexiou Produkt der Woche Von den über 100 teilnehmenden Galerien sind die meisten in Deutschland ansässig. Aus dem Ausland sind Händler aus Riga, Barcelona oder Seoul angereist. Die neuen Hallen machen die Messe strukturierter denn je. Ein Anziehungspunkt wird vermutlich die „Cadillac-Schaukel“ von Fluxus-Künstler Wolf Vostell aus dem Jahr 1999. Senkrecht hängt und schwingt der rund sechs Meter lange Cadillac in einer Stahlkonstruktion. Auf der Unterseite der Karosserie laufen auf 33 eingearbeiteten Fernsehern Nachrichtenprogramme. Vostell wollte die beiden Errungenschaften, die für Mobilität stehen, vereint sehen. Sammler Bernd Reiter verlangt dafür eine Million Euro. Widerspenstiges hätte nicht geschadet Bei der Kölner Galerie Knut Osper hängt ein kleines abstraktes Gemälde von Gerhard Richter aus den 1970er-Jahren für 550.000 Euro. Neben den im Kunstmarkt etablierten Namen bestimmen insbesondere die Unbekannten das Messebild; reichlich Figuratives in Öl und Acryl Vorheriger Seite: Blick in den Stand der JR Gallery Berlin, die in der Blooom-Sektion zu finden ist. Foto: Konstantin Alexiou 2013 ein Highlight: „Faust“ von Liu Bolin, 2007 geschaffen, ausgestellt von der Galerie Nolte (Münster), Foto: Anton Gottlob-Schoenenberg „Art Fair – Messe für moderne und aktuelle Kunst“, bis 27. Oktober 2014, Messehallen 1 und 2, Köln-Deutz, geöffnet am 24. und 25. Oktober von 12 bis 20 Uhr, am 26. und 27. Oktober von 11 bis 19 Uhr. Das Tagesticket kostet 16 Euro. 35 BÖRSE am Sonntag · 43/1 4


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