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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Abgesehen von weiteren Firmenbilanzen und einigen Konjunkturdaten steht nächste Woche ein Termin im Kalender, den sich die Akteure an der Wall Street besonders fett markiert haben dürften: wieder einmal tagt die US-Notenbank Fed. Am Mittwoch wird sie das Ergebnis zweitägiger Beratungen bekanntgeben. Zwar hatte es zuletzt Stimmen gegeben, die ihr eine Fortsetzung der monatlichen Wertpapierkäufe nahelegten, davon ist aber wohl nicht auszugehen. Und auch konkrete Hinweise, ob und wann die Fed ihre Leitzinsen anheben könnte, sind nicht zu erwarten. Selbst wenn die jüngst gemeldeten Verbraucherpreise für September einen verhaltenen Preisauftrieb nahelegen, was gegen eine Straffung der Geldpolitik spricht. Hat diese Annahme vielleicht jüngst die Entwicklung am US-Aktienmarkt gestützt? Oder handelt es sich hier lediglich um eine Reaktion auf die heftigen Verluste zuvor? Eventuell haben auch die meist positiv aufgenommenen Firmenbilanzen zum jüngsten Anstieg beigetragen, wenngleich es dort auch einige handfeste Enttäuschungen gab, wie zum Beispiel die Zahlen von IBM. Was auch immer den Ausschlag gab – die US-Indizes stiegen kräftig. Der S&P 500 gewann 4,1 Prozent. Er eroberte den 200- und den 100-Tage-EMA zurück. Und schon ist wieder die 2.000er-Marke in greifbare Nähe gerückt. Es fehlen gerade einmal 35 Punkte, nur ein Prozent. Die vergangene Börsenwoche hatte am deutschen Aktienmarkt zwar mit Verlusten begonnen, an den folgenden Tagen setzte sich jedoch eine steigende Tendenz durch. Das führte am Ende zu einer positiven Bilanz bei den hiesigen Indizes. Der DAX verzeichnete einen Zuwachs von 1,6 Prozent. Aus technischer Sicht stieß er dabei in den Bereich um 9.000 Punkte vor, der ehedem als Haltezone fungierte, und kratzte an der Anfang Oktober verletzten Aufwärtstrendlinie, die aus der Verbindung der Zwischentiefs von September 2011 und Juni 2012 resultiert. Gleichzeitig wurde damit die untere Begrenzung der in diesem Jahr gebildeten potenziellen Top-Formation knapp zurückerobert. Damit scheint sich das charttechnische Bild wieder aufgehellt zu haben. Sollte sich der Leitindex daher wieder nachhaltig über der 9.000er-Marke etablieren, könnte sich die Erholung fortsetzen. Vielleicht kann bei einem Jahresendspurt sogar noch einmal die Region von 9.800 bis 10.000 Punkten angesteuert werden. So weit ist es aber noch nicht, denn für dieses bullishe Szenario darf es keine weiteren Hiobsbotschaften, zum Beispiel von der Konjunkturseite, mehr geben. Nächste Woche gibt es diesbezüglich den viel beachteten ifo Geschäftsklimaindex, der zuletzt bereits fünf Monate hintereinander gesunken war. Folgt ein weiterer Rückgang? Oder gibt es vielleicht eine positive Überraschung? Fed(tt)e Hoffnung? Positive Woche Nur kein Stress An den europäischen Aktienmärkten überwogen in der vergangenen Woche die positiven Vorzeichen. Viele Indizes setzten ihre in der Vorwoche gestartete Gegenbewegung fort. So auch der EURO STOXX 50, der um 2,3 Prozent zulegte. Er ist nun wieder über 3.000 Punkten gestiegen. Zudem generierte der MACD ein Kaufsignal. Zu den stärksten Branchen gehörte an den vergangen Handelstagen der Bankensektor. Der STOXX Sector Banks gewann 4,7 Prozent. Womöglich setzte man hier auch auf frohe Kunde von der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie legt am heutigen Sonntag die Ergebnisse des so genannten „Stresstests“ vor. Die Währungshüter haben die 130 größten Banken der Eurozone daraufhin überprüft, ob sie im Fall einer neuen Krise genügend eigenes Kapital haben, um zu überleben. Mit dem Test wollen die Geldplaner und bald auch Bankenaufseher neues Vertrauen in die Stabilität der Banken schaffen. Fraglich, dass dies nachhaltig gelingt. Dazu dürfte der Test viel zu lasch sein. Zwar dürfte es einige obligatorische Durchfaller geben, in Gänze dürften die Ergebnisse jedoch so ausfallen, dass sich bloß keine neuen Sorgenfalten auf Anlegerstirnen bilden. Schließlich ist nicht zu erwarten, dass sich die EZB mit neuen Hiobsbotschaften für den Bankensektor selbst Stress macht. Der ganze Zirkus mit dem Stresstest dient wohl am ehesten zur Beruhigung der Zuschauer. S&P 500 Stand: 24.10.2014 DAX Stand: 24.10.2014 EURO STOXX 50 Stand: 24.10.2014 07 BÖRSE am Sonntag · 43/1 4


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